2899 - Zu viel Geld im Spiel
Jogger«, antwortete der Detective. »Sie lag hier, gut sichtbar neben dem Weg. Offenbar wollte der Täter, dass sie gefunden wird.«
»Sieht so aus«, sagte ich.
»Anscheinend wollte derjenige, der das getan hat, nicht nur Mitchell zum Schweigen bringen, sondern ein paar andere Leute auch«, meinte Phil.
Wir schauten uns noch eine Weile am Tatort um, sprachen mit dem Leiter der zuständigen Crime Scene Unit und dem Jogger, der die Leiche gefunden hatte. Dann machten wir uns auf zum MetLife Stadium , um dort Ermittlungen anzustellen.
***
Im Stadion war um diese Zeit noch nicht viel los. Wer aber schon vor Ort weilte, war Coach Snowman. Wir fanden ihn in seinem Büro, wo er uns überrascht anschaute.
»Mit Ihnen hätte ich jetzt aber wirklich nicht gerechnet«, sagte er statt einer Begrüßung.
»Geht uns genauso«, meinte Phil. »Und leider ist der Grund unseres Hierseins alles andere als angenehm.«
»Was ist passiert?«, fragte der Coach angespannt.
Phil und ich nahmen Platz.
»Gerade wurde die Leiche von Owen Mitchell gefunden. Er wurde erschossen«, sagte ich.
Coach Snowman schlug die Hände vors Gesicht. »Verdammt!«
Ihm war anzusehen, dass ihn diese Nachricht schockierte, mehr, als er zu zeigen bereit war.
Er brauchte eine Weile, atmete dann tief durch und sagte: »Hat das etwas mit Mulligans Tod zu tun?«
»Davon gehen wir aus«, sagte ich.
»Erst Troy und jetzt Owen«, sagte der Coach und verzog das Gesicht. »Das ist ein Alptraum, ein echter Alptraum. Für mich als Mensch und als Trainer.«
»Das kann ich gut verstehen«, sagte ich. »Wie es scheint, ist die Sache mit der Festnahme von Dr. Brunner nicht beendet gewesen. Wir müssen also schnell handeln, um weitere Opfer zu vermeiden.«
Der Coach nickte. »Ja, ja, Sie haben recht. Wie kann ich Ihnen helfen? Was kann ich tun?«
»Wir benötigen Informationen, alles, was auf ein Motiv hindeutet, das zu den Morden geführt haben könnte«, erwiderte ich. »Mitchell hat erwähnt, dass Mulligan mal angedeutet hat, die Jets verlassen zu wollen. Ist da was dran?«
»Davon ist mir nichts bekannt«, antwortete der Coach. »Kann prinzipiell immer sein, dass jemand versucht, einen Spieler abzuwerben. Aber ich habe da, was Troy und Owen angeht, in letzter Zeit nichts gehört. Darüber müssten dann aber ihre Agenten Bescheid wissen – das sind ja diejenigen, die die Angebote in der Regel erhalten.«
»Dan Avalon, der Agent von Mulligan, ist zurzeit nicht auffindbar«, sagte Phil. »Wir suchen nach ihm. Wer ist der Agent von Mitchell?«
»Zach Dillard«, antwortete der Coach. »Aber ich kenne weder ihn noch Dan Avalon besonders gut. Mit denen wird gewöhnlich nur über Geld und Verträge verhandelt – das fällt weniger in meinen Aufgabenbereich.«
»Mit Dillard werden wir auf jeden Fall sprechen«, sagte Phil. »Mitchell erwähnte bei unserem Gespräch mit ihm, dass Mulligan Probleme mit einigen Fans hatte. Wissen Sie darüber etwas?«
»Probleme mit Fans – das ist eher selten«, antwortete der Coach. »Unsere Fans sind treu und halten zur Mannschaft und den Spielern. Wobei es in Einzelfällen schon mal vorkommt, dass ein Fan auf einen Spieler fixiert ist oder die Spiele zu ernst nimmt. Aber zu extremer Gewalt oder gar Mord ist es dabei in meiner ganzen Karriere noch nicht gekommen – zumindest bei den Teams, die ich betreut habe.«
»Ist vielleicht das erste Mal«, sagte ich.
»Da haben Sie auch wieder recht«, sagte der Coach und überlegte. »Ich glaube, Owen hatte kürzlich ein paar komische Fanbriefe bekommen. Vielleicht sollten Sie sich die mal anschauen.«
»Und wo können wir die finden?«, fragte Phil.
»Gute Frage«, erwiderte der Coach. »Vielleicht in seinem Spind. Oder in seiner Wohnung. Soviel ich weiß, hat er sie behalten. Kann natürlich auch sein, dass er sie weggeworfen hat.«
»Da wir gerade hier sind, schauen wir uns am besten zuerst seinen Spind an«, sagte ich. »Die Wohnung können wir uns anschließend vornehmen.«
»Wie Sie wollen«, sagte der Coach. »Ich informiere den Hausmeister, damit er uns das Schloss aufmacht, und bringe Sie hin.«
Er tätigte einen kurzen Anruf und ging dann zusammen mit uns zu dem Bereich, in dem sich die Spinde der Spieler befanden.
Es war ein großer, moderner Umkleideraum, fast schon eine Halle. Mitchells Spind befand sich ziemlich in der Ecke des Raumes. Wir warteten einen Augenblick, bis der Hausmeister mit einem stabilen Bolzenschneider auftauchte.
»Und Sie wollen wirklich,
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