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2939 - Die Rache der »Engel«

2939 - Die Rache der »Engel«

Titel: 2939 - Die Rache der »Engel« Kostenlos Bücher Online Lesen
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Walsh zunächst in die Krankenabteilung von Rikers gebracht wurde. Zwar hatte der Verdächtige bei der Verhaftung keine Verletzungen davongetragen, aber ich wollte seinen Geisteszustand abklären lassen. Wenn sich später herausstellte, dass er psychisch krank war, dann konnten wir seine Aussagen nicht verwerten.
    Nachdem die Lage im Park bereinigt war, gönnten Phil und ich uns in einem Diner eine Pause.
    »Im Grunde hat Walsh uns einen Gefallen getan, indem er die Nerven verloren hat«, meinte Phil und nahm einen Schluck Kaffee. »Bisher konnten wir ihm nicht wirklich etwas beweisen. Okay, er hat in Bezug auf seine Bekanntschaft mit Eddie Stack die Unwahrheit gesagt. Aber das FBI anzulügen ist an sich noch kein Kapitalverbrechen. Doch mit dieser dramatischen Geiselnahme vor den Augen von einem halben Dutzend Zeugen hat er sich einen Freifahrtschein nach Rikers gesichert.«
    »Das stimmt«, gab ich Phil recht. »Doch wir wissen immer noch nicht, ob Walsh in den Mord an Eddie Stack verwickelt ist.«
    Bei unserer Rückkehr ins Field Office wartete dort auf uns eine Nachricht. Ein erfahrener Gefängnispsychiater hatte mit Walsh gesprochen. Er hatte bei dem Verdächtigen zwar Reizbarkeit, aber keine Unzurechnungsfähigkeit festgestellt. Aus Sicht des Mediziners war Walsh vernehmungsfähig. Daher wurde er für das Verhör an die Federal Plaza überstellt.
    »Wollen Sie keinen Rechtsbeistand hinzuziehen, Walsh?«, fragte ich, als der Verdächtige zu mir und Phil in einen Befragungsraum gebracht wurde.
    »Nicht nötig, Agents. Ich kann sehr gut für mich selbst sprechen.«
    »Wie Sie wollen«, erwiderte ich, belehrte ihn aber trotzdem über seine Rechte. Walsh reckte uns angriffslustig sein Kinn entgegen.
    »Der Seelenklempner in Rikers hat auch festgestellt, dass ich nicht spinne, oder? Es ist doch normal, wenn ein Mann Gerechtigkeit will.«
    »Gerechtigkeit?«, echote Phil. »Sie spielen sich auf als Rächer, sagen dem Rauschgift den Kampf an – und dann treffen Sie sich mit einem Dealer und essen friedlich Sushi mit ihm.«
    Walsh rang nach Luft. Für einen Moment fehlten ihm die Worte. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet, dass wir seine Verbindung mit Eddie Stack herausfinden würden.
    »Woher kannten Sie Eddie Stack, Walsh?«
    »Kennen ist zu viel gesagt, Agent Cotton. Ich hatte herausgefunden, dass er für das Cropsey-Kartell dealt. Man muss kein Meisterdetektiv sein, um das zu bemerken. Der Mistkerl hat ja ständig versucht, neue Kunden für sein verfluchtes Gift zu finden.«
    Ich nickte.
    »Okay, aber wieso haben Sie Kontakt zu ihm gesucht? Ich dachte, die Archangels würden Dealer bis aufs Blut bekämpfen.«
    »Das tun wir auch. Ich gebe zu, dass ich diese Organisation ins Leben gerufen habe. Bisher hatten wir uns darauf beschränkt gehabt, Autos von Dealern zu verbrennen und Molotowcocktails auf ihre Treffpunkte zu werfen. Aber ich wollte mehr, ich wollte an die Hintermänner heran. Mein Traum ist es, einen großen Fisch wie Rex Connolly zu töten, am besten eigenhändig.«
    Ich horchte auf.
    »Sie geben also zu, dass Sie Rex Connolly ermorden wollten?«
    »Ja, Agent Cotton. Ich weiß, dass er der Kopf des Cropsey-Kartells ist. Deshalb habe ich den Kontakt zu Eddie Stack gesucht, verstehen Sie? Ich tat so, als ob ich mich selbst für Drogen interessieren würde. Ich wollte mir sein Vertrauen erschleichen und ihn dazu bringen, mich mit Connolly bekannt zu machen. Der Tod dieses Drogenbarons wäre ein Triumph für die Archangels gewesen.«
    »Daraus ist ja nun nichts geworden, denn von unserer Arrestzelle aus können Sie Connolly nicht schaden«, warf Phil ein. »Übrigens beruht Ihre Abneigung auf Gegenseitigkeit. Wir haben in der vorigen Nacht Connolly und einige seiner Handlanger verhaftet, weil sie einen Mann töten wollten, den sie mit Ihnen verwechselt haben.«
    Walsh zeigte nur eine geringe Überraschung.
    »Tatsächlich? Immerhin ist das ein Beweis dafür, dass dieses Dealerpack uns Archangels als eine Bedrohung sieht. Ich finde, darauf kann ich stolz sein.«
    Die Selbstgerechtigkeit dieses Mannes ging mir auf die Nerven. Aber ich saß schließlich hier, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
    »Connolly wurde jedenfalls nicht erschossen, er sitzt jetzt in Rikers. Haben Sie vielleicht gemerkt, dass Sie an den großen Boss gar nicht herankommen, Walsh? Haben Sie sich daraufhin mit dem Tod von Eddie Stack zufriedengegeben?«
    Der Verdächtige verneinte.
    »So war es nicht.«
    »Dann erzählen Sie uns, wie

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