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2945 - Sterben geht ganz einfach

2945 - Sterben geht ganz einfach

Titel: 2945 - Sterben geht ganz einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich zu treffen.
    Ich hörte seine hastigen Schritte auf der eisernen Treppe, hörte, wie er hinunter auf den Gehsteig sprang, und riskierte es wieder, aus dem Fenster zu schauen.
    Die Straße war nicht so hell erleuchtet wie die großen Avenues der Stadt, aber hell genug, um den Mann zu sehen, der nach rechts davonrannte. Er blieb nicht stehen, um sich umzudrehen und wieder auf mich zu feuern. Er rannte weiter. Das war das Klügste, was er tun konnte. Bevor ich meine Waffe auf ihn anlegen konnte, hatte er die nächste Querstraße erreicht und verschwand hinter der Ecke des Hauses.
    Sekunden später hörte ich das Geräusch eines Motors. Reifen quietschten, dann entfernte sich ein Fahrzeug, unsichtbar für mich, mit schnell wachsender Geschwindigkeit.
    Ich ließ die Waffe sinken und kehrte in den Wohnraum zurück. Phil stand an der Tür, seine Pistole in der Hand. Er hatte bereits begriffen, dass es zu spät war, einzugreifen.
    Die Augen der halbnackten Frau glänzten vor Aufregung, als sie mir entgegenblickte.
    »Warum haben Sie geschossen?«, fragte sie.
    Eigentlich hatte ich erwartet, dass sie fragen würde, auf wen ich geschossen hatte. Aber das schien sie nicht zu interessieren. Offenbar wusste sie, wer im Nebenraum gewartet hatte.
    »Ich habe nicht geschossen«, sagte ich. »Es war der Mann, den Sie im Nebenraum versteckt hatten.«
    »Ich?« Sie riss erstaunt die Augen auf. »Ich verstecke keine Männer. Ich lebe keusch wie eine Nonne. Seit Stunden ist kein Mann mehr in meinem Schlafzimmer gewesen.«
    »Wer war der Mann?«, fragte ich.
    Sie brachte es tatsächlich fertig, ihre Augen noch weiter aufzureißen. »Woher soll ich das wissen? Ein Einbrecher! Er hat sich durch die Feuerleiter hereingeschlichen. Als er das Fenster öffnete, haben Sie es gehört. Daraufhin ist er geflohen. Ich danke dem Schicksal, dass Sie beide hier sind. Eine entsetzliche Vorstellung, was geschehen wäre, wenn ich allein zu Hause gewesen wäre! Er hätte mich beraubt und umgebracht oder mich vielleicht sogar …«
    Sie raffte ihr durchsichtiges Kleid mit der linken Hand vor ihrer Brust zusammen. Mit der rechten Hand hielt sie immer noch Pinky.
    Wir hätten wohl noch mehr von ihr zu sehen bekommen, wenn wir geblieben wären. Zu hören allerdings bekamen wir von ihr nichts mehr. Jedenfalls nichts, was wir ihr glaubten.
    ***
    Es war das erste Mal in seinem Leben, dass George Hendry sich in einer solchen Situation befand. Aber er hatte von seinen männlichen Verwandten oft genug gehört, was man zu tun hat, wenn einem plötzlich ein Kerl mit einer Pistole in der Faust gegenübersteht.
    George reagierte sofort. Er warf sich der Länge nach zu Boden und riss noch im Fallen seine Pistole aus dem Schulterhalfter.
    Noch im Fallen sah er den Mündungsblitz aus der Waffe seines Gegners, hörte den Schuss und spürte im gleichen Augenblick einen heftigen Einschlag in seinem Körper. Er achtete nicht auf die Schmerzen. Er dachte nur daran, dass er den Killer ausschalten musste, bevor dieser zum zweiten Schuss kam.
    Der Länge nach auf dem Boden liegend schoss er. Aber er schoss überhastet, fast ohne zu zielen. Sein Gegner stand breitbeinig da, die Waffe in beiden Händen haltend. Er bewegte sich nicht, die Kugel hatte ihn also verfehlt.
    George rollte sich zur Seite.
    Wieder krachte ein Schuss. Die Kugel streifte George an der linken Seite seines Brustkorbs, prallte auf den Gehsteig und schlug mit hässlichem, bösartigem Jaulen quer.
    Auch irgendwo hinter ihm krachte jetzt ein Schuss.
    George wandte den Kopf und blickte zurück.
    Es war Hank, sein Bodyguard. Hank feuerte auf den Fremden. Dann bückte er sich, packte George unter den Armen und zog ihn auf den Wagen zu, in die Deckung der weit offen stehenden Tür.
    Weitere Schüsse fielen. George hörte, wie die Kugeln in die Tür schlugen, die ihm Deckung gab. Er wusste, dass der gepanzerte Wagen schusssicher war, trotzdem zuckte er bei jedem Einschlag zusammen.
    Plötzlich hörten die Schüsse auf. Hastige Schritte verrieten, dass der Killer floh.
    Hank richtete sich hinter der Wagentür auf, hinter der er neben George kauerte, und feuerte zwei Schüsse auf den Fliehenden ab. Dann steckte er seine Waffe ein und beugte sich zu George nieder.
    »Hast du ihn erwischt?«, fragte George.
    »Ich glaube nicht«, antwortete Hank enttäuscht. »Der Kerl schlug Haken wie ein Hase.«
    »Worauf wartest du? Vielleicht erwischt du ihn noch.«
    Hank schüttelte den Kopf.
    »Der ist längst über alle Berge.

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