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2945 - Sterben geht ganz einfach

2945 - Sterben geht ganz einfach

Titel: 2945 - Sterben geht ganz einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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echt und ehrlich zu sein.
    Sie blickte aus himmelblauen Augen zu uns auf. »Heute muss mein Glückstag sein«, sagte sie. »Gleich zwei gutaussehende Männer. Ich muss mir noch überlegen, wen von euch beiden ich mir unter den Nagel reiße. Oder vielleicht beide gleichzeitig?«
    »So eng ist meine Freundschaft mit dem da nun auch wieder nicht«, sagte Phil. »Außerdem sind wir nicht zu unserem Privatvergnügen hier.« Er zückte seinen Dienstausweis. »FBI, Special Agent Phil Decker. Das da ist mein Kollege Jerry Cotton.«
    »Zwei echte G-men!«, jubelte sie. »Eine interessante Abwechslung, wenn man zwei Jahre mit einem Gangster verheiratet war.«
    »Die Ehe ist nun wohl endgültig geschieden«, sagte ich.
    »Richtig! Fast hätte ich es vergessen: Ich muss mir Trauerkleidung kaufen. Glauben Sie, dass Schwarz mir steht?«
    »Ihnen steht alles«, antwortete Phil. »Sogar wenn Sie gar nichts anhaben. Was sagt Ihr derzeitiger Freund, wenn Sie wildfremde Menschen in einem solchen Aufzug empfangen?«
    »Sie meinen Rupert? Nein, das war schon vor einem Monat. Clive? Nein, mit dem habe ich vorige Woche Schluss gemacht. Wie heißt der jetzige Kerl doch gleich? Hast du dir den Namen gemerkt, Pinky?«
    Pinky war offenbar der Hund, der dauernd um sie herumlief. Er sah aus, als habe er eben eine kräftige Dusche bekommen. Sie bückte sich zu ihm nieder und hob ihn hoch. Dabei musste sie sich so weit nach vorne beugen, dass ihre bemerkenswerten Brüste fast aus dem Ausschnitt ihres luftdurchlässigen Kleides fielen.
    »Sie scheinen sich nicht sehr zu wundern, dass Ihr Ehemann Antonio Monti ermordet wurde«, sagte ich.
    »Jeder, der ihn kannte, wundert sich nur darüber, dass es erst so spät geschehen ist. Diesen Kerl hätte man schon in seiner Kindheit in den Brunnen werfen sollen.«
    »Ja, bei seinem Lebenswandel hat er sich eine Menge Feinde gemacht.«
    »Sein Lebenswandel ist mir egal. Was ich ihm übelnehme, ist seine Knausrigkeit. Er verdiente mit seinen schmutzigen Geschäften so viel, dass er mir jeden Monat zehn Millionen hätte bezahlen können. Aber so viel bekam ich von ihm gerade mal im Jahr. Wie soll ich davon leben? Aber was führt Sie zu mir? Denken Sie etwa, dass ich etwas mit seinem Tod zu tun haben könnte?«
    Der Gedanke war mir tatsächlich schon gekommen, aber ich behielt ihn natürlich für mich.
    »Nein, natürlich nicht«, beteuerte ich. »Sie sehen aus wie ein Engel. Wir haben uns von Ihnen nur ein paar Auskünfte erhofft.«
    »Über seine Feinde? Nehmen Sie das New Yorker Telefonbuch und streichen Sie nach Belieben tausend Namen an. In mindestens 500 Fällen liegen Sie dann richtig.«
    An Auskünften dieser Art waren wir nicht interessiert. Monti war viel zu vorsichtig gewesen, um seinen jeweiligen Ehefrauen Einblick in seine Geschäfte zu geben.
    »Es heißt, dass Sie damals bei Ihrer Scheidung finstere Drohungen gegen Monti ausgestoßen haben.«
    Zu meiner Überraschung nahm sie mir diese Bemerkung nicht im Geringsten übel.
    »Klar. Ich bin bekannt für mein Temperament. Gerade das lieben die Männer so an mir. Ich habe etliche Drohungen gegen ihn ausgestoßen. Ihn mit einem rostigen Messer zu kastrieren war noch die harmloseste. Aber ich habe keine meiner Drohungen wahr gemacht. Wie könnte ich als schwache Frau einen Gangsterboss umbringen? Als seine Exfrau hatte ich nicht die geringste Chance, auch nur in seine Nähe zu kommen.«
    »Niemand verdächtigt Sie, die drei Schüsse selbst abgefeuert zu haben«, sagte Phil. »Es gibt Leute, die man für solche Jobs anheuern kann.«
    Auch diesmal war sie nicht beleidigt. Sie blickte hinüber zu der Tür, die in einen Nebenraum führte. Offenbar hatte auch sie das leise Geräusch gehört, das an mein Ohr gedrungen war.
    »Das ist Pinkys Freundin«, sagte sie. »Hat wohl an der Tür gekratzt. Sie will zu uns herüber.«
    »Nun, tun wir ihr doch den kleinen Gefallen«, sagte ich. Ich stand auf und ging auf die Tür zu.
    ***
    Matt Lancaster sah sein Gegenüber besorgt an. »Fühlen Sie sich nicht wohl?«, fragte er. »Wir können unsere kleine geschäftliche Unterhaltung auch ein andermal führen, wenn es Ihnen besser geht.«
    George Hendry schüttelte den Kopf. »Nein, nein, mir fehlt nichts«, versicherte er. »Ich bin vollkommen gesund.«
    »Ich bin kein Arzt, aber wenn Sie gesund sind, dann möchte ich Sie nicht sehen, wenn Sie krank sind. Sie sind so blass, als hätten Sie eben den Teufel gesehen. Wenn Sie einer meiner Angestellten wären, würde ich

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