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2937 - Mein Vater – mein Feind

2937 - Mein Vater – mein Feind

Titel: 2937 - Mein Vater – mein Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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worden?«
    Ich ignorierte Pasquanos Frage und fuhr unbeirrt fort. »Sie haben sich mit dieser Aktion keinen Gefallen getan, Mister Pasquano. Ich kann zwar verstehen, dass Sie Ihr Geld wiederhaben wollen, es war ja sicherlich kein ganz unwesentlicher Betrag«, stellte ich selbstsicher fest, »aber die Entführung eines FBI-Agent ist ein schwerwiegendes Verbrechen.«
    Pasquanos Augen verengten sich zu streichholzbreiten Sehschlitzen. »Sie wollen damit andeuten, ich hätte Ihren Kollegen entführt …«
    »… entführen lassen«, korrigierte ich freundlich.
    Pasquano ruderte mit den Armen. »Das ist eine Unverschämtheit. Ich werde Ihren Vorgesetzten darüber informieren, wie Sie mich behandeln.«
    »Das ist Ihr gutes Recht, Mister Pasquano. Mein Vorgesetzter weiß ja schon eine ganze Menge darüber, wie Sie andere Menschen behandeln, da passt es jetzt ja ganz gut, dass er auch mal erfährt, wie Sie behandelt werden.«
    Pasquanos Atem beschleunigte sich zusehends. Ich fuhr ruhig fort. »Sagen Sie, Mister Pasquano, Sie hätten doch einen der Fahrer entführen können. Die hätten Ihnen vermutlich genauso viel sagen können wie mein Kollege, nur wäre es mit weniger Risiko verbunden gewesen.«
    »Ich habe nichts mit Agent Deckers Entführung zu tun, nehmen Sie das bitte zur Kenntnis«, schnaubte Pasquano.
    Ich fuhr unbeirrt fort. »Da Sie von meinem Kollegen erfahren haben, dass wir auch am ersten Tatort die Zahl 1905 vorgefunden haben, können Sie mir ja nun verraten, welche Zahl auf dem Tisch in Ihrem Haus stand.«
    »Ich sagte Ihnen bereits, dass …«, begann Pasquano wütend.
    »Welche Zahl stand auf dem Tisch?«, unterbrach ich ihn grob.
    Pasquano schwieg. Seine Augen flackerten unruhig.
    »Da Sie sich nach Aussage meines Kollegen, Agent Decker, lediglich für den ersten und den dritten Überfall interessiert haben, gehe ich davon aus, dass Sie der Ansicht sind, wir hätten bezüglich des Überfalls auf Sie noch keine weiteren Erkenntnisse.«
    »Ich weiß nicht …«, hob Pasquano mit gepresster Stimme an.
    »Nun, ich kann Ihnen bestätigen, dass Sie mit dieser Vermutung richtig liegen.«
    Pasquano hatte sich nun wieder vollends im Griff. Wie ein Tier, das die Ausweglosigkeit seiner Situation erkennt, schwenkte er nun um. Sein Atem hatte sich beruhigt, und die Adern am Hals waren auf Normalmaße zurückgeschrumpft. »Wollen Sie einen Krieg anzetteln, Agent Cotton?«
    »Das ist Ihre Terminologie, Mister Pasquano. Die Regeln, nach denen wir jeden Tag unsere Arbeit verrichten, haben nichts mit Krieg zu tun.«
    Pasquano verzog das Gesicht. »Sie wissen, was ich meine, Agent Cotton. Und ich sage Ihnen das in aller Freundschaft: In meinem Heimatland geht man härter gegen diejenigen vor, die versuchen, sich uns in den Weg zu stellen.«
    »Wollen Sie mir drohen, Mister Pasquano?«
    Pasquano hatte sein liebenswürdiges Lächeln wiedergefunden. »Ich will Ihnen nicht drohen. Ich will nur das zurückhaben, was mir gehört. Und da Sie es mir aus nachvollziehbaren Gründen nicht wiederbringen können, muss ich aktiv werden. Das ist doch verständlich, oder?«
    Ich stand langsam auf.
    »Würden Sie Ihrem Partner etwas ausrichten?« Pasquano zögerte. »Er soll die Sache nicht persönlich nehmen.«
    Ich sah Pasquano überrascht an. »Von welcher Sache sprechen Sie?«
    ***
    »Wir können ihm nichts nachweisen, Phil. Wenn wir den Gorilla in die Mangel nehmen könnten, der dir den Finger gebrochen hat, oder die Fahrerin des Wagens … Aber du hast die beiden in keiner unserer einschlägigen Dateien gefunden. Der Wagen war gestohlen, da hat sich mittlerweile der Besitzer gemeldet. Und auch wenn der Wagen inzwischen nicht in einer Schrottpresse weiterverarbeitet worden oder in irgendeinem Wald ausgebrannt ist, werden wir keinen Hinweis finden, der zu Pasquano führt. Wir können ihm die Entführung nicht nachweisen, Punkt. Aber die Sache hat trotzdem einen Vorteil.«
    »Da bin ich aber gespannt«, sagte Phil und nahm einen kräftigen Schluck Coke.
    »Wir wissen jetzt, wie wichtig Pasquano die Sache ist. Er geht schließlich ein hohes Risiko ein, wenn er einen FBI-Agent entführt. Er wird nicht aufgeben.«
    »Ja, und weiter?«, fragte Phil erwartungsvoll.
    »Er verfügt über viele Quellen, die er nutzen kann, um herauszufinden, wer hinter den Überfällen steckt.«
    Phil nickte langsam. »Du willst ihn beschatten und so quasi für uns ermitteln lassen.«
    »So könnte man es sagen. Wenn wir Leute verhören, die auf stur

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