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2933 - Spiel mit gezinkten Karten

2933 - Spiel mit gezinkten Karten

Titel: 2933 - Spiel mit gezinkten Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
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Auskunft weniger als die anderen Kollegen zu erschüttern.
    »Nein. Bislang ist es uns ein völliges Rätsel. Wir müssten spekulieren, und das führt vermutlich eher in die falsche Richtung«, antwortete June.
    AD High nickte zustimmend und löste endlich den Blick von dem Standbild.
    »Sehr gute Arbeit. Finden Sie Irene Parker und bringen Sie sie zur Vernehmung hierher«, sagte er.
    June und Blair nahmen das Lob schweigend entgegen. Nachdem der Chef die Einsatzzentrale wieder verlassen hatte, verteilte Steve die Aufgaben neu. Vier Kollegen sichteten das gesamte Vorleben der ehemaligen Polizistin, während June und Blair sich auf den aktuellen Aufenthaltsort konzentrierten.
    »Wir haben verschiedene Adressen, unter denen Parker üblicherweise anzutreffen sein soll. Damit fangen wir an«, erklärte June.
    »Macht das. Ich schreibe sie zur Fahndung aus. Solange Parker nicht ahnt, dass wir ihr auf der Spur sind, stehen die Chancen noch sehr gut«, erwiderte Steve.
    Zehn Minuten später steuerte Blair den Dodge Nitro durch den strömenden Regen und starrte gedankenverloren durch die Windschutzscheibe. Während ein Teil seines Gehirns dafür verantwortlich war, dass er den Wagen zuverlässig durch den dichten Verkehr auf Manhattans Straßen steuerte, beschäftigte ein anderer Teil sich mit den Motiven der Killerin.
    »Parker war vielleicht korrupt, aber der Weg von dort bis zu einem Mord ist sehr weit«, sagte June.
    »Ja, das beschäftigt mich auch. Wenn sie ihre Fähigkeiten als Killerin einsetzt, haben wir Parker vielleicht gleich zu Beginn ihrer Karriere erwischt«, stimmte Blair zu.
    Es war bislang der plausibelste Grund für die Tat, aber irgendwie bezweifelte der dunkelhäutige Partner von June es.
    ***
    Das chinesische Restaurant war der erste Ort, an dem June und Blair nach Parker suchten. Nach Auskunft ehemaliger Kollegen, die noch in lockerer Verbindung zu ihr standen, aß die ehemalige Polizistin fast täglich hier.
    »Die Zeit würde stimmen. Parker soll es sich zur Angewohnheit gemacht haben, zu dieser Tageszeit hier einen Imbiss einzunehmen«, sagte June.
    Sie stand mit Blair im Eingangsbereich und wies sich bei einer Angestellten des Restaurants aus.
    »Kennen Sie Irene Parker?«, fragte June.
    Blair streckte der jungen Bedienung eine Fotografie hin, die ihnen von der Personalstelle des Departments zur Verfügung gestellt worden war.
    »Ja, die Dame kommt regelmäßig zu uns«, erklärte die Angestellte.
    June spürte, wie die Spannung wuchs. Solange Parker ahnungslos war, würde sie ihren Tagesablauf vermutlich beibehalten.
    »War sie heute schon hier?«, fragte June.
    Die Angestellte krauste verwundert die Stirn und hob den Arm. Bevor June oder Blair sie davon abhalten konnte, deutete die Kellnerin mit ausgestrecktem Finger auf einen der Tische.
    »Runter mit dem Finger!«, zischte June.
    Doch der Schaden war bereits angerichtet. Das auffällige Verhalten war Irene Parker nicht entgangen, die sofort reagierte. Wütend musste June mit ansehen, wie die Schützin aufsprang und dabei den Stuhl von sich stieß. Dann hetzte Parker wie ein Wiesel durch die Tischreihen und entfernte sich dabei zügig vom Eingangsbereich.
    »Ich laufe außen herum«, rief Blair.
    Damit blieb June nur die unmittelbare Verfolgung der Flüchtigen quer durch das voll besetzte Restaurant. Natürlich hatten die meisten Gäste längst erkannt, dass etwas Ungewöhnliches im Gang war. Einige erhoben sich, um besser sehen zu können, und blockierten dadurch die Wege zwischen den Tischen.
    »FBI! Setzen Sie sich sofort wieder hin«, brüllte June.
    Sie hatte sich die Dienstmarke ans Revers gesteckt und stieß den ersten Gast zur Seite, der ihre Aufforderung einfach ignorierte.
    »Aus dem Weg!«
    June musste öfter rufen, um überwiegend freie Bahn zu erhalten. Schließlich entdeckte sie die Tür, durch die Irene Parker vor wenigen Augenblicken verschwunden war. Als June sie aufstieß, schlug ihr ein typischer Küchengeruch entgegen. Einer der Köche wollte sich ihr in den Weg stellen, doch June stieß ihn einfach gegen die Wand. Für lange Erklärungen blieb ihr keine Zeit. Dann fand sie den Ausgang, der in eine schmale Gasse führte.
    »Wo bist du abgeblieben?«, murmelte June.
    Sie stand unmittelbar vor dem Seitenausgang und suchte die Gasse nach Hinweisen ab. Eine Bewegung am Rande ihres Gesichtsfelds brachte June dazu, sich vorsichtig tiefer in die Gasse vorzuarbeiten. Blair hätte längst ebenfalls dort sein müssen. Was hielt ihren

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