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292 - Chimären

292 - Chimären

Titel: 292 - Chimären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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vernichten.
    Nur einem Soldaten gelang es, durch ein Loch in der Schleuse, das der ZERSTÖRER verursacht hatte, in die Alpha-Sektion zu fliehen. Die Chimäre stapfte hinterher. Da sie den Mann nicht sofort fand, begann sie systematisch die Kammern zu durchsuchen und zu verwüsten.
    Dabei gelangte sie auch in den Raum mit der Gedankensphäre . Der Wirbel und die irisierenden Effekte in seinem Inneren stachelten die Bestie zu neuer Zerstörungswut auf. Die Maschine hatte ihr nichts entgegenzusetzen. Überschlagsblitze zuckten über die Schaltkonsole, als die Chimäre sie in einen Haufen Schrott verwandelte. Es knisterte und knackte, Flammen schlugen hoch. Der ZERSTÖRER riss Teile aus der Verkleidung und warf sie in den Mahlstrom aus flirrenden Punkten.
    Im nächsten Moment kamen die Geister . Sie schossen zu Hunderten aus dem Strudel heraus, drehten sich für einige Momente orientierungslos in der Luft und strebten dann nach allen Seiten aus der Kammer.
    Der Strudel erlosch, die Gedankensphäre war vernichtet. Der ZERSTÖRER hatte den kompletten darin gespeicherten Mentalpool freigesetzt, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein.
    Letztendlich spürte die Chimäre den Soldaten doch noch auf und spießte ihn auf die scharfe Felsnadel eines Stalagmiten.
    Nun konnte sich die Chimäre ihrem eigentlichen Feind zuwenden. Dem, dessen Witterung sie aufgenommen, der ihr Schmerzen zugefügt hatte und den sie laut ihrer Konditionierung unbedingt vernichten musste.
    Der ZERSTÖRER nahm die Witterung des blonden Mannes mit dem Blitzwerfer auf und verließ die Geheimen Kammern .
    ***
    Francesca schrie, als sich der Magier, in dessen Haus sie weilte, plötzlich vor ihr auflöste.
    Das ganze Zimmer löste sich auf! Sie versuchte voller Entsetzen, durch die Tür zu flüchten. Aber auch Venedig war nicht mehr da. Es war von seltsam unwirklichen dichten Nebeln verschluckt worden, in denen sie nun schwamm. Schatten tauchten vor ihr auf, glitten vorbei, touchierten sie kurz und waren schon wieder weg. Auch sie glitt durch die Suppe und traf auf andere, wollte sie ansprechen, aber es ging nicht. Bevor sie etwas sagen konnte, trieben die anderen bereits wieder davon.
    Urplötzlich setzte ein fürchterlicher Sog ein, schlimmer als der Strudel, in dem der junge Seefahrer Rubén Renzo Madeiro elend ersoffen war. Francesca wurde mit unwiderstehlicher Wucht hinausgezogen aus der schrecklichen Maschine, die Jahrhunderte - Jahrtausende? Sie wusste es nicht genau - ihr furchtbares Gefängnis gewesen war.
    Francesca jubelte, als es hell um ihren Geist wurde, als der Nebel wich und die Umgebung feste Konturen annahm. Da war ein riesiger Raum mit einem ungeheuerlichen Wesen, das alles auseinandernahm. Und sie selbst! Beide Teile ihres Bewusstseins befanden sich nun auf derselben Daseinsebene, durch nichts mehr getrennt!
    Francesca ignorierte die anderen Geister. Sie musste zu sich selbst. Keine Mauer, kein Fels hielt sie auf. Sie huschte hindurch und schob sich schließlich durch die Wand, hinter der Xij gefangen war.
    Die junge Frau jauchzte vor Glück, als das Geistfragment in sie eintauchte und endgültig mit ihr verschmolz. Durch die geistige Wiedervereinigung und den damit verbundenen Stress stieg ihr Adrenalinpegel für einige Augenblicke auf ein ungeheuerliches Maß an. Xij spürte, dass sie fast zu bersten drohte vor körperlicher Kraft. Fast mühelos sprengte sie die Tür, als sie sich dagegen warf.
    Die junge Frau war wieder frei. Und über Francesca geistig mit jedem einzelnen Bewusstsein verbunden, das aus der Gedankensphäre freigekommen war. Auch mit dem Alastars, der ja ebenfalls die fürchterliche Maschine in Anspruch genommen hatte.
    Plötzlich wusste Xij nicht nur genau, wo Alastar zu finden war, sie sah auch die Wege, die er in den letzten Stunden genommen hatte. Diese benutzte sie nun auch. Und stieß so auf die immer noch wartende Khyentse. Sie zwang die Große Rätin , ihr die Schleusen in die Bibliothek zu öffnen.
    Alastar war gerade im Begriff, König Champa zu hypnotisieren, als Xij in den Raum platzte. Mit einem Kampfschrei ging sie auf den Chefexekutor los.
    Doch wenn sie darauf gebaut hatte, einen neuerlichen Kräfteschub zu erleben, sah sie sich nun bitter getäuscht.
    Xij kämpfte keuchend und verbissen, aber dem stärkeren und gewiefteren Alastar, der mit zwei Schockstäben auf sie losging, war sie nicht gewachsen. Auch die Hoffnung, der König würde zu ihren Gunsten eingreifen, erfüllte sich nicht. Er saß nur da

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