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2937 - Mein Vater – mein Feind

2937 - Mein Vater – mein Feind

Titel: 2937 - Mein Vater – mein Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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nachgefragt?«
    »Habe ich. Fehlanzeige.«
    Wir waren inzwischen im Field Office an der Federal Plaza angekommen. Ich fuhr den Wagen in die Parkgarage, in der die Temperatur bereits der in einer Sauna glich.
    Wir fuhren mit dem Fahrstuhl zu unserem Office in den 23. Stock hinauf.
    »Pasquano wird wissen wollen, was wir wissen. Wenn ihm etwas gestohlen wurde, dann braucht er jede Information, die er kriegen kann, damit er die Burschen ausfindig machen und sich sein Geld wiederholen kann.«
    »Aber wir haben doch selber so gut wie nichts«, gab Phil zu bedenken.
    »Stimmt. Aber das weiß Pasquano doch nicht.«
    ***
    Pasquano saß uns in unserem Office gegenüber. Nach der Begrüßung hielten wir uns nicht lange mit Floskeln auf.
    »Mister Pasquano, erzählen Sie uns bitte noch einmal ganz genau den Ablauf der gestrigen Tat.«
    Pasquano zog die Augenbrauen zusammen und setzte einen Dackelblick auf.
    »Agents, das habe ich Ihnen gestern Abend doch schon erzählt.«
    »Sie haben uns gestern Abend geschildert, was passiert ist, das ist richtig. Aber oft fallen Opfern oder Zeugen nach einer gewissen Zeit noch Details zum Ablauf ein, und daher würden wir Sie bitten, den Hergang noch einmal zu schildern.«
    Pasquano schüttelte den Kopf. Es war eine sonderbare Situation. Es kam schließlich nicht oft vor, dass das Opfer eines Überfalls nicht an der Aufklärung des Verbrechens mitwirken wollte – außer es wurde bedroht oder hatte Angst, und beides traf auf Pasquano vermutlich nicht zu. Ganz sicher waren wir uns allerdings nicht. Vielleicht war der Überfall auch eine Warnung einer der anderen Mafia-Familien.
    »Zwei Gangster hatten den Raum bereits verlassen, da hat der dritte eine Spraydose aus der Tasche gezogen und eine Zahl auf den Tisch gesprayt«, sagte Pasquano schließlich, ohne auf unsere Bitte einzugehen. »Ich habe eine Tischdecke darübergelegt, und keiner von den Cops oder Ihren Leuten ist auf die Idee gekommen, nachzuschauen, was sich unter der Tischdecke befindet.«
    »Warum haben Sie uns das gestern Abend nicht erzählt?«, wollte ich wissen.
    »Ich habe nicht daran gedacht.«
    Phil warf die Stirn in Falten. »Sie haben daran gedacht, eine Decke über die Zahl zu werfen, aber Sie haben im Gespräch mit uns die Zahl dann vergessen zu erwähnen, ist das richtig?«
    »Das ist korrekt, Agent Decker.«
    »Und heute Morgen ist Ihnen die Sache mit der Zahl wieder eingefallen?«, hakte ich nach.
    »Heute Morgen ist es mir dann wieder eingefallen.«
    »Auf dem Weg zum Field Office?«, fragte Phil.
    »Auf dem Weg zum Field Office«, wiederholte Pasquano.
    Nun war ich wieder an der Reihe. »Und es wurde nichts gestohlen?«
    »Es wurde nichts gestohlen.«
    »Mein Name ist Phil Decker«, sagte Phil.
    Pasquano war sichtlich irritiert. »Ich weiß, wie Sie heißen. Warum sagen Sie das, Agent Decker?«
    »Ich wollte nur überprüfen, ob Sie einfach nur das wiederholen, was mein Kollege oder ich Sie vorher gefragt haben«, antwortete Phil trocken.
    Nun zeigte sich eine Gefühlsregung in Pasquanos Gesicht. »Ich bin hier, weil ich ein guter, amerikanischer Staatsbürger bin und …«
    Ich unterbrach Pasquano barsch. Nun war der Zeitpunkt gekommen, alles auf eine Karte zu setzen. Der entscheidende Spielzug.
    »Ich erzähle Ihnen nun mal, wie wir die Dinge sehen. Sie sind gestern überfallen worden. Weil die Gangster sehr professionell vorgegangen sind, wussten sie auch, dass bei Ihnen etwas zu holen sein würde. Vermutlich Einnahmen aus illegalen Geschäften, eine größere Bargeldsumme. Die haben das Geld eingesackt, und als sich Ihre Bodyguards ihnen in den Weg stellten, wurde einer von ihnen eiskalt umgelegt. Sie würden natürlich nie zugeben, dass Ihnen das Geld gestohlen wurde, weil wir dann fragen würden, woher das Geld stammte. Und das wollen Sie gar nicht so gerne verraten. Also spielen Sie hier den Ahnungslosen und wollen lediglich erfahren, was wir wissen, damit Sie etwas unternehmen können, um wieder an Ihre Kohle zu kommen. Sie werfen uns einen Köder hin, die Information mit der gesprayten Zahl, aber auch nur, weil Sie selbst nichts damit anfangen können, und erwarten nun von uns, dass wir als Gegenleistung ebenfalls etwas erzählen.«
    Pasquano schwieg und blickte uns abwechselnd durchdringend an. Wir hielten seinem Blick stand.
    »Sagen wir es mal so«, begann Pasquano. »Ich weiß, was Sie wollen, und Sie wissen, was ich will. Und ich weiß auch, dass Sie wissen, wozu ich bereit bin, um mein Recht

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