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292 - Chimären

292 - Chimären

Titel: 292 - Chimären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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schaffte es, sie aufzuhalten.
    Aruula versuchte die Gedankenbilder der Kreatur zu empfangen, aber sie hatten sich anscheinend Alastars Position angenähert: Ihr Lauschsinn war wieder erloschen.
    Matt zerbrach sich den Kopf über eine Lösung, aber es schien hoffnungslos. Sicher, er konnte den ZERSTÖRER mit dem Kombacter erneut für einige Zeit paralysieren. Aber was dann? Selbst wenn sie ihn mit aller verfügbaren Feuerkraft eindeckten, was nützte es? Das einzige brauchbare Gefängnis war das Nichtzeitfeld. Doch dessen Konsole hatte die Bestie bei ihrem Ausbruch zertrümmert, wie Khenchen in Lhündrubs Auftrag herausgefunden hatte. Vielleicht war sie zu reparieren - aber mit Sicherheit nicht so schnell.
    Die vier Gefährten umrundeten den Königspalast und hielten auf das Haupttor zu, als Lhündrub ihnen plötzlich Einhalt gebot.
    »Was ist los?«, fragte Matt den Luftschiffer, der immer noch Kontakt mit den Soldaten im Palast hielt.
    »Der ZERSTÖRER hat seinen Kurs geändert und bewegt sich jetzt in östlicher Richtung«, antwortete Lhündrub und sah ihn bedeutungsvoll an.
    »Und…?« Matt verstand nicht, worauf er hinauswollte.
    »In exakt unsere Richtung!«, ergänzte der Große Rat .
    Matthew fiel es wie Schuppen von den Augen. »Du meinst… in meine Richtung!«, rief er und schlug die Faust in die offene Handfläche. »Natürlich, verdammt! Er ist hinter mir her! Wahrscheinlich hat ihm nicht gefallen, was ich auf der Brücke mit ihm gemacht habe.«
    Auch Rulfan schaltete schnell. »Wir brauchen einen schnellen Zug«, wandte er sich an Lhündrub. »Kannst du eine Sonderfahrt organisieren? Dann können wir das Biest aus der Stadt locken.«
    »Und wohin? Irgendwann wird er Maddrax einholen.«
    »Möglich. Aber wir gewinnen Zeit und verlagern das Schlachtfeld in ein unbewohntes Gebiet. Allein das ist es wert.«
    Zweihundert Meter entfernt brach die Chimäre durch die Außenmauer des Palastes und landete in einem Hagel aus Steinbrocken auf dem Zierrasen, der sich davor erstreckte.
    »Meerdu!«, sagte Aruula mit Inbrunst, als sich der ZERSTÖRER kurz schüttelte, umsah - und dann in ihre Richtung lossprang. »Was immer wir tun wollen, es sollte schnell geschehen!«
    Lhündrub rannte los. »Folgt mir. Wir müssen die nächste Bahnstation erreichen, nur dann haben wir eine Chance!«
    ***
    Xij keuchte. Die Luft wurde ihr knapp, sie sah bereits Sterne vor ihren Augen tanzen. Gnadenlos drückte Alastars Hand ihr die Kehle zu. Mit schwindenden Sinnen hörte sie Francescas Stimme rufen. Es dauerte eine Weile, bis sie verstand:
    »Uns wird Gewalt angetan! Helft uns, Brüder und Schwestern im Geiste!«
    Noch während Xij rätselte, wen ihr zweites Ich da zu Hilfe rief, erschienen unvermutet weitere Schemen in der Bibliothek. Immer mehr von ihnen umschwirrten Alastar.
    Brüder und Schwestern im Geiste. Ein irrationales Lachen stieg in Xij hoch. Wie passend!
    Und dann griffen die Geistwesen - es mussten inzwischen Hunderte sein - Alastar an! Sie drangen in ihn vor, fanden Zugang in seinen Verstand!
     
    Plötzlich war es wie in der Gedankensphäre . Alastar sah Männer, Frauen und Kinder in den Kleidern verschiedenster Zeitepochen um sich herum, außerdem einen Bären und einen Shaark! Und was war das für ein riesiges Monstrum im Hintergrund? Ein… Saurier?
    Er kam nicht mehr dazu, sich weitere Gedanken über die irrsinnige Szene zu machen. Mit drohenden Mienen kam die ehrenwerte Gesellschaft auf ihn zu.
    »Lass Xij frei!«, schrien sie ihn an. »Sofort!« Der Bär richtete sich auf und röhrte dumpf, der Shaark schnappte nach ihm. Rasender Schmerz durchzuckte Alastar. Für einen Moment war sein Körper wie gelähmt.
    Sie kreisten ihn ein, wirbelten wie in einem Zyklon um ihn herum. »Loslassen!«, brüllten sie erneut. »Lass Xij los!«
    »Wer… seid ihr?«, stöhnte der Chefexekutor. Der Saurier setzte sich in Bewegung. Bei jedem seiner Schritte zitterte der Boden.
    »Wer wir sind?«, fragte ein Mann. »Wir sind Xijs frühere Existenzen, die in der schrecklichen Gedankensphäre gefangen waren. Jetzt können wir uns wieder mit ihrem Geist vereinen, auf dass wir alle eins werden. Du darfst sie nicht töten! Lass sie frei!«
    »Nein!«, stöhnte Alastar. »Niemals. Ich wette, wenn sie tot ist, dann seid auch ihr verschwunden.«
    Sie schrien empört und drangen auf ihn ein. Aber sie übten keine Gewalt mehr gegen ihn aus. Zumindest keine körperliche.
    »Gebt ihm all unser Wissen!« , rief der Wortführer. »Zeigt ihm, was

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