2899 - Zu viel Geld im Spiel
bewegen.«
»Ich habe genug Fernsehserien gesehen, um zu wissen, dass ich ohne meinen Anwalt nichts sagen muss«, sagte Dr. Brunner trotzig.
Ich schaute ihn ernst an. »Mag sein. Aber hier geht es nicht um irgendeine fremde Person, hier geht es um Sie, Ihr Leben und Ihre Zukunft. Und das, was Sie getan haben, ist eine kriminelle Handlung. Da wird Ihnen Ihr Anwalt auch nicht viel weiterhelfen können.«
»Trotzdem, ich warte«, beharrte Dr. Brunner.
»Dann warten wir eben auf seinen Anwalt und lassen ihn alleine schmoren«, meinte Phil, als wir das Verhörzimmer verlassen hatten.
Der Anwalt kam eine halbe Stunde später. »Ich würde mich gern einen Augenblick allein mit meinem Mandanten unterhalten«, erklärte er als Erstes.
»Kein Problem«, erwiderte ich und ließ ihn zu Dr. Brunner ins Zimmer.
Kurz darauf erhielten wir einen Anruf von Mr High.
»Der Agent, der Dr. Brunners Finanzen untersucht hat, ist darauf gestoßen, dass der in den letzten Monaten mehrere Überweisungen von zehntausend Dollar erhalten hat – aber nicht auf sein normales Konto, sondern eines im Ausland. Könnte sich dabei um die Bezahlung für seine besonderen Dienste handeln. Wir versuchen gerade die Quelle des Geldes herauszufinden.«
»Gut zu wissen, Sir«, sagte ich. »Das können wir beim weiteren Verhör einsetzen, um ein Geständnis von ihm zu erhalten.«
Mr High legte auf.
Kurz darauf erschien Dr. Brunners Anwalt. »Meine Herren, wenn ich bitten dürfte.«
Wir betraten das Verhörzimmer. Dr. Brunner machte einen etwas sichereren Eindruck als vorher.
»Nun, wie sieht es aus, wollen Sie jetzt gestehen?«, fragte Phil den Arzt.
»Was für Beweise haben Sie gegen meinen Mandanten vorliegen?«, fragte der Anwalt.
»Nun, einige«, antwortete ich. »Wir haben zwei Spieler, die aussagen werden, dass ihnen Dr. Brunner vor den Spielen etwas verabreicht hat. Dann haben wir die Blutproben dieser Männer und die Untersuchungsergebnisse der Leiche von Troy Mulligan.«
»Mit seinem Tod habe ich nichts zu tun!«, stieß Dr. Brunner aus.
Sein Anwalt bedeutete ihm zu schweigen und sagte: »Das ist nicht besonders viel. Sie können nicht beweisen, was mein Mandant den Spielern verabreicht hat, womit das höchstens Indizienbeweise wären.«
»Dann sind da natürlich noch die dubiosen Zahlungen, die auf ein ausländisches Konto von Dr. Brunner geleistet wurden«, fuhr ich fort.
Der Anwalt warf seinem Mandanten einen fragenden Blick zu.
»Kann ich noch mal einen Augenblick allein mit Dr. Brunner reden?«, fragte er uns.
»Wie Sie wollen«, erwiderte ich und nickte Phil zu.
Gemeinsam verließen wir das Verhörzimmer.
Phil schmunzelte. »Offenbar hat der Mandant seinem Anwalt nicht alles gesagt.«
Kurz darauf holte uns der Anwalt wieder ins Verhörzimmer und musterte uns sorgfältig. »Was haben Sie meinem Mandanten anzubieten?«
»Das liegt nicht unbedingt bei mir, aber ich würde sagen, drei bis fünf Jahre in einem schönen Zuchthaus in der Nähe werden es schon werden.«
Der Anwalt lächelte. »Sie wissen genau, was ich meine. Mein Mandant kann Ihnen unter entsprechenden Bedingungen Informationen liefern, aber das würde er natürlich nur tun, wenn das seine Situation verbessert.«
»Und was für Informationen wären das?«, fragte ich.
»Angenommen, mein Mandant würde das, was Sie ihm vorwerfen, gestehen – wobei dies jetzt keinem Schuldgeständnis gleichkommen soll. Dann könnte er Ihnen auch Namen von anderen Personen nennen, die damit in Verbindung standen. Dafür würde er natürlich völlige Straffreiheit verlangen.«
»Natürlich«, sagte Phil mit sarkastischem Unterton. »Wir gewähren jemandem, der mit einem Mord zu tun hat, Straffreiheit.«
»Mein Mandant hat mir glaubhaft versichert, dass er mit der Ermordung von Troy Mulligan nicht das Geringste zu tun hatte«, sagte der Anwalt. »Und überhaupt – welches Motiv sollte mein Mandant dafür haben?«
»Vielleicht hat Mulligan herausgefunden, was da lief, und wollte Dr. Brunner und seine Komplizen auffliegen lassen«, sagte ich kühl. »Es wird nicht schwer sein, ein plausibles Motiv zu finden, das die Geschworenen überzeugt.«
»Meine Herren, bleiben wir doch auf dem Teppich«, sagte der Anwalt. »Und was den Mord an Troy Mulligan betrifft, da sind Sie mit meinem Mandanten auf der falschen Fährte.«
Ich überlegte. Natürlich war es möglich, dass zwischen dem Mord an Mulligan und der Doping-Geschichte kein Zusammenhang bestand.
»Gut, ich informiere den
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