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2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

Titel: 2934 - Der Tod hat kein Pseudonym Kostenlos Bücher Online Lesen
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Trotzphase gewechselt?«, fragte er mich, nachdem das Telefongespräch beendet war.
    »Gut möglich«, antwortete ich. »Das kam ja gestern schon leicht hoch. Rede einfach mal mit ihr und lass deinen Charme spielen, wenn es nötig ist.«
    »Ich glaube, sie stand mehr auf dich«, meinte Phil.
    »Glaube ich auch, aber da ich fahre, überlasse ich es dir, das mit ihr zu klären«, sagte ich.
    »Na gut, Phil, dann regele das mit der Bestsellerautorin mal eben«, sagte er zu sich selbst und suchte auf seinem Smartphone ihre Nummer heraus.
    Wenige Augenblicke später hatte er sie in der Leitung. Ich hörte über die Freisprecheinrichtung mit.
    »Ja, bitte?«, sagte sie, ohne ihren Namen zu nennen.
    »Guten Morgen, Miss Saxon«, meldete sich Phil. »Hier ist Special Agent Phil Decker.«
    »Ah, Mister Decker, gibt es Neuigkeiten bezüglich der Ermittlungen?«, erwiderte sie.
    »Tatsächlich sind die Ermittlungen noch voll im Gange«, sagte Phil. »Das bedeutet, dass wir noch nicht genau wissen, um wen es sich bei dem Täter handelt.«
    »Aha«, sagte sie. »Schade, aber das wäre auch schneller als erwartet gewesen. Warum rufen Sie dann an? Haben Sie weitere Fragen?«
    »Nicht direkt«, sagte Phil. »Es geht um das Thema Personenschutz. Mister High hat uns darüber informiert, dass Sie unser diesbezügliches Angebot nicht länger in Anspruch nehmen wollen. Ist das korrekt?«
    »Ja, ist es«, antwortete sie. »Und Sie brauchen gar nicht zu versuchen, mich umzustimmen. Ich habe mir das genau überlegt. Wenn ich es zulasse, dass irgendjemand mir Angst einjagt, dann ist das Beste, was ich tun kann, dem nicht nachzugeben, ihm den Gefallen nicht zu tun. Und das werde ich auch nicht. Daher möchte ich keine weiteren Aufpasser. Das geht nicht gegen Sie oder das FBI, es ist eine Sache des Prinzips.«
    Phil atmete tief durch. »Miss Saxon, ich kann Ihren Gesichtspunkt gut verstehen. Natürlich sollte Ihr Leben nicht von Angst dominiert werden. Aber wir reden hier von ein paar Tagen.«
    »Wie gesagt, es geht ums Prinzip«, erwiderte sie. »Gestern war ich ziemlich durch den Wind, aber jetzt bin ich der Meinung, dass ich selbst mit der Situation klarkomme. Um es also noch mal ganz klar zu sagen: Ich möchte nicht mehr vom FBI oder sonst irgendjemandem beschützt werden.«
    »Wenn Sie darauf bestehen, werden wir Ihrem Wunsch natürlich nachkommen«, sagte Phil.
    »Das ist gut«, sagte sie. »Wenn Sie sonst noch etwas von mir benötigen, irgendwelche Informationen, egal was, können Sie jederzeit auf mich zukommen.«
    »Das werden wir, danke«, sagte Phil, verabschiedete sich und beendete das Gespräch.
    »So viel zu meinem Charme«, murmelte er.
    »Tja, sieht aus, als ob sie sich gefangen hätte«, sagte ich. »Und du hast natürlich recht, wir können sie nicht zwingen, sich von uns beschützen zu lassen.«
    »Ja, leider können wir das nicht«, stimmte Phil mir zu. »Wäre mir in diesem Fall aber lieber.«
    »Sehen wir einfach zu, dass wir den Täter schnell zu fassen kriegen, dann ist die Sache erledigt und wir müssen uns nicht mehr um sie kümmern«, schlug ich vor.
    Phil nickte. Ich sah aber, dass er sich Sorgen machte. Ich versuchte, ihn mit etwas Konversation abzulenken, was mir einigermaßen gut gelang. Dann schließlich erreichten wir die Bartholdi Avenue in Jersey City.
    ***
    Die Vereinigung für ein reines Amerika hatte ihren Sitz in der ersten Etage eines dreistöckigen Gebäudes. An der kleinen Rezeption des Büros angekommen, begrüßte uns eine erzkonservativ gekleidete Frau von Mitte vierzig, deren dicke Hornbrille eher in die Sechziger des letzten Jahrhunderts gepasst hätte als in die Gegenwart.
    »Guten Tag, meine Herren, was kann ich für Sie tun?«, fragte sie höflich, aber distanziert.
    »Wir möchten gern zu Mister Gordon-Michaels«, antwortete ich.
    »Haben Sie einen Termin?«, fragte sie abweisend.
    »Nein, haben wir nicht«, sagte ich und zeigte meinen Dienstausweis vor. »Wir müssen mit ihm im Rahmen einer laufenden Ermittlung sprechen.«
    Sie musterte mich argwöhnisch. »So? Ich werde ihn über Ihr Erscheinen informieren.«
    Sie griff zum Telefonhörer, wählte eine Nummer und redete dann offensichtlich mit ihrem Chef.
    »Worum geht es?«, fragte sie, während sie den Hörer in der Hand behielt.
    »Über etwas, das wir mit Mister Gordon-Michaels persönlich besprechen möchten«, sagte ich nur.
    Natürlich hätte ich ihr den Grund unseres Besuchs nennen können, sie würde ihn wahrscheinlich ohnehin von

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