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2931 - Verbrechen ohne Ausweg

2931 - Verbrechen ohne Ausweg

Titel: 2931 - Verbrechen ohne Ausweg Kostenlos Bücher Online Lesen
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dieser Ärzte kennen wir. Aber es kann leicht sein, dass wir diesen Graham niemals finden werden.«
    »Mein Boss reißt mir den Kopf ab, wenn ich den Kerl nicht finde. Ein Mann, der verletzt ist, fällt doch durch seinen Fahrstil auf.«
    »Ja, er ist bei einer Kreuzung ganz hier in der Nähe bei Rot über die Ampel gefahren. Aber dann haben wir ihn aus den Augen verloren. Wir wissen nur, dass er in Richtung Norden gefahren ist.«
    »Er will also offenbar Manhattan verlassen.«
    »Oder der Arzt, an den er sich wendet, wohnt irgendwo im Norden. Harlem vielleicht. Kann eine ziemlich schwierige Suche werden.«
    Miller nickte bekümmert. »Da haben Sie wohl recht. Kann ich jetzt sein Foto wiederhaben? Ich werde es wohl noch etlichen Leuten zeigen müssen, bis wir ihn haben.«
    ***
    Clyde Monroe saß in einem schäbigen Polstersessel. Er saß so bequem, wie man eben sitzen kann, wenn man eine nur schlecht behandelte Stichwunde im Bauch hat. Immerhin blutete die Wunde nicht mehr, und sie bereitete auch kaum noch Schmerzen. Das lag wohl an den Tabletten, die Jemmy Franklin ihm gegeben hatte.
    Monroe blickte missmutig auf den altersschwachen Fernseher. Über den Bildschirm flimmerte gerade die 657. Folge einer schwachsinnigen Seifenoper, gedacht für gelangweilte Hausfrauen und Kinder, die gerade die Schule schwänzten.
    Franklin schien Gefallen zu finden an dem Stück. Er saß in einem Sessel neben Monroe, wandte keinen Blick von dem Bildschirm und lächelte wie ein satter Säugling. Wahrscheinlich kam seine gute Laune nicht von dem Film, sondern von dem Heroin, das Monroe ihm gegeben hatte.
    Monroe zog sein Handy aus der Tasche und tippte eine Nummer ein. Es kümmerte ihn nicht, dass Franklin dem Gespräch zuhören konnte. In seinem Zustand würde der Junkie nichts davon mitbekommen.
    ***
    Ich hatte es vorerst aufgegeben, über den merkwürdigen Anrufer nachzudenken. Nachdenken, das keinerlei Ergebnis zu bringen verspricht, ist Zeitverschwendung. Also machte ich mich daran, endlich den Bericht über Larry Bevans Festnahme zu verfassen, den Phil angemahnt hatte. Es fiel mir allerdings schwer, mich darauf zu konzentrieren.
    Deshalb fühlte ich mich auch nicht gestört, als mein Handy sich wieder meldete. Ich hob das Gerät ans Ohr.
    »Cotton?«, hörte ich eine Männerstimme.
    »Ja«, antwortete ich.
    »Ich muss Sie unbedingt sprechen.«
    Kein Zweifel, es war derselbe Anrufer, der mir nicht aus dem Kopf gehen wollte.
    »Wo?«, fragte ich.
    »Am gleichen Ort wie das letzte Mal.«
    Ich zögerte. Die Stimme kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich konnte sie immer noch nicht einem Namen und einem Gesicht zuordnen. Dabei musste ich dem Mann mindestens einmal begegnet sein. Aber ich hatte keine Ahnung, wann und wo das gewesen war und welchen Treffpunkt er vorgeschlagen hatte.
    Jetzt musste ich vorsichtig sein. Wenn ich jetzt einen Fehler machte, würde der Mann sich vielleicht nie wieder melden.
    »Es freut mich zu hören, dass Jack Knife Sie offenbar nicht erwischt hat«, sagte ich ausweichend.
    »Er hat mich erwischt, aber nicht so gut, wie er das erhofft hat. Aber er ist immer noch hinter mir her. Also, kommen Sie in einer halben Stunde zum Washington Square. Sehen Sie dort eine Weile den Schachspielern zu! Und kommen Sie allein, Cotton!«
    Damit war das Gespräch beendet. Es war viel zu kurz gewesen, als dass meine Kollegen den Anrufer hätten orten können. Ich stand auf.
    »Soll ich mitkommen?«, fragte Phil.
    »Nein, er besteht darauf, dass ich allein komme. Da er mich kennt, kennt er wahrscheinlich auch dich. Misstrauisch wie er ist würde er sich bei deinem Auftauchen nicht zeigen.«
    ***
    Es ist kein weiter Weg von meinem Büro im Federal Building zum Washington Square. Da die morgendliche Rushhour schon vorbei war, kam ich schnell vorwärts. Aber die Schwierigkeit in Manhattan ist, einen Parkplatz zu finden. Und noch schwieriger ist es, ihn dort zu finden, wo man ihn braucht. Ich fand einen, musste aber ein ziemliches Stück zu Fuß gehen, um zu den Schachspielern zu kommen.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass die halbe Stunde, die der Anrufer mir zugestanden hatte, noch nicht vorbei war. Wahrscheinlich war der Bursche schon hier. Während ich langsam an den Spieltischen vorbeischlenderte, die trotz der frühen Stunde schon alle besetzt waren, beobachtete ich unauffällig die Spieler und die Zuschauer.
    Es war kein Mann dabei, den ich kannte. Es war auch keiner dabei, der verletzt oder erkrankt zu sein schien.
    Ich

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