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291 - Die heilige Stadt

291 - Die heilige Stadt

Titel: 291 - Die heilige Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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geholt. Die ganze atlassische Technik, die Tapferkeit seiner Soldaten war den Aymish nicht gewachsen gewesen; jenen unheimlichen Wesen, die Manil'bud, damals noch im Körper eines Matol-Wissenschaftlers, mitentwickelt hatte. Durch den Einsatz hydritischer Bionetik in Kombination mit menschlich-tierischen Chimären war der Durchbruch schließlich gelungen und Nan Matol hatte von da an über beinahe unzerstörbare Kampfmaschinen geboten, die zudem über eine Angriffswaffe verfügten, gegen die es keinen Schutz und keine Abwehr gab.
    Dies jedoch hatte das Gleichgewicht der Kräfte empfindlich gestört, und Manil'bud sah sich genötigt, etwas zu unternehmen. So wechselte die Geistwanderin kurze Zeit später in den Körper des atlassischen Chefwissenschaftlers Orplidius über und ging daran, eine Abwehrwaffe gegen die Aymish, die von den Atlassern ZERSTÖRER genannt wurden, zu entwickeln. Dabei verdrängte sie den genialen Geist des Forschers aber nicht, sondern kooperierte mit ihm.
    Trotzdem hatte es dreizehn Jahre gedauert, bis das Wissenschaftlerteam um Orplidius die Stimme des Todes fertiggestellt hatte, eine Kurzwellenkanone, die die hochverdichtete Molekülsubstanz der ZERSTÖRER so verändern sollte, dass sie sich beim Einsatz ihrer Waffe selbst vernichteten.
    Und noch ein weiteres technisches Wunderwerk hatte Orplidius geschaffen…
    Die mächtigen Hafenanlagen kamen in Sicht. Lange Reihen von Matol-Kriegern waren darauf zu erkennen. Aber keines der Kriegsschiffe lief aus, keiner der Kampfballone, von denen Nan Matol mehr als hundert besaß, schwebte über der gewaltigen steinernen Stadt.
    An Bord der atlassischen Seekriegsschiffe machten sich die Soldaten bereit. Sie kontrollierten den Sitz ihrer Kampfanzüge und ihrer Helme und die Ladeanzeigen der Lichtwerfer, sie prüften mit routinierten Griffen, dass die Nahkampfwaffen schnell zu ziehen waren und sich nicht irgendwo verhaken konnten. Orplidius sah das eine oder andere nervöse Zucken in den bärtigen Gesichtern, er sah sogar die eine oder andere Hand leicht zittern. Obwohl Atlassa heute einen großen Sieg davontragen würde, würden doch zahlreiche Kämpfer ihre Frauen und Kinder nicht mehr wiedersehen, das war so sicher wie der Segen der Göttin Khom, der mit ihnen fuhr.
    »Bringt es nun hoch!«, befahl Orplidius laut nach hinten und bedeutete seinen Wissenschaftlern, sich auf der Brücke in Sicherheit zu bringen. Nur zögernd gingen sie, während sich mittschiffs eine Luke öffnete, in der ein etwa zwei Meter großer, ein Meter breiter und ebenso tiefer Schrank aus glänzendem Metall erschien. Die Vorderseite war geöffnet und von einem Gitterrost aus verschnörkelt zusammengeführten Linien bedeckt. Die Apparaturen dahinter konnten nur erahnt werden. Seitlich rechts gab es eine Schalteinheit mit mehreren Sensorflächen.
    Besonders spektakulär sah die Stimme des Todes nicht aus, beileibe nicht, aber ihre Wirkung würde umso frappierender sein. Die Kurzwellenkanone, die auf einer drehbaren Lafette ruhte, wurde von vier Soldaten zum Bug geschoben, wo bereits Orplidius auf sein »Kind« wartete. Er würde es sich nicht nehmen lassen, die Waffe selbst auszulösen.
    Wie abgesprochen ließ sich die KHOM zurückfallen. Andere Schiffe rauschten an ihr vorbei und bildeten die erste Angriffswelle.
    Orplidius spürte sein Herz plötzlich überlaut klopfen. Noch ein paar Minuten, dann würde es sich entscheiden…
    Ein Fünferverband Luftschiffe flog das erste Ablenkmanöver. Die in breiter Phalanx angreifenden Riesen unterschritten die Schussdistanz und lösten ihre Lichtwerfer aus. Gleißende hellrote Energiefinger spannten eine Brücke zu den Hafenanlagen, zerfetzten Kaimauern mit einer Wucht, dass die Steinsplitter viele hundert Meter weit flogen, und versenkten mit einem Glückstreffer ein Kampfschiff.
    Orplidius sah mindestens vier Echsen sterben und verspürte einen Moment des Bedauerns dabei. Auch beim Volk von Matol hatte es schöne Momente gegeben.
    Sofort schlug den Luftschiffen heftiges Abwehrfeuer entgegen. Die Lichtkanonen Nan Matols waren stärker und weitreichender als die aus atlassischer Produktion und verwandelten zwei Luftschiffe in lodernde Fackeln, deren Trümmerteile zischend ins Meer stürzten. Die drei anderen feuerten weiter und versuchten gleichzeitig mit gewagten Manövern auszuweichen, während nun auch atlassische Seeschiffe in das Feuergefecht eingriffen. Auch sie wurden von den Echsen beschossen.
    Orplidius wusste aber, dass Nan Matol

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