Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2939 - Die Rache der »Engel«

2939 - Die Rache der »Engel«

Titel: 2939 - Die Rache der »Engel« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
wahrscheinlich aus gutem Grund einen Overall, der fast ihre ganze Haut verdeckt. Auch ihre Schminke dient dazu, den Verfall ihrer Gesichtszüge zu verbergen. Der Hausmeister hat von der Lady als einer Furie gesprochen. Sie rastet vermutlich regelmäßig aus, wenn sie Croc genommen hat.«
    »Dann lebt also ein Archangel mit einer Süchtigen zusammen?«, fragte Phil skeptisch. Er griff zu seinem Handy, um eine Ambulanz für die Frau anzufordern. Sie zerrte immer noch wild an ihren Handschellen, wurde aber allmählich müde.
    »Was ist hier los?«
    Phil und ich blickten auf, als wir die männliche Stimme hörten. Wir hatten die Wohnungstür offen stehen gelassen. Harrison Cook war soeben nach Hause zurückgekehrt.
    ***
    Alan Scott hatte uns vor dem eiskalten Killer Harrison Cook gewarnt. Der Beschreibung nach musste dieser Typ Cook sein. Doch momentan wirkte dieser schlaksige junge Mann nicht gerade furchteinflößend auf mich. Auf seinen Gesichtszügen konnte ich nur große Besorgnis und Kummer ablesen.
    Cook achtete weder auf meinen Freund noch auf mich. Er stürzte in die verwahrloste Wohnung und kniete sich neben die Gefesselte. Die wütende Energie der Frau war inzwischen verpufft, sie röchelte nur noch leise.
    »Linda, was ist mit dir?«
    Ich antwortete anstelle der Frau.
    »Sie ist im Drogenrausch, und das wissen Sie genau, Cook – Sie sind doch Harrison Cook, oder?«
    Der Mann starrte mich an, als ob er einen Geist sehen würde.
    »Ja, der bin ich. Und wer sind Sie? Weshalb trägt meine Freundin Handschellen?«
    »Ich bin Special Agent Cotton, FBI New York. Mein Kollege Special Agent Decker und ich mussten Ihre Freundin fixieren, nachdem sie mit einem Messer auf uns losgegangen ist. Sie ist auf Croc, nicht wahr?«
    Cook nickte, er presste die Lippen aufeinander.
    »Ja, es ist immer dasselbe mit ihr. Sie verspricht mir hoch und heilig, mit dem Teufelszeug aufzuhören. Linda war jetzt schon drei Tage clean, ich hatte ihr gerade einige Medikamente geholt, um ihren kalten Entzug …«
    »Kalter Entzug?«, echote Phil. »Das können Sie vergessen, Ihre Freundin braucht ärztliche Hilfe, sonst kann sie einen Kreislaufkollaps bekommen. Die Ambulanz ist schon unterwegs.«
    Wie zur Bestätigung von Phils Worten ertönte in diesem Moment das sich nähernde Geräusch einer Krankenwagensirene.
    »Linda ist kein böser Mensch, sie ist nur schwach«, murmelte Harrison Cook. »Sie flippt aus, wenn sie Croc intus hat. Sie weiß, dass sie sich selbst damit zerstört. Aber sie kommt nicht gegen das Teufelszeug an.«
    Der Verdächtige wollte noch mehr sagen, aber in diesem Moment kamen der Notarzt und die Sanitäter herein. Der Mediziner checkte Lindas Blutdruck und spritzte ihr ein kreislaufstabilisierendes Mittel. Dann wurde sie von den Männern in Weiß auf die Trage gehoben und abtransportiert.
    Cook starrte ihr nach.
    »Haben Sie Eddie Stack wegen Linda erschossen?«, fragte ich ihn direkt. Er drehte sich langsam zu mir.
    »Ich hätte es gern getan, aber ich war zu feige. Ich kann nicht auf einen Menschen schießen, noch nicht mal auf einen dreckigen Dealer. Alan Scott hat mir gesagt, dass ich dann wenigstens filmen sollte, was geschieht. Zur Abschreckung, verstehen Sie? Damit andere Dealer sehen können, was mit ihnen passiert, wenn sie weiterhin unsere Straßen mit ihrem Gift verseuchen.«
    Phil und ich schauten uns an. Nun hatten wir offenbar beide Männer verhaftet, die an dem Mord beteiligt gewesen waren. Aber weder Scott noch Cook wollten selbst geschossen haben. Wem sollten wir nun glauben?
    Während Phil den Verdächtigen durchsuchte und ihm danach die Handschellen anlegte, klingelte mein Handy. Ich zog es aus der Tasche und meldete mich.
    »Agent Cotton hier.«
    Gleich darauf wusste ich, wer Eddie Stack erschossen hatte.
    ***
    »Wir haben Ihren Kumpel Harrison Cook verhaftet, Scott«, sagte ich zu dem Kickboxer, als wir ihm wenig später wieder im Verhörraum gegenübersaßen. »Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Welche wollen Sie zuerst hören?«
    Es gelang Scott nur ungenügend, ein erleichtertes Grinsen zu verbergen.
    »Mussten Sie Cook über den Haufen knallen, Agents? Ich habe Ihnen ja gleich gesagt, dass er brandgefährlich ist.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wir müssen Sie enttäuschen, Scott. Ihr Freund hatte noch nicht mal eine Schusswaffe bei sich, und er ließ sich widerstandslos festnehmen. Hatten Sie vielleicht gehofft, dass wir ihn ohne viel Federlesens niederschießen würden? Aber

Weitere Kostenlose Bücher