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2937 - Mein Vater – mein Feind

2937 - Mein Vater – mein Feind

Titel: 2937 - Mein Vater – mein Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Phil zustimmen. »Aber einen Beweis, dass er es war, der dich entführt hat, hast du nicht.«
    Phil schüttelte den Kopf. »Nein. Aber die Indizien sprechen eine deutliche Sprache. Ich wurde nicht nach der Zahl gefragt, die beim Überfall auf Pasquano auf den Tisch geschrieben wurde. Und das kann eigentlich nur bedeuten, dass der Entführer entweder nichts von dem Überfall wusste oder aber die Zahl kannte. Und wenn er die Zahl kannte, steckt mit großer Wahrscheinlichkeit Pasquano hinter der Entführung. Außerdem hat er ein sehr starkes Motiv. Schließlich wird er einen Batzen Geld verloren haben, das er sich nun zurückholen will.«
    »Und das will er natürlich nicht der Polizei überlassen, weil die unangenehme Fragen stellen müsste, wenn das Geld wieder auftauchen würde.«
    »Hast du ihm alles gesagt, was wir wissen?«
    Phil nickte. »Ist ja auch nicht besonders viel. Wenn er den Eindruck gehabt hätte, dass ich ihm etwas verschweige, dann wäre nach meinem Finger wahrscheinlich meine Hand dran gewesen.«
    »Dann müssen wir davon ausgehen, dass Pasquano jetzt mehr weiß als wir«, stellte ich nüchtern fest. »Denn er weiß, ob die Zahl, die auf seinem Tisch stand, mit der identisch ist, die bei den Überfällen hinterlassen wurde.«
    »Aber hilft ihm das dabei, die Täter ausfindig zu machen?«, fragte Phil.
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich lapidar.
    »Vielleicht ergibt sich ja aus den einzelnen Zahlen eine Gesamtzahl, die dann einen Sinn ergibt«, wandte Phil ein.
    Ich schüttelte den Kopf. »Beim Überfall auf den Geldtransporter und auf den Juwelier war es die gleiche Zahl. Ich gehe davon aus, dass die Zahl auf Pasquanos Tisch die gleiche war wie bei den anderen Überfällen. Die Zahlenkombination ist vielleicht so etwas wie eine Signatur.«
    ***
    Das Röntgenbild ergab, dass Phils Finger gebrochen war, aber nicht operiert werden musste. Der Knochen würde wieder zusammenwachsen, und es würde keinerlei Beeinträchtigung zurückbleiben.
    Eine Stunde später saßen wir wieder im Wagen, um Pasquano erneut einen Besuch abzustatten. Nachdem uns die Tür geöffnet worden war, schob Phil den überraschten Bodyguard mit einer geschickten Verlagerung seines Körpergewichts zur Seite, den ich anschließend nur durch das Vorzeigen meines Dienstausweises von Handgreiflichkeiten abhalten konnte. Phil riss mit seiner gesunden Hand die Flügeltür zum Wohnzimmer auf. Pasquano stand an der Bar und war dabei, sich ein Getränk einzuschenken.
    »Agent Decker, was für eine Überraschung«, sagte er und lächelte. »Da ich Sie gut leiden kann, will ich Ihnen den ungestümen Auftritt verzeihen.«
    Mit wenigen Schritten war Phil bei Pasquano. Ich blieb im Türrahmen stehen und hoffte, dass Phil keine Dummheit begehen würde. Was nun folgte, kann man mit dem Begriff direkt allerdings nur unzureichend beschreiben. Phil blieb in Schlagdistanz zu Pasquano stehen. Ich konnte Phils Gesicht nicht sehen, der Tonfall seiner Stimme verriet mir aber, dass er entgegen meiner Befürchtung vollkommen beherrscht war.
    »Ich weiß, dass Sie meine Entführung in Auftrag gegeben haben. Vermutlich waren auch Sie es, der mit der technisch verzerrten Stimme mit mir gesprochen hat. Dafür werde ich Sie zur Verantwortung ziehen. Ich werde Ihnen das Leben zur Hölle machen.«
    Pasquano grunzte verächtlich.
    »Damit Sie mich nicht falsch verstehen, Mister Pasquano. Ich sage das nicht, weil ich Sie einschüchtern möchte. Ich sage es Ihnen, weil ich genau das tun werde.«
    Pasquano schien zu versuchen, in Phils Gesicht zu lesen. Der ließ ihm dazu jedoch keine Zeit. Phil drehte sich um und ging an mir vorbei. Wenige Sekunden später hörte ich die Tür leise ins Schloss fallen. Pasquano nahm einen kräftigen Schluck und versuchte sich dann an einem Lächeln, das ihm misslang. Sehr schön, dachte ich. Nun war ich an der Reihe.
    »Ist Ihr Partner verrückt geworden, Agent Cotton?«, fragte Pasquano mit einem leichten Timbre in der Stimme.
    »Also«, hob ich langsam an, »für mich deutet nichts darauf hin.«
    Ich umrundete die Sitzecke aus schwarzem Leder und fragte höflich: »Darf ich?«
    »Ja, natürlich, Agent. Setzen Sie sich doch bitte. Ihr Kollege, Agent Decker …« Pasquano deutete auf die Tür.
    Ich schnitt ihm das Wort ab. »Mister Pasquano, ich hätte da noch einige Fragen an Sie, die die Entführung meines Kollegen vor einigen Stunden betreffen.«
    Pasquano tat, wie zu erwarten war, überrascht. »Ihr Kollege ist entführt

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