2943 - Viele Täter sind des Opfers Tod
dafür, dass eine Fahndung nach Miranda Murrs herausgegeben wurde und man ihr Handy ortete. Letzteres schlug, wie vermutet, fehl. Sie war untergetaucht und wollte nicht gefunden werden. Aber da sie aktuell unsere Hauptverdächtige war, mussten wir sie finden!
***
Im Field Office angekommen, brachten wir den Computer von Miss Murrs zu den Agents Browder und Nawrath.
»Hier ist noch mehr Arbeit für euch«, sagte Phil lächelnd. »Ein ganzer Computer voller Daten, die analysiert werden wollen. Den haben wir in der Wohnung von Miss Murrs sichergestellt.«
Agent Nawrath lächelte. »Bin gespannt, was die gute Frau für Geheimnisse darauf gespeichert hat.«
»Uns interessiert vor allem alles, was mit dem Fall in Verbindung stehen könnte«, sagte ich. »Und natürlich auch Hinweise auf ihren Aufenthaltsort. Die Fahndung nach ihr läuft, aber vielleicht findet ihr ja was, das uns weiterhilft, sie aufzuspüren.«
»Wir machen uns gleich an die Arbeit«, sagte Agent Browder.
Zusammen mit Phil ging ich zu unserem Büro, um dort die Adressbücher durchzugehen.
Gerade als wir uns gesetzt hatten, erreichte uns ein Anruf von Dr. Drakenhart.
»So, die ersten Ergebnisse liegen vor«, sagte sie nach einer kurzen Begrüßung. »Das Gift befand sich in einer Flasche Scotch, Single Malt. Ebenso in einem Glas, auf dem sich die Fingerabdrücke des Opfers befunden haben. Es wird schnell gewirkt haben: Nachdem er das Glas getrunken hatte, traten nach wenigen Sekunden ersten Lähmungserscheinungen auf, kurz darauf muss er tot gewesen sein. Auf der Scotchflasche und dem Glas konnten wir Fingerabdrücke einer gewissen Miranda Murrs sicherstellen. Ich habe noch nicht die Zeit gehabt, weitere Recherchen über die Dame anzustellen.«
»Danke, das haben wir schon«, antwortete ich. »Sie ist von Überwachungskameras im Hotel gefilmt worden und die Gesichtserkennung hat ihren Namen ausgespuckt. Mit den Fingerabdrücken haben wir einen weiteren Beweis. Sonst noch etwas?«
»Nein, noch nicht, die restlichen Untersuchungen laufen noch, aber ich wollte euch schon mal das sagen, was wir bereits wissen«, antwortete sie.
»Vielen Dank«, sagte ich, verabschiedete mich von ihr und beendete das Gespräch.
»Dann haben wir schon einiges für den Staatsanwalt in der Hand«, meinte Phil. »Die Scotchflasche, bei der es sich ja quasi um die Mordwaffe handelt, mit ihren Fingerabdrücken und die Videoaufzeichnungen.«
Ich nickte. »Ja, aber uns fehlt noch das Motiv. Und irgendwie scheint ja dieser Banken-Lobbyist, Terence Swamp, auch mit der Sache zu tun zu haben.«
»Vielleicht hat er Miranda Murrs erpresst oder sie dafür bezahlt, Weatherman zu vergiften«, überlegte Phil. »Wobei das nicht unbedingt zu ihrer überstürzten Flucht passt – ich meine, wenn sie all das vorher schon geplant hätte, dann hätte sie sich doch sicher entsprechend vorbereitet.«
»Ja, es gibt bei der Sache noch ein paar Ungereimtheiten«, stimmte ich Phil zu. »Aber Miss Murrs kann uns sicher einige Fragen beantworten. Bisher deuten alle Beweise auf sie hin. Dass Swamp auch mit dem Mord zu tun hat, ist etwas, das uns unser Instinkt sagt, nichts, was wir beweisen können. Und Instinkt zählt vor Gericht nicht.«
»Wenn wir eine Verbindung zwischen den beiden herstellen könnten, wären wir einen Schritt weiter«, sagte Phil. »Also gut, konzentrieren wir uns darauf, Miss Murrs zu finden. Sollte doch möglich sein. Für wen hat sie gearbeitet? Ihr Zuhälter – so sie denn einen hatte – sollte einiges über sie wissen. Ich schau mal in den Akten nach, wer sich mit der Sache beschäftigt hat und uns weiterhelfen könnte.«
Phil setzte sich an seinen Computer und fing an zu recherchieren. Ich schaute in der Zeit die Adressbücher durch. Zwar rechnete ich nicht damit, bei einem Eintrag eine Notiz wie »Mein Zuhälter« zu finden, aber vielleicht etwas anderes, das uns weiterhelfen konnte.
»Da, ein Detective Hanks von der Sitte hatte mal mit ihr zu tun«, sagte Phil. »Der kann uns vielleicht weiterhelfen.«
Ehe ich etwas antworten konnte, hatte Phil seine Nummer gewählt und sprach vom Bürotelefon aus mit ihm.
Es war ein kurzes, effektives Gespräch, an dessen Ende Phil lächelnd den Hörer auflegte. »Jack Spademan, so heißt ihr Zuhälter. Zu seinen Kunden zählen wohl auch eine Menge reiche und einflussreiche Persönlichkeiten, weshalb er sich für unangreifbar hält. Ich habe seine Adresse, seine Telefonnummer und die Adresse des Clubs, in dem er sich
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