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2937 - Mein Vater – mein Feind

2937 - Mein Vater – mein Feind

Titel: 2937 - Mein Vater – mein Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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an die Wand gesprayt hatte.
    »Und?«, fragte Frazer unbeteiligt. »Was hab ich damit zu tun?«
    »Was du damit zu tun hast?« Black ging auf Frazer zu und blieb unmittelbar vor ihm stehen. »Du hast es an die Wand gemalt, du Arschloch. Oder willst du das abstreiten?«
    Frazer blieb äußerlich ruhig. Er wusste, dass er ein riskantes Spiel spielte, und nun drohte es aus dem Ruder zu laufen.
    »Wie kommst du darauf, dass ich das gemacht habe?«, fragte Frazer bestimmt.
    »Weil du als Letzter von uns den Tatort verlassen hast, deshalb.«
    Blacks Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Er musste wissen, was für ein Spiel Frazer da spielte.
    »Und weil ich mir die Fassade des Gebäudes vor unserem Überfall genau angesehen habe«, log er. »Und da war die Zahl noch nicht da.«
    »Kann mir mal einer von euch beiden sagen, was hier abgeht?«, mischte sich nun Ruiz ein.
    Black ignorierte Ruiz’ Frage und wandte sich erneut an Frazer.
    »David. Warum hast du das getan?«
    Frazer zuckte mit den Schultern. »Ich habe damit nichts zu tun. Vielleicht ist es ein blöder Zufall gewesen, dass nach unserem Überfall und bevor das Foto geschossen wurde, jemand die Zahlen an die Wand gekitzelt hat. Oder du hast die Zahl vorher übersehen.«
    Ruiz stand auf. »Ich will wissen, was hier läuft. Black, was soll das alles?«
    Black sah Frazer durchdringend an. Frazer hielt dem Blick stand.
    »Glaubst du, ich würde unser Projekt aufs Spiel setzen? Bei allem, was uns erwarten würde, wenn sie uns schnappen würden?«
    Black wirkte nun unschlüssig. »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Denn so blöd kann kein Mensch sein.« Black ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Du hast also keine Ahnung, wer die Zahl da hingeschrieben hat, David?«
    »Was für eine Zahl, verdammt noch mal«, brüllte Ruiz und packte Black am Arm.
    »Ich erkläre dir alles. Aber lass mich zunächst einmal los«, zischte Black.
    Ruiz entspannte sich merklich und ließ von Black ab. Dann reichte Black die New York Times an Ruiz weiter. Ruiz überflog die Zeilen zum Überfall auf den Juwelier.
    »Es ist ein dummer Zufall«, sagte Frazer beschwichtigend. »Vielleicht eine verschlüsselte Liebesbotschaft eines Typen an seine Freundin. Oder das Zeichen einer Gang. Was weiß ich.«
    »Hör zu, David. Wir müssen uns aufeinander verlassen können. Der kleinste Fehler, und wir landen für alle Ewigkeiten im Knast. Wenn du mir sagst, dass du die Zahl nicht hinterlassen hast, dann glaube ich dir.«
    Black machte eine kurze Pause und überlegte, ob er noch etwas sagen sollte. Frazer kam ihm zuvor. »Das kannst du auch. Du kannst dich auf mich verlassen.«
    Ruiz nickte. Und Black schließlich auch.
    ***
    »Wie sind die Leute von der Zeitung an das Foto gekommen? Der Tatort war doch abgesperrt. Und die Zahl wurde nach der Untersuchung der Farbe entfernt«, sagte Phil wütend.
    »Irgendjemand wird es fotografiert haben, vielleicht ein Anwohner mit einer guten Kamera. Und als er das Bild vergrößert hat, da hat er die Zahl gesehen und das Bild der New York Times angeboten. Soll ich bei den Zeitungsleuten mal nachfragen, woher es kommt?«, bot ich an.
    Phil nickte. »Obwohl ich nicht damit rechne, dass wir dadurch einen Hinweis auf die Täter erhalten.«
    »Sollte das Bild anonym der Zeitung zugespielt worden sein, könnten es die Täter gemacht haben. Weil sie wollten, dass es veröffentlicht wird.«
    Phil nickte zustimmend. »Davon müssen wir ohnehin ausgehen, warum hätten sie es sonst an die Außenwand des Juweliers gesprayt. Schließlich war damit zu rechnen, dass die Medien davon berichten.«
    »Vielleicht ist es auch ganz gut so«, sagte ich. »Vielleicht bekommen wir ja so einen Hinweis aus der Bevölkerung.«
    Ich nahm den Hörer in die Hand und wählte die Nummer des Chefredakteurs der New York Times . Eine Minute später hatte ich die Information, dass das Foto von einem stadtbekannten Paparazzo geschossen worden war, der Wind von der Sache bekommen hatte und kurz nach den Kollegen vom NYPD vor Ort war. Er hatte Fotos von dem Geschäft, der Zahl und dem abgedeckten Leichnam an die New York Times verkauft. Als möglicher Täter kam der Mann schon aufgrund seiner Leibesfülle nicht in Frage.
    Während ich im weiteren Verlauf des Vormittags diskret Erkundigungen über die beiden Kollegen vom NYPD einholte, brütete Phil über der Entschlüsselung der Zahlenkombination. Dann warf er entnervt seinen Bleistift auf den Schreibtisch und bearbeitete lautstark die Tastatur seines

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