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2898 - Leichen brauchen kein Alibi

2898 - Leichen brauchen kein Alibi

Titel: 2898 - Leichen brauchen kein Alibi Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht schade‹. Das waren Ihre Worte, nicht wahr?«
    Der Verbrecher starrte mich verblüfft an. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass er abgehört wurde. Es dauerte einen Moment, bis er seine Antwort stammelte.
    »Ja, irgend so etwas werde ich von mir gegeben haben. Na und? Das ist doch kein Mordgeständnis. Nur weil ich Reeds Tod nicht bedaure, muss ich ihn doch nicht umgeblasen haben. Nancy hat mir erzählt, dass er tot ist. Ihr FBI-Typen wart doch deswegen schon einmal bei ihr, nicht wahr?«
    »So ist es. Und Sie wussten auch, dass Reed dem FBI Informationen lieferte? Haben Sie ihn deshalb als Ratte bezeichnet?«
    »Erraten, Agent Cotton. Sie kennen doch die Unterwelt, schätze ich. Dann werden Sie auch wissen, dass jede Menge Kerle wie ich einem solchen Spitzel den Tod wünschen.«
    Damit hatte Ruggles natürlich recht, aber davon ließ ich mich nicht beirren. Ich fragte ihn nach Lee Fang, Mike Turner und Frank Kelly. Aber die Namen schienen ihm nichts zu sagen. Wir würden natürlich später checken, ob es nicht doch eine Querverbindung zwischen Ruggles und den Produktpiraten gab. Aber momentan sprach nichts für diese Annahme.
    »Okay, Ruggles. Wenn Sie so unschuldig sind, dann verraten Sie uns doch einfach, wo Sie Montagnacht zwischen Mitternacht und zwei Uhr morgens waren.«
    Der Verdächtige presste die Lippen aufeinander. Ich war sicher, dass er uns gleich anlügen würde. Aber immerhin hatte er jetzt den Ernst seiner Lage erkannt. Gewiss, wegen des Totschlags an dem Juwelier in Maryland war er bereits verurteilt worden. Aber er hatte eine Chance, bei guter Führung irgendwann noch einmal freizukommen. Doch wenn wir ihm auch noch den Mord an Jake Reed nachweisen konnten, dann würde er für den Rest seines Lebens hinter schwedischen Gardinen sitzen müssen.
    »Hm, ich war auf dem Highway unterwegs. Ich fahre gerne nachts. Nach einem Anruf bei Nancy wollte ich nur noch so schnell wie möglich nach New York City, um meine Süße endlich wiederzusehen.«
    Man konnte Phil anhören, dass er dem Verdächtigen kein Wort glaubte.
    »Und Sie waren natürlich allein im Auto, sodass es keine Zeugen gibt, nicht wahr? So etwas nennt man wohl Künstlerpech, Ruggles. Oder Ganovenpech, in Ihrem Fall.«
    »Nein, warten Sie mal, Agent Decker. Mir fällt gerade ein, dass ich gegen ein Uhr morgens getankt habe, irgendwo nördlich von Philly. Und die Quittung hatte ich noch in der Tasche. Die müssen Sie gefunden haben, als Sie mich filzten.«
    Von Philadelphia nach New York City sind es fast 100 Meilen. Diese Strecke konnte Ruggles bis zwei Uhr morgens unmöglich geschafft haben. Wenn er die Wahrheit sagte, konnte er nicht der Täter sein.
    Wir überprüften natürlich sofort die Tankquittung, auf der Datum und Uhrzeit aufgedruckt waren. Ich rief bei der Tankstelle an. Es stellte sich heraus, dass sie auch ein Kamera-Überwachungssystem besaß. Ich bat die FBI-Kollegen vor Ort, die Überwachungsbänder für den fraglichen Zeitraum zu checken. Aber im Grunde war klar, dass wir Ruggles jetzt als Mordverdächtigen ausschließen konnten.
    ***
    Von diesem Rückschritt ließen wir uns nicht entmutigen. Phil und ich gingen hinüber in den anderen Verhörraum, wo Nancy Mitchell unter der Aufsicht unserer Kollegin Sarah Hunter wartete.
    »Die Verdächtige war brav wie eine Klosterschülerin«, bemerkte die dunkelhaarige FBI-Agentin trocken. »Ich verschwinde jetzt. Ihr wisst ja, wo ihr mich findet.«
    Ich bedankte mich bei Sarah mit einem Lächeln. Nancy Mitchell blickte kaum auf, als mein Freund und ich uns an den Tisch ihr gegenüber hinsetzten. Von ihrer frechen und ironischen Art bei unserer ersten Begegnung war nichts übrig geblieben. Die Verdächtige wirkte in diesem Moment um zehn Jahre gealtert. Ob ihr Verhältnis zu Pete Ruggles wirklich die große Liebe war?
    Diese Frau war auf jeden Fall in der Vergangenheit öfter kriminell geworden. Nun musste sich zeigen, ob sie auch den Tod ihres Ex-Freundes Jake Reed eingefädelt hatte. Genau wie Ruggles verzichtete auch Nancy Mitchell auf einen Rechtsbeistand. Sie stimmte zu, dass das Verhör per Tonband aufgezeichnet wurde.
    Ich begann mit der Befragung.
    »Ihr Ex-Freund wurde erschossen, und Sie sind wieder mit Ihrem ehemaligen Liebhaber zusammen, der für seine Gewalttätigkeit bekannt ist. Können Sie sich vorstellen, wie das für uns FBI-Agents aussieht?«
    »Ja, Agent Cotton. Aber diesmal sind Sie auf dem Holzweg. Ruggles und ich haben Jake Reed nicht umgebracht.«
    Das

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