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2937 - Mein Vater – mein Feind

2937 - Mein Vater – mein Feind

Titel: 2937 - Mein Vater – mein Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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erreicht hatten. Ich fuhr den Staten Island Expressway entlang und bog schließlich in die Hunt Lane ab. Kurze Zeit später hatten wir die luxuriöse Villa Pasquanos erreicht.
    Ich stellte den Wagen am Straßenrand ab. Als wir die Auffahrt des Anwesens erreicht hatten, hörten wir hektische Stimmen von der Terrasse des Hauses.
    »Wie kann man nur so blöd sein? Wofür bezahle ich euch eigentlich?«, rief jemand aufgebracht.
    Phil und ich sahen uns überrascht an.
    »Na los, ruf die Cops. Wir können das schließlich nicht geheim halten.« Die Stimme gehörte eindeutig zu Michele Pasquano.
    »Was können Sie nicht geheim halten, Mister Pasquano?«, rief Phil durch das Gitter.
    Anstelle einer Antwort schlugen Projektile in dem massiven Mauerwerk neben uns ein. Wir sprangen in Deckung. »FBI, hören Sie auf zu schießen«, schrie ich.
    »Sind Sie das, Cotton?«, rief eine Stimme zurück, und ich bejahte. Dann hörten wir einige Sätze auf Italienisch, und das Tor öffnete sich elektronisch.
    Aus dem Halbdunkel tauchte Pasquano auf, gefolgt von einem seiner Leibwächter, der eine Maschinenpistole auf uns richtete. Als Pasquano uns erkannte, gab er seinem Bodyguard ein Zeichen, der daraufhin die Waffe senkte.
    »Was zum Teufel ist in Sie gefahren, Pasquano?«, schrie Phil ihn an. »Ihnen ist doch wohl klar, dass wir Sie dafür einige Jahre hinter Gitter bringen können.«
    Pasquano war nicht so selbstsicher wie gewohnt, aber dennoch gefasst. »Sie müssen entschuldigen, Agents. Aber ich habe nicht den Befehl gegeben, auf Sie zu schießen. Auf diese dumme Idee ist mein Mitarbeiter von ganz alleine gekommen.«
    »Begrüßen Sie Gäste neuerdings immer so?«, herrschte ich Pasquano an. Ich sah nun eine Chance, ihn ein wenig aus der Reserve zu locken. Doch Pasquano hatte sich völlig unter Kontrolle.
    »Wenn ich gerade überfallen wurde, dann bin ich etwas vorsichtig, wenn mir aus der Dunkelheit jemand etwas zuruft.«
    Pasquano hatte nicht ganz unrecht. Phils Frage aus der Dunkelheit war nicht besonders geschickt gewesen, zumal wir das Gespräch noch weiter hätten belauschen und interessante Details zu dem Verbrechen erfahren können, das offenbar kurz vor unserem Eintreffen verübt worden war.
    »Ich werde das NYPD verständigen …«, begann ich, doch Pasquano hob die Hand. »Schon geschehen.« Keine Minute später hörten wir Sirenengeheul, das schnell lauter wurde.
    »Aber wo wir schon einmal da sind, könnten Sie uns gleich erzählen, was wir verpasst haben«, bat ich Pasquano.
    Pasquano zog ein goldenes Etui hervor und entnahm ihm eine Zigarette. »Das weiß ich selbst nicht so ganz genau. Es ging alles sehr schnell, müssen Sie wissen.«
    »Fangen Sie doch bitte von vorne an«, sagte Phil.
    »Natürlich.« Pasquano zog den Rauch der Zigarette ein und blies ihn über unsere Köpfe hinweg Richtung Abendhimmel. »Drei Männer, alle mit albernen, grünen Masken auf dem Kopf. Sie kamen vermutlich über die Gartenmauer an der Seitenstraße. Haben sofort angefangen loszuballern und das Panoramafenster meines Schwimmbades zerstört. Mit ein bisschen Glück hätten Sie sie noch sehen können, weit können sie nicht sein. Das war alles.«
    Ich warf Phil einen Blick zu, und der nickte. Ganz offensichtlich hatte unser Gangster-Trio ein weiteres Mal zugeschlagen.
    »Haben Sie eine Idee, warum die drei Männer Sie angegriffen haben?«, wollte ich wissen.
    Pasquano schüttelte den Kopf.
    »Gibt es Verletzte?«
    »Einer meiner Männer ist tot«, sagte Pasquano emotionslos.
    Wir hatten schon viel erlebt in unserem Beruf, aber manchmal gab es dann doch Situationen, die uns sprachlos machten.
    »Soll das heißen, da liegt ein toter Mann auf der Veranda, und Sie beklagen zunächst, dass das Panoramafenster Ihres Schwimmbades zerschossen worden sei?«, fragte ich irritiert nach.
    »Er ist tot, Agents. Und nichts auf dieser Welt wird ihn wieder zum Leben erwecken. Er ist gestorben, weil er einen Job zu erledigen hatte. Und weil er das sehr gut gemacht hat, bekommt er ein würdiges Begräbnis. Und für seine Familie wird gesorgt.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, warum die Männer Sie angegriffen haben?«, hakte ich nach.
    »Agent Cotton, Sie haben mir die Frage schon einmal gestellt. Hat Ihre Platte einen Sprung?«
    »Was haben die Männer gestohlen?«, fragte ich direkt.
    Pasquano blickte erstaunt auf. »Gestohlen?«
    »Okay, schön. Ich stelle fest, dass Sie nicht bereit sind, mit uns zu kooperieren.«
    »Sehr bereit«, sagte Pasquano

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