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2937 - Mein Vater – mein Feind

2937 - Mein Vater – mein Feind

Titel: 2937 - Mein Vater – mein Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Restaurants, das seit einigen Jahren geschlossen hatte und zu Zeiten der legendären Pizza Connection als zentraler Umschlagplatz harter Drogen gedient hatte.
    »Mir wurde ein hübsches Hotel avisiert. Hübsch ist aber für diesen Raum eine ziemlich unpassende Umschreibung«, sagte Phil, nachdem ihm der Gorilla die Augenbinde abgenommen hatte und nun dabei war, seine bereits auf dem Rücken gefesselten Hände am Stuhl zu befestigen. Dann umwickelte er Phils Beine mit einem Klebeband und befestigte sie an den Stuhlbeinen.
    »Haben Sie auch einen Namen?«, wollte Phil wissen. »Oder war Ihre Familie so arm, dass sie sich keinen für Sie leisten konnte?«
    Anstelle einer Antwort gab der Gorilla Phil eine Ohrfeige. Der Mann beugte sich über Phil und legte seine Hände um seinen Hals.
    »Lass ihn los.« Die Stimme war durch einen Modulator stark verzerrt und kam aus einem kleinen Lautsprecher, der über der Tür angebracht war.
    Der Gorilla gehorchte augenblicklich. Er wandte sich ab, hob das Klebeband vom Boden auf und verließ den Raum. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, war ein knirschendes Geräusch zu vernehmen. Offenbar hatte der Mann einen Riegel vor die massive Holztür geschoben.
    »Was wollen Sie von mir?«, fragte Phil ohne Anzeichen von Erregung. »Sie werden wissen, dass ich FBI-Agent bin und dass Sie das Gefängnis nicht lebend verlassen werden, sollte mir etwas zustoßen.«
    »Wenn Sie meine Fragen wahrheitsgemäß beantworten, sind Sie in einer Stunde wieder frei«, sagte die verzerrte Stimme.
    Phil nahm eine leichte, mehrere Sekunden andauernde Vibration war. Das konnte darauf hindeuten, dass sich der Raum in unmittelbarer Nähe einer Subway-Station oder einer stark befahrenen Straße befand. Da er einige Stufen heruntergeführt worden war, musste es sich um einen Keller handeln. Diese Vermutung wurde durch den Umstand verstärkt, dass der Raum keinerlei Fenster aufwies.
    »Ob ich Ihre Frage wahrheitsgemäß beantworte, hängt von der Frage ab«, erwiderte Phil.
    »Sie sind nicht in der Position, Forderungen zu stellen. Sie sagen die Wahrheit, oder Sie werden bestraft. Haben wir uns verstanden?«
    Phil nickte.
    »Haben wir uns verstanden?«, fragte die Stimme erneut, nun deutlich schärfer.
    »Ja«, antwortete Phil nur.
    »Gut. Ich möchte von Ihnen Details über den Raubüberfall auf den Geldtransporter wissen.«
    »Warum interessiert Sie das?«
    »Wenn Sie noch einmal eine Frage stellen, dann wird mein Mitarbeiter zu Ihnen in den Raum kommen und Ihnen einen Finger brechen, haben Sie mich verstanden?«
    »Ja«, antwortete Phil erneut.
    »Kennen Sie die Namen der Gangster, die den Geldtransporter überfallen haben?«
    »Nein. Sonst säßen sie schon in Untersuchungshaft.«
    »Was wissen Sie über die Gangster?«
    »Bislang haben wir keine Erkenntnisse, die uns weiterhelfen könnten. Die Täter …«, begann Phil.
    Doch bevor er den Satz beenden konnte, wurde der Riegel der Tür aufgeschoben. Der Gorilla trat ein, postierte sich hinter Phil, beugte sich herunter, umfasste Phils linkes Handgelenk und brach ihm mit einer ruckartigen Bewegung den kleinen Finger. Phil schrie vor Schmerz auf. Der Mann verließ erneut den Raum und schob den Riegel vor, nachdem er die Tür geschlossen hatte.
    Der Unbekannte verlor sich nicht weiter in unnötigen Erklärungen und wiederholte seine Frage. »Was wissen Sie über die Gangster?«
    Phil wusste nun, wie sein Handlungsspielraum aussah: Es gab keinen. Keine Gegenfragen und keine Antworten, die den Unbekannten nicht befriedigten, sonst würde der Gorilla schon sehr bald wieder im Zimmer stehen.
    Phil dachte fieberhaft nach. Da sein Entführer möglicherweise auch mit einem der Fahrer des Geldtransporters gesprochen hatte, wusste er womöglich bereits, wie der Überfall abgelaufen war. Es wäre also riskant, hier die Unwahrheit zu sagen.
    »Es waren drei Täter, alle trugen Hulk-Masken. Und dunkle Overalls.«
    Phil überlegte angespannt, was der oder die Fahrer noch verraten haben könnten. »Einer der Täter war deutlich kräftiger als die anderen beiden. Sie waren alle mit Pistolen ausgestattet, der kräftige Typ hatte eine Panzerabwehrwaffe dabei, um den Wagen zum Stoppen zu zwingen. Nur einer der drei hat gesprochen.«
    Der gebrochene Finger tat nicht weh, aber er pochte unentwegt. Die Haut der Hand begann sich infolge des wachsenden Blutergusses zu spannen.
    »Was noch?«, fragte der Unbekannte.
    »Die Täter haben eine Zahl am Tatort hinterlassen:

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