Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
291 - Die heilige Stadt

291 - Die heilige Stadt

Titel: 291 - Die heilige Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
zwar starke, aber zu wenige Lichtkanonen besaß, um den konzertierten Angriff einer so großen, schwer bewaffneten Flotte zurückschlagen zu können. Seit das Reich der Echsen die ZERSTÖRER besaß, hatte es nicht mehr nachgerüstet. Um dem Spuk ein schnelles Ende zu machen, würden sie die ZERSTÖRER umgehend losschicken.
    Und da war es auch schon so weit! Die Chimären stürzten sich von den Kaimauern. Orplidius zählte um die zwanzig. Nan Matol stellte also sämtliche ZERSTÖRER gegen den Feind.
    Die furchtbaren Kreaturen mussten auf eine gewisse Reichweite herankommen, bevor ihre Waffen wirkten. So wie Orplidius die Echsen kannte, würden sie aber nun ein blutiges Exempel statuieren.
    So kam es tatsächlich. Neben zwanzig Schiffen tauchte je ein ZERSTÖRER aus dem Wasser auf und kletterte mit seinen scharfen Krallen an den metallenen Bordwänden empor. Von der Reling schlug ihnen das Abwehrfeuer der Soldaten entgegen, aber die Lichtblitze wurden von ihrer Oberfläche verschluckt und bildeten nur für Momente flammende Aureolen um sie.
    Die ZERSTÖRER ließen sich nicht aufhalten und enterten die Decks. Verbissene Schläge mit Kampfbeilen hinterließen nicht die geringsten Wunden auf den Klauen, mit denen sie die Reling umklammerten. Dann sahen sich die Monster einer Phalanx von Soldaten gegenüber, die mit lautem Brüllen ihre Angst bekämpften.
    Ihr Mut war bewundernswert, aber sinnlos. Einer der Soldaten platzte plötzlich auseinander. Blutige Gewebestücke flogen übers Deck und spritzten in die Gesichter seiner Kameraden.
    Die ZERSTÖRER setzten ihre organische Schallkanone ein, die derart starke Erschütterungsenergie verschoss, dass es die Ziele regelrecht zerriss. Überall an Deck der betroffenen atlassischen Schiffe starben Menschen, Dutzende gleichzeitig, ohne dass irgendjemand das Unglück hätte verhindern können.
    Zwei Schiffe, deren komplette Brückenbesatzungen eliminiert wurden, fuhren plötzlich unkontrollierten Kurs und krachten ineinander. Das Kreischen und Knirschen des Stahls hörte sich an wie das Brüllen sterbender Seeriesen.
    Orplidius sah dem vielfachen Sterben mit großem Bedauern zu. Aber das waren die Opfer, die für den Gesamtsieg gebracht werden mussten. Bedauerlich für die Betroffenen, natürlich. Aber sie würden als unsterbliche Helden Atlassas in die Geschichte eingehen, wenn auch nicht als solche, deren Bilder in der Ruhmeshalle hingen.
    Die weiteren Schiffe, auf denen sich ZERSTÖRER befanden, drehten bei und hielten Kurs auf die KHOM, um in die Reichweite der Kurzwellenkanone zu kommen. Orplidius hatte die Stimme des Todes längst aktiviert, er brauchte nur noch den Auslösesensor zu drücken.
    Jetzt…
    Orplidius legte die Handfläche auf ein rot leuchtendes Feld, das sofort auf Grün umsprang. Für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Tausend Gedanken gleichzeitig schossen durch den Kopf des Wissenschaftlers. Was, wenn er sich geirrt hatte? Wenn seine Waffe nicht funktionierte? Dann hatte er das stolze Reich Atlassa in den Untergang geführt.
    Im ersten Moment geschah tatsächlich nichts. Dann aber löste der ZERSTÖRER auf dem am nächsten fahrenden Schiff erneut seine organische Schallkanone aus.
    Unheimliches geschah. Schmale gezackte Risse liefen über den Körper der Bestie, wurden breiter, verästelten sich zu einem engmaschigen Netz - und rissen das Monster auseinander! Seine Fetzen flogen über das ganze Schiff.
    Einen Moment herrschte ungläubige Stille. Dann brach tosender Jubel aus. Orplidius tanzte Sarteeka auf Deck und stellte die Stimme des Todes auf Dauerbetrieb.
    Erst als sich dreizehn ZERSTÖRER selbst vernichtet hatten, merkten die Echsen an Land, wie der Hase lief. Panisch beorderten sie ihre verbliebenen Waffen zurück. Die ZERSTÖRER stürzten sich in die Fluten, um zurück an Land zu schwimmen. Da sie ihre Waffe nicht mehr benutzten, konnten sie entkommen.
    Nun griff die atlassische Flotte die Hauptstadt Soun mit voller Feuerkraft an. Die Echsen waren nicht auf diese Situation vorbereitet und flohen, demoralisiert von der Vernichtung der vermeintlich Unzerstörbaren, voller Entsetzen ins Hinterland von Nan Matol. Der Widerstand der Wenigen, die kühlen Kopf bewahrten, brach schnell zusammen.
    Mit einem Dutzend kleinen Stimmen des Todes , die wie Posaunen aussahen, ließ Orplidius die verbliebenen ZERSTÖRER jagen. Nach drei Tagen verlustreicher Kämpfe auf beiden Seiten waren alle ZERSTÖRER erledigt. Bis auf einen, der klug genug war, um seine

Weitere Kostenlose Bücher