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2945 - Sterben geht ganz einfach

2945 - Sterben geht ganz einfach

Titel: 2945 - Sterben geht ganz einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hat sie geschlagen?«
    »Aber nein. Ein Gentleman tut so was nicht. Nein, Monti hat sie zusammenschlagen lassen. Sie lag drei Wochen im Krankenhaus. Natürlich konnte man ihm nichts nachweisen. Seine Frau war klug genug, ihn nicht anzuzeigen. Aber Zeugen beschwören, dass sie damals gedroht hat, ihn umzubringen.«
    »Was hiermit geschehen ist«, sagte Phil.
    »Ich glaube nicht, dass sie es war«, widersprach Zeery. »Frauen morden selten mit Schusswaffen. Eher schütten sie ihrem lästig gewordenen Eheliebsten eine Prise Gift in den Frühstückskaffee.«
    »Sie muss die Waffe nicht selbst abgefeuert haben«, beharrte Phil. »Als Frau eines Gangsters kennt sie wahrscheinlich Leute, die solche Aufträge übernehmen.«
    »Lebt die Dame in New York?«, fragte ich.
    »Das tut sie«, nickte Zeery. Er reichte mir einen Zettel. »Das ist ihre letzte bekannte Adresse.«
    »Ich werde mit der Dame mal sprechen«, sagte ich. »Aber nicht mehr heute. Ich fühle mich nicht in Form für einen Kampf mit Hexen.«
    »Sie soll verteufelt hübsch sein«, sagte Zeery.
    »Dann duldet das Gespräch keinen Aufschub«, sagte ich und stand auf.
    ***
    Jane Browning hielt ein volles Sektglas in der rechten Hand und ein winziges Hündchen in der linken. Sonst trug sie nicht viel, als sie die Tür ihrer Wohnung öffnete. Das Nachthemd, in das sie ihren sehenswerten Körper gehüllt hatte, bestand im Wesentlichen aus weiten Maschen, die wenig von ihrer kurvenreichen Figur verbargen.
    Sie blickte zu dem hochgewachsenen Mann auf, der in der Tür stand. Es dauerte eine oder zwei Sekunden, bis sie ihn erkannte.
    »Gary!«, jubelte sie und schlang ihre nackten Arme um seinen Hals. Dass sie dabei den gesamten Inhalt des Sektglases auf den kleinen Hund schüttete, bemerkte sie nicht.
    Gary schob sie in den Raum und schloss hinter sich die Tür.
    Er schielte in den weiten Ausschnitt des Nachthemds, einen Ausschnitt, der bei einem sowieso kaum vorhandenen Kleid eigentlich nicht notwendig war.
    »Hast du auf mich gewartet?«, fragte er.
    »Seit drei Tagen schon. Und zwei Nächten. Warum bist du nicht gekommen, du Schuft?«
    »Du ziehst dich reichlich früh um für das Bett.«
    »Früh? Ich trage diesen Traum von einem Negligee schon seit gestern Abend. Aber du bist nicht gekommen.«
    »Wahrscheinlich trinkst du auch schon seit gestern Abend.«
    »Nein, seit gestern Morgen. Aber jetzt habe ich endlich einen Grund. Du hast es endlich getan.«
    »Was getan?«
    »Das, worüber wir gesprochen haben. Jetzt kommst du, um dir deine Belohnung abzuholen.«
    »Belohnung? Wofür?«
    Sie schmiegte sich noch enger an ihn. Aus den Haaren des winzigen Hundes in seinem Nacken tropfte Champagner in seinen Hemdkragen.
    »Es gibt eine Menge Männer, die eine Liebesnacht mit mir als ausreichende Belohnung für einen Mord ansehen würden«, sagte sie.
    Er starrte sie verblüfft an.
    »Du denkst, ich habe … Bist du verrückt? Ich bringe doch meinen Boss nicht um. Er hat Freunde, und die schicken mich sehr bald zur Hölle, wenn der Verdacht auf mich fällt.«
    »Du warst es nicht? Wer dann?«
    Sie nahm ihre Arme von seinem Hals. Um ihre Enttäuschung zu überwinden, wollte sie sich einen Schluck aus dem Glas genehmigen. Jetzt erst merkte sie, dass das Glas leer war.
    »Wie vielen Männern hast du sonst noch eine Belohnung versprochen, wenn sie deinen Exmann umbringen?«, fragte er.
    »Wofür hältst du mich? Du bist mein einziger Geliebter seit einem Jahr. Der einzige Mensch, dem ich traue.«
    »Das hoffe ich in deinem Interesse. Montis Freunde hätten keine Bedenken, auch eine Frau umzubringen, wenn sie sie verdächtigen würden …«
    Der melodische Anschlag der Türglocke ließ ihn mitten im Satz abbrechen.
    »Erwartest du Besuch?«, fragte er misstrauisch. »Bist du deshalb so spärlich angezogen?«
    »Nein. Wer es auch ist, ich wimmle ihn ab. Dann haben wir die ganze Nacht für uns. Geh inzwischen hinüber ins Schlafzimmer.«
    »Wenn du mich betrügst, bringe ich dich um!«, sagte er leise. »Und wenn ich dahinterkomme, dass du meinen Boss Monti hast ermorden lassen, schlage ich dich stückweise tot!«
    »Ja, ja, ein andermal«, drängte sie. »Verschwinde jetzt endlich!« Sie schob ihn hinüber ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter ihm.
    ***
    Die Frau, die uns die Tür öffnete, hatte wenig von einer Hexe an sich. Ihr Haar war blond wie das eines Engels, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dieses Blond nicht echt war. An der ganzen Frau schien nicht viel

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