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2938 - Versteck dich, wenn du kannst!

2938 - Versteck dich, wenn du kannst!

Titel: 2938 - Versteck dich, wenn du kannst! Kostenlos Bücher Online Lesen
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unbehaglich blieben sie bei uns stehen.
    »Wohin führt die Tür?«, fragte Phil noch einmal. Die beiden jungen Männer sahen sich kurz an, dann antwortete der größere der beiden.
    »Dahinter liegt der Waschraum der Ladys. Kann nur betreten, wer die Kombination des Abends kennt, jede Frau bekommt sie beim Betreten des Clubs.« Sein Blick zeigte zu einem in der Wand eingelassenen Zahlenfeld.
    Mit einem unwillkürlichen Lachen und nach oben gedrehten Handflächen wandte Phil sich ihm zu.
    »Ein geschützter Raum für die weiblichen Gäste? Das ist ja mal was Neues. Und deshalb greift ihr uns an?«
    Wir hatten nicht wirklich eine Antwort erwartet, und tatsächlich kam auch keine, von den verlegenen Blicken der beiden mal abgesehen.
    »Können wir trotzdem einmal einen Blick hineinwerfen? Wie gesagt, wir suchen jemanden, eine junge Frau.«
    »Die suchen viele«, gab der Kleinere der beiden mit neu gewonnenem Selbstbewusstsein und einem schiefen Grinsen zurück, bevor ihn unsere ernsten Mienen dazu brachten, entschuldigend zu Boden zu sehen.
    In diesem Moment öffnete sich die rote Tür und heraus kam eine junge Frau mit langem, braunem Haar und einem beeindruckenden Schlangen-Tattoo auf dem linken Arm. Sie blickte verständnislos auf die vier Männer vor dem Eingang und machte sich dann schleunigst davon. Ich ergriff die Gelegenheit, setzte den Fuß zwischen die Tür und stieß sie auf. Phil reagierte sofort und spazierte an mir vorbei in den Waschraum hinein.
    Alles hier drin sah ganz normal aus. Waschbecken, Spiegel, ein Durchgang führte zu den Toiletten. Nur dass hier niemand war. Sämtliche Kabinen waren leer. Außer ein paar lippenstiftverschmierten Kleenextüchern, einer vergessenen Wimperntusche und einem überquellenden Eimer mit zerknüllten Papierhandtüchern fand sich nichts, das auf die Anwesenheit von jungen Frauen hindeutete. »Hier ist niemand. Verstehst du das?«, fragte Phil.
    »Wenn du mich so fragst – ich verstehe immer weniger«, antwortete ich meinem Partner. Treffender wäre gewesen zu antworten, dass ich mich fühlte wie auf einem fremden Stern.
    Ohne, dass wir es bemerkt hatten, waren uns die beiden jungen Kampfsportler in den Waschraum gefolgt. Sie sahen sich um, als hätten sie dieses Refugium noch nie betreten.
    »Wo ist Amy?«, fragte der Kleinere den Größeren. Der schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Eine Freundin von Ihnen?« Phil kniff die Augen zusammen und fixierte die beiden.
    »Sie ging hier rein, kurz bevor Sie kamen. Jetzt ist sie nicht mehr hier …«
    Die beiden waren genauso ratlos wie wir. Bis ein leises Geräusch uns aufhorchen ließ.
    Urplötzlich öffnete sich ein Durchgang an der Wand neben uns, und das, was wir bisher für einen bodentiefen Ganzkörperspiegel gehalten hatten, entpuppte sich als verdeckte Tür. Heraus traten zwei junge Frauen, die wie angewurzelt stehen blieben, als sie uns sahen.
    »Amy!«, rief einer der Kampfsportler aus.
    »Was ist denn hier los?«, antwortete eine hübsche Brünette, die aussah wie eines der Fotomodelle, die man in Jugendzeitschriften sieht. Wenn man von den kleinen, weißen Krümeln absah, die sie unter der Stupsnase hatte. Ihre Freundin, eine schwarzhaarige Latina, sah angriffslustig zu uns herüber.
    »Gehen Sie raus!«, forderte ich alle vier auf und überraschenderweise gehorchten sie dieses Mal ohne aufzumucken.
    »Sieht nicht so aus, als ob diese Clubs wirklich jugendfrei wären«, seufzte Phil.
    »Stell es zurück, Partner. Wir haben heute Abend eine andere Aufgabe«, erinnerte ich ihn, dann betraten wir den Durchgang hinter der Spiegeltür, um das Geheimnis zu ergründen, das am anderen Ende lag.
    ***
    Michelle hockte auf einer Bank im oberen Bereich der Subway-Station und hackte seit Minuten auf ihrem Smartphone herum. Zunächst hatte sie an Gwens E-Mail-Adresse eine Nachricht geschickt.
    »Bin in New York. Brauche dringend deine Hilfe. Melde dich. Michelle.« Dazu ihre Mobilnummer. Nun versuchte sie, sich ins Chatprogramm einzuloggen. In den Raum, in dem sie Gwen kennengelernt hatte, war ausgerechnet heute Abend der Teufel los.
    »Chatroom zurzeit überfüllt. Bitte versuchen Sie es später erneut«, teilte man ihr bereits das dritte Mal mit. Verzweiflung trieb ihr den Schweiß auf die Stirn. Michelle war jetzt so sehr darauf fixiert, Gwen zu erreichen, dass das Warten eine unerträgliche Marter für sie darstellte. Seufzend ließ sie das Smartphone sinken.
    Es war kurz vor elf. Jetzt ging es in den Clubs erst

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