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2935 - Leichen lügen nicht

2935 - Leichen lügen nicht

Titel: 2935 - Leichen lügen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
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das Mondo One . Spätestens jetzt war ich hellwach.
    »Und? Wart ihr in Kitty’s Salon ?«
    »Der Laden hatte geschlossen. Ich vermute, seine Öffnungszeiten sind ziemlich speziell.«
    »Dann fahren wir gleich noch mal hin«, entschied ich. »Notfalls besorgen wir uns einen Durchsuchungsbeschluss. Das ist der erste konkrete Hinweis, der uns Aufschluss über das Leben von Nancy West geben kann. Und uns möglicherweise auf die Spur ihres Mörders bringt. Kein Staatsanwalt der Welt würde die Unterschrift auf diesem Beschluss verweigern.«
    Dann erzählte ich von meinen Erlebnissen in Memphis und Jacksonville. Als die Sprache auf den geheimnisvollen Inspektor kam, spitzte Phil die Ohren.
    »Was hatte denn das FBI mit den Morden zu tun?«
    »Frag mich was Leichteres«, gab ich zurück. »Bisher bin ich nicht dahintergekommen. Allerdings gibt es einen Hinweis, der vielleicht zur Lösung dieses Rätsels führen könnte.«
    Ich berichtete von meiner vertraulichen Unterredung mit Officer Martin Brand.
    »Erinnerst du dich daran, wie Steve Dillaggio unseren neuen Kollegen erwähnt hat, der ihn bei dem geplanten Schlag gegen das mexikanische Drogenkartell unterstützt?«
    Phil runzelte überfordert die Stirn. Ich musste ihm auf die Sprünge helfen.
    »Sein Name ist Thomas Gloome. Er ist erst seit dem letzten Herbst beim New Yorker FBI und arbeitet in der Nachrichtenabteilung.«
    »Richtig, jetzt fällt es mir wieder ein.«
    »Ich bin ihm zum ersten Mal bei unserer Weihnachtsfeier begegnet. Scheint ein ganz netter Typ zu sein. Mit einer bildhübschen Frau übrigens.«
    »Was ist mit diesem Thomas Gloome?«
    Phils Ton hatte unvermittelt einen anderen Klang bekommen. Energisch, ungeduldig, fast ein bisschen hitzig.
    »Thomas Gloome arbeitete zum Zeitpunkt des Mordes an Karen Chase im Field Office Memphis. Mit der Ermittlung selbst hatte er nichts zu tun. Trotzdem wurde er kurze Zeit später überraschend versetzt. Und jetzt rate mal, wohin.«
    »Jacksonville«, antwortete mein Partner ohne zu zögern.
    Ich starrte ihn perplex an. »Kannst du hellsehen?«
    »Leider nein. Aber ich erzähle dir jetzt mal eine andere Geschichte. Während du weg warst, habe ich nämlich nicht nur herausgefunden, dass Nancy West in Kitty’s Salon als Lady Natascha eine ganz große Nummer war. Ich hab noch was anderes für dich.«
    »Verdammt noch mal, mach’s nicht so spannend!«
    Phil lehnte sich ins weiche Polster des Lederfauteuils zurück.
    »Du erinnerst dich doch an den Santa-Claus-Schlüsselanhänger, der bei Nancy West gefunden wurde?«
    Ich nickte beiläufig.
    »Ich habe mir von der Personalabteilung die Teilnehmerliste der Weihnachtsfeier geben lassen. Insgesamt haben 217 Mitarbeiter an der Veranstaltung teilgenommen. 161 von ihnen haben den Santa-Claus-Anhänger als Souvenir aufgehoben. 56 haben ihn nach eigenen Angaben entweder weggeworfen oder verloren. 17 davon verfügen für die Tatzeit des Mordes an Nancy West über kein Alibi. Aber nur einer davon hielt sich zum Zeitpunkt der Morde an Karen Chase und Phoebe Franklin in Memphis beziehungsweise Jacksonville auf.«
    Phils Augen fixierten mich eindringlich.
    Ich spürte, wie mein Mund auf einmal trocken wurde.
    »Thomas Gloome.«
    ***
    Es war halb elf, als wir an Kitty’s Salon Sturm klingelten. Natürlich ohne Erfolg. Etablissements dieser Couleur öffneten normalerweise erst ihre Pforten, wenn die Sonne unterging.
    Ich klingelte bei einem Nachbarn und erfuhr, dass die Besitzerin eine Wohnung oben unterm Dach hatte. Wir holten die Dame kurzerhand aus dem Bett. Sie trug alle Anzeichen einer langen, arbeitsreichen Nacht im Gesicht. Dicke Augen, schwere Tränensäcke, Falten, verschmierte Wimperntusche. Kitty Warren sah aus wie ein Gespenst.
    »Was wollen Sie? Ich habe nichts verbrochen!«, keifte sie uns an.
    »Es geht nicht um Sie. Es geht um Nancy West. Beziehungsweise Lady Natascha , wenn Ihnen das lieber ist.«
    Sie führte uns in ihre Wohnung. Alle Fenster waren abgedunkelt. Schwerer Zigarettenqualm lag in der Luft wie der Atem eines schlafenden Raubtiers. Überall standen leere Flaschen herum.
    »Entschuldigen Sie die Unordnung. So früh am Tag bin ich auf Besuch noch nicht vorbereitet.«
    Wir setzten uns im Halbdunkel in eine Couchecke, zwischen eine Vase mit verblühten Veilchen und einen überquellenden Aschenbecher.
    »Es ist eine Schande, was mit Natascha passiert ist. Sie war noch so jung. Ich habe es aus der Zeitung erfahren.«
    Sie griff nach einer Zigarettenschachtel und

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