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2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

Titel: 2934 - Der Tod hat kein Pseudonym Kostenlos Bücher Online Lesen
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eingetauscht«, überlegte ich laut. »Statt an Alkohol klammerte er sich an Sandy Saxon.«
    »Gut möglich«, meinte Phil. »Bin gespannt, was er uns zu sagen hat.«
    Noch während der Fahrt erreichte uns ein Anruf von Mr High.
    »Es gibt interessante Neuigkeiten«, berichtete er. »Bei der Untersuchung der Aufnahmen der Überwachungskamera wurde Walter Boeman eindeutig identifiziert. Er hat die Buchhandlung eine Stunde vor dem Mord betreten und sich zwanzig Minuten dort aufgehalten, bevor er wieder gegangen ist.«
    »Demzufolge hätte er genug Zeit gehabt, das Gift in die Flasche zu injizieren und verschwunden zu sein, bevor sein Opfer daraus getrunken hatte«, sagte Phil folgerichtig. »Guter Hinweis, sieht aus, als wenn wir uns der Lösung des Falles näherten.«
    »Viel Erfolg«, sagte Mr High und legte auf.
    »Endlich machen wir Fortschritte«, sagte Phil.
    »Ja, hat den Anschein«, erwiderte ich.
    »Bin gespannt, wie sich Boeman da rausreden will«, sagte Phil. »Er hat ein Motiv und die Möglichkeit. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir kurz davor sind, den Fall abzuschließen.«
    »Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben«, bemerkte ich.
    Natürlich teilte ich Phils Hoffnung. Aber ich wusste aus Erfahrung, dass die Dinge nicht immer so einfach waren, wie sie ausschauten.
    Das Rosehaven Hotel machte von außen keinen einladenden Eindruck. Wahrscheinlich stiegen hier nur Leute ab, die sich die teureren Hotels in New York nicht leisten konnten – zu denen auch unsere Zielperson zählte.
    »Das Haus könnte mal einen neuen Anstrich vertragen«, bemerkte Phil.
    Ich lächelte. »Damit ist es wahrscheinlich nicht getan. Der Putz bröckelt an vielen Stellen und die Fenster sehen aus, als würden sie gleich rausfallen. Wahrscheinlich ist es beim nächsten Sturm so weit.«
    »Da würde sich der Eigentümer bestimmt freuen – wenn er gut versichert ist«, sagte Phil.
    Wir betraten das Gebäude und fanden uns in einer relativ kleinen Lobby wieder. Auch hier sah es nicht besonders aus. Die Teppiche – in wenig ansehnlichen Brauntönen gehalten – waren durchgelaufen, die Sitzmöbel zeigten deutliche Spuren von Abnutzung.
    Das Einzige, was neu und frisch aussah, war die junge Frau an der Rezeption, die uns freudestrahlend anlachte. »Guten Tag, meine Herren, willkommen im Rosehaven Hotel . Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Phil drehte sich zu ihr und zeigte seine Dienstmarke vor. »Guten Tag, wir sind vom FBI und auf der Suche nach einem gewissen Walter Boeman, der hier ein Zimmer hat. Können Sie uns sagen, ob er im Haus ist?«
    Sie blieb freundlich. »Mister Boeman, ja, der ist da. Hat das Hotel heute sehr früh verlassen und ist vor etwa zwei Stunden wiedergekommen.«
    »Sie wissen ja Bescheid«, lobte Phil. »Können Sie uns sagen, wann genau er das Gebäude verlassen hat?«
    »Natürlich«, sagte sie und schaute in einem Logbuch nach. »Um acht, direkt nach dem Frühstück.«
    Phil schaute mich an und sagte leise: »Das passt zeitlich mit der Videoaufzeichnung zusammen.«
    »In welchem Zimmer wohnt er?«, wollte ich wissen.
    »202«, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen. »Soll ich bei ihm anrufen und ihn bitten herunterzukommen?«
    Ich winkte ab. »Nein, danke, wir gehen zu ihm.«
    Phil lächelte ihr zu und dann nahmen wir die Treppe nach oben. Vor dem Fahrstuhl hing ein großes Schild mit der Aufschrift Außer Betrieb .
    Auf der zweiten Etage machte wir vor Boemans Zimmer Halt und klopften. Es dauerte nicht lange, bis eine Frau mit kurzen, rötlichen Haaren öffnete.
    »Ja, bitte?«, fragte sie und musterte uns eingehend.
    »Guten Tag, Madam, wir sind vom FBI und würden gern mit Mister Boeman sprechen«, sagte Phil.
    Sie nickte. »Ja, wir haben Sie schon erwartet – treten Sie ein!«
    Phil und ich tauschten überraschte Blicke aus und traten ein.
    Das Zimmer war klein, sehr klein, nichts im Vergleich zu der Suite, in der Herb Tillim wohnte. Die Einrichtung war spartanisch und zweckmäßig. Neben einem Bett, einem kleinen Tisch mit Stuhl und einem Schrank gab es einen Flachbildfernseher. Auf der Bettkante saß Walter Boeman.
    »Nehmen Sie doch Platz«, sagte die Frau, die uns hereingebeten hatte. »Ich bin Thelma Olsen, die Betreuerin von Mister Boeman.«
    »Betreuerin?«, fragte ich überrascht.
    Sie nickte. »Ja, Mister Boeman hat ein Problem, wegen dem er mich vor ein paar Wochen aufgesucht hat, und ich arbeite daran, ihm darüber hinweg zu helfen.«
    »Ich kann mir schon denken, um was für ein

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