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2938 - Versteck dich, wenn du kannst!

2938 - Versteck dich, wenn du kannst!

Titel: 2938 - Versteck dich, wenn du kannst! Kostenlos Bücher Online Lesen
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richtig los. Wenn sie Glück hatte, würde Gwen ihre Nachricht noch bekommen. Derweil zermarterte sie sich das Hirn, wo genau der Laden war, von dem Gwen immer erzählt hatte. Eine Art Lokal wie die Speakeasys zu Zeiten der Prohibition, etwas, für das es keine Reklame gab, und wenn, dann nur einen Namen, den lediglich Eingeweihte kannten.
    Ohne genaue Beschreibung der Örtlichkeiten würde sie nie dahin finden. Sie zerrte die Kapuze ihres Pullovers unter ihrer Lederjacke hervor und zog sie übers Haar. Dann schloss sie die Augen und ließ den Kopf nach hinten gegen die Wand fallen. Müdigkeit übermannte sie kurz. Dann riss sie sich wieder zusammen.
    Als sie die Augen öffnete, sah sie den Mann, der mit dem Mörder ihres Vaters gemeinsame Sache machte. Zumindest sah der dem Mann ähnlich, den sie auf dem Parkplatz gesehen hatte. Der Cop, ein untersetzter Mann um die sechzig, kam in diesem Moment eilig die Stufen zur Subway-Station herunter. Michelle fing an zu zittern. Die Angst fraß sich in ihre Eingeweide, ihr wurde übel. In der nächsten Sekunde wurde sie auf einmal ganz ruhig.
    Selbst wenn es derselbe Mann ist, er kennt mich ja gar nicht , sagte sie sich. Der Polizist auf dem Parkplatz hat mich nicht gesehen und weiß nicht, wer ich bin, weiß nicht, dass ich den Mörder meines Vaters gesehen habe. Und erst recht nicht, dass ich weiß, dass er mit ihm gemeinsame Sache macht.
    Sie entspannte sich, wurde fast schon unnatürlich ruhig. Wenn es der Komplize des Mörders war, was machte dieser Kerl hier? Sie könnte ihn hochgehen lassen, jetzt, sofort. Ihr Blick wanderte durch den Eingangsbereich.
    Kein Bahnpolizist, weit und breit, nur einige Überwachungskameras, die ihr in ihrer Situation nicht viel nützen würden. Sie drehte den Kopf und beobachtete dennoch aus den Augenwinkeln heraus den Mann, der nun das Ende der Treppe erreicht hatte und sich suchend umblickte.
    ***
    Er checkte noch einmal das Digitalfoto, mit dem nach Michelle Clarke gefahndet wurde, bevor er zu den Bahnsteigen hinunterging. Es war einiges los an diesem Abend, dennoch konnte er sich schnell einen Überblick verschaffen. Sein im Polizeidienst geschulter Blick erfasste jede Person, die sich hier unten befand.
    Eine junge Frau, auf die die Beschreibung passte, saß ein Stück weiter vorn. Stöpsel im Ohr und völlig versunken in ihre eigene Welt. Als er näher kam, blickte sie auf und er erkannte, dass sie nicht die Gesuchte war. Wenn er zu spät war … sie konnte schon überall sein.
    »Mist«, stieß er halblaut hervor. Diese Michelle Clarke war nicht hier. Entweder war sie vom Diner aus nicht zur Subway-Station gegangen, oder sie saß bereits in einem der Züge, wohin auch immer. Wenn er sie nicht ausfindig machte, gab es nur eine Chance für ihn, aus der Sache heil herauszukommen: Mariusz Thomson musste zum Schweigen gebracht werden, bevor sie ihn identifizierte und damit die Spur zu ihm selbst legte.
    Wütend drehte er um und stapfte wieder hinauf in den Zugangsbereich. Er war schon fast an ihr vorbei, als er sie erkannte. Ihr Haar war unter einer Kapuze verborgen, das Gesicht ungeschminkt und blass. Sie sah ihrem Foto nicht besonders ähnlich.
    Obwohl seine Nerven sofort anfingen zu vibrieren, zwang er sich, an der Bank vorbeizugehen, auf der sie saß, direkt in den Gang daneben abzubiegen. Dort blieb er abrupt stehen. Seine Gedanken überschlugen sich.
    »Gwen?«, schallte ihre Stimme zu ihm herüber. Sie telefonierte. »Wohin soll ich kommen?« Sie klang aufgeregt. Es ging um einen Treffpunkt, einen Club im Meatpacking District.
    Wenn ihr nach Tanzen zumute ist, wird sie wohl kaum den Mord beobachtet haben , schoss es ihm durch den Kopf. Dennoch, sie musste weg. Wenige Augenblicke später wusste er, wohin Michelle fahren würde. Und er würde dafür sorgen, dass dies der letzte Tanz ihres Lebens blieb!
    ***
    Als Phil und ich in dem kleinen Raum hinter der Spiegeltür auftauchten, kreischten ein paar der anwesenden jungen Frauen erschrocken auf.
    »Der Begriff Powderroom bekommt hier eine ganz eigene Bedeutung«, murmelte Phil, als er sah, was die Mädchen hierhergezogen hatte. Ein paar der Girls saßen nur mit glänzenden Augen da, eine hielt einen Joint in der Hand, zwei andere teilten sich eine Linie.
    »Okay, Mädels. Der Spaß ist vorbei«, rief Phil aus und wollte bereits seine Marke zücken, als ich ihn am Arm festhielt. Wir würden der Drogenfahndung einen Tipp geben, das war besser, als jetzt hier eine Panik unter den

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