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2937 - Mein Vater – mein Feind

2937 - Mein Vater – mein Feind

Titel: 2937 - Mein Vater – mein Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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er verübte seinen Beutezug vor seinen Augen. Um ihn zu demütigen. Um sich an ihm zu rächen.
    Brooks begann, keuchend zu atmen. Er kannte einen der Täter, und es war seine Pflicht, alles dafür zu tun, dass diese Gangster vor Gericht gestellt wurden. Tat er es nicht, machte er sich schuldig und wurde ebenfalls zu einem Kriminellen.
    Brooks wurde schwindelig. Das, wofür er ein Leben lang gearbeitet und eingestanden hatte, drohte nun in sich zusammenzufallen.
    Die nächsten Stunden würden darüber entscheiden, welche Richtung sein weiteres Leben nahm. Gestern noch war sein größtes Problem gewesen, wie er an die Karten für das Basketballspiel der Brooklyn Nets kommen sollte, und heute war das völlig unbedeutend. Alles hing davon ab, was er nun tun würde.
    Seine Gedanken kreisten um eine Frage: Sollte er seinen eigenen Sohn verraten? Ja, das musste er. Brooks taumelte und stützte sich auf der Motorhaube eines Wagens ab. Scott schaute ihn ungläubig an. Brooks war leichenblass, und Schweiß rann ihm über viele kleine Kanäle das Gesicht herunter.
    »Scott«, hob Brooks an. »Ich muss dir etwas sagen. Ich …« Dann wurde Brooks schwarz vor Augen, und er stürzte mit dem Oberkörper auf die Motorhaube. Behutsam legte Scott den Sergeant auf den Boden und lagerte seine Füße hoch. Ein Cop besorgte Wasser, ein anderer Traubenzucker. Langsam kehrte das Bewusstsein zurück.
    »Sie machen Sachen, Sergeant.« Scott schüttelte langsam den Kopf. »Ich habe einen Krankenwagen gerufen, bleiben Sie ruhig liegen.«
    »Warum denn das?«, protestierte Brooks und machte den Versuch, sich aufzurichten. Doch Scott hinderte ihn augenblicklich daran. Es war nicht viel Kraftaufwand nötig, um Brooks’ Plan zu vereiteln.
    »Sie bleiben liegen, bis die Kollegen da sind, und dann sollten Sie sich im Krankenhaus mal durchchecken lassen.«
    Brooks’ Kräfte erlahmten, und sein Widerstand war gebrochen. Seine Augenlider waren schwer wie Blei und wollten sich umgehend in Ruhestellung begeben. Und Brooks tat ihnen den Gefallen.
    ***
    »Hast du von dem Überfall auf den Geldtransporter drüben in Queens gehört?«, fragte Phil.
    »Habe ich. Waren Experten am Werk. Wird vielleicht noch ein Fall für uns, wenn sie so weitermachen.«
    »Wieso meinst du, dass sie weitermachen?«, wollte Phil wissen.
    »Man munkelt, dass sie eine Viertelmillion Dollar erbeutet haben«, sagte ich langsam.
    »Vielen Dank für die Information. Ist aber leider keine Antwort auf meine Frage«, entgegnete Phil.
    »Ist doch eine Antwort auf deine Frage. Drei Leute, hochprofessionell. 250.000 Bucks durch drei, vielleicht sogar durch vier, falls es noch jemandem im Hintergrund geben sollte, macht 60- bis 80.000 Bucks für jeden. Reicht nicht bis ans Lebensende. Deshalb denke ich, dass das nur der Auftakt gewesen sein könnte. Oder dass die Kollegen schon irgendwo anders aktiv waren. Ich werde mich mal dahinterklemmen.«
    »Okay, Jerry. Wenn du scharf bist auf Stress mit den Kollegen vom NYPD, dann klemm dich dahinter. Ich würde vorschlagen, wir warten ab, was unsere Kollegen herausfinden. Und sollten die Gangster ihre Handschrift schon anderswo hinterlassen haben, dann bitten wir sie zum Tanz.«
    Ich sagte nichts.
    »Der Grund, warum ich dir von der Sache erzählt habe, ist aber ein anderer.« Phil grinste mich an. »Phil Arlington. Genannt Red Rock.«
    Ich stutzte. Arlington war einige Jahre Detective beim NYPD gewesen, dann hatte er in einem Prozess einem Kollegen ein Alibi gegeben, das nicht stimmte. Er wollte dem Gesetz zu seinem Recht verhelfen und hat es mit seiner Aussage selbst missachtet. Das falsche Alibi flog zwar nicht auf, aber der Commissioner hatte Wind von der Sache bekommen und Arlington nahegelegt, den Dienst von sich aus zu quittieren.
    »Jetzt sag nicht, Arlington ist einer der Gangster.«
    Phil schüttelte den Kopf. »Wieder daneben. Red war der Fahrer des Geldtransporters.«
    Red Arlington hatte seinen Spitznamen schon als kleiner Junge wegen seiner feuerroten Haare bekommen. Nachdem er sich für den Polizeidienst entschieden hatte, begann er mit dem Krafttraining, was schon bald in einer muskulösen Gestalt zum Ausdruck kam. Das führte dazu, dass seine Kollegen seinen Spitznamen um den Zusatz »Rock« ergänzten.
    »Ich habe gehört, dass Red den Geldtransporter gefahren hat, und habe ihn angerufen«, berichtete Phil. »Wir haben uns dann auf ein Bier verabredet.«
    »Und?«, fragte ich erwartungsvoll.
    »Red hat die ganze Sache nicht

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