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2898 - Leichen brauchen kein Alibi

2898 - Leichen brauchen kein Alibi

Titel: 2898 - Leichen brauchen kein Alibi Kostenlos Bücher Online Lesen
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vier Yards um ihren Tisch landet.«
    Das war eine gute Idee, aber wir mussten uns beeilen. Schließlich wusste ja keiner von uns, wie lange das Frühstück des Pärchens dauern würde. Ich schnippte mit den Fingern.
    »Ein Rosenverkäufer! Einer von uns verkleidet sich als Rosenverkäufer. So kann er das Lokal betreten und die Wanze fallen lassen, ohne Aufsehen zu erregen. Das gilt vor allem für Restaurants wie das Chez Antoine , die bei Liebespaaren beliebt sind. Da geben sich solche Blumenhändler die Klinke in die Hand.«
    »Schön, aber die meisten Rosenhändler in Manhattan sind illegale Latinos. Soll Windermeere einem von uns einen südamerikanischen Teint verpassen? Dafür wird die Zeit wohl kaum reichen.«
    »Nein, aber Zeery könnte als Latino durchgehen. Er muss sich bloß umziehen, sonst wirkt er unglaubwürdig.«
    Ich griff zum Telefon, um die spontane Aktion mit Mr High abzustimmen. Der Chef war sofort einverstanden und genehmigte den Abhöreinsatz. Dann brachte ich unseren indianischen Kollegen auf den neuesten Stand. Wenig später erschien Zeery in einer zerschlissenen Collegejacke und Second-Hand-Jeans in unserem Office.
    Normalerweise ist Zeery immer sehr auf untadelige Kleidung bedacht. Man sah ihm an, dass er sich in seinem Undercover-Aufzug sehr unwohl fühlte.
    »Die Wanze habe ich in der Tasche, jetzt muss ich mir nur noch einen Strauß Rosen besorgen. Steve fährt mich gleich zum Chez Antoine.«
    »Wir wissen deine Hilfe zu schätzen«, sagte Phil.
    »Was tut man nicht alles, um einen Fall zu lösen«, entgegnete unser indianischer Kollege verkniffen grinsend. Dann eilte er davon.
    ***
    Phil und ich gingen zu dem Techniker hinüber, der die als Wurfwanze bezeichnete Abhörvorrichtung aktivieren sollte. Als wir seinen Arbeitsraum erreicht hatten, rief June wieder an.
    »Blair ist jetzt bei mir, und er hat auch seine Teleobjektiv-Kamera. Aber leider sitzt Nancy Mitchells Begleiter so ungünstig, dass wir sein Gesicht nicht fotografieren können. Und wie Nancy aussieht, wissen wir ja.«
    Ich erzählte von unserem Vorhaben.
    »Das ist ein Super-Einfall, Jerry. Ich glaube, das Frühstück wird noch länger dauern. Unser Liebespaar hat sich viel zu erzählen, ansonsten halten sie Händchen. Und keiner von ihnen scheint es eilig zu haben.«
    »Das ist gut. Bitte melde dich, sobald Zeery kommt oder es andere Neuigkeiten gibt.«
    Ich beendete das Gespräch. In dem kleinen Raum entstand nun eine gespannte Ruhe. Weder Phil noch der Techniker oder ich sagten etwas. Wir konnten momentan nur auf Junes nächste Nachricht waren.
    Mein Handy klingelte erneut nach ein paar Minuten, die mir wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen waren.
    »Zeery ist gerade ins Chez Antoine gegangen, und Nancys Verehrer hat ihm sogar eine Rose abgekauft. So wie ich unseren Kollegen kenne, konnte er die Wurfwanze erfolgreich platzieren.«
    »Danke, June. Wir werden gleich mal einen Test machen.«
    Natürlich hatten die anderen meinen Wortwechsel mit der Agentin verfolgt. Der Techniker aktivierte unaufgefordert sein Empfangsgerät. Er drehte an einigen Reglern und Schaltern. Gleich darauf erklang eine weibliche Stimme, die Phil und mir bekannt war. Nancy Mitchell freute sich offenbar sehr über die Rose.
    »Du bist so romantisch, Pete. Jake wäre nie auf die Idee gekommen, mir Blumen zu schenken.«
    »Jake Reed? Nach dem, was du mir über ihn erzählt hast, war er doch sowieso eine Ratte und ein Versager. Um ihn ist es nicht schade. Ich verstehe sowieso nicht, was du an ihm gefunden hast.«
    »Ja, ich muss wirklich Scheuklappen gehabt haben. Aber zum Glück konnte ich ja rechtzeitig die Notbremse ziehen. Und du bist dir sicher, dass du mir noch einmal eine Chance geben willst?«
    »Sicher? Baby, ich war mir in meinem Leben noch bei keiner anderen Sache jemals so sicher.«
    Wir hatten uns den Wortwechsel atemlos angehört. Phil fand als Erster die Sprache wieder.
    »Seid ihr auch der Meinung, dass Reed von seinem Rivalen aus dem Weg geräumt wurde? Und zwar mit Nancys ausdrücklicher Zustimmung?«
    »Ja, das klingt ganz danach«, antwortete ich, und auch der Techniker nickte zustimmend. Nun rief auch noch June Clark wieder an.
    »Jerry, Nancys Verehrer hat sich gerade auf seinem Stuhl etwas anders hingesetzt. Blair konnte nun einige Fotos von ihm schießen. Ich hoffe, dass sie zu gebrauchen sind. Ich schicke sie dir gleich mal auf dein Handy.«
    Ich bedankte mich. Im nächsten Moment erschienen die Bilder auf dem Display meines Handys.

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