Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2945 - Sterben geht ganz einfach

2945 - Sterben geht ganz einfach

Titel: 2945 - Sterben geht ganz einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sie sollten sich ein paar Tage lang ins Bett legen. Möglichst auf die Seite, das tut nicht so weh.«
    Er reinigte die Wunde, schmierte irgendeine Salbe darauf und wickelte mir dann einen Verband um den Kopf.
    »Jetzt fehlt nur noch eine Adlerfeder und du siehst aus wie ein Indianer«, lachte Phil. »Häuptling Scherbenkopf.«
    »Nun, ich denke, für uns beide gibt es hier nicht mehr viel zu tun, Phil«, sagte ich, ohne mich über Phils Bemerkung zu ärgern. »Ich denke, wir können in unser Büro zurückfahren.«
    »Du wirst nirgendwohin fahren. Hast du nicht gehört, was der Doc gesagt hat? Du brauchst ein paar Tage Ruhe. Ich kutschiere dich nach Hause. In deinem Zustand darfst du dich nicht ans Steuer setzen.«
    »Hast du Angst um dein Leben, wenn ich fahre?«, fragte ich.
    »Klar«, grinste Phil. »Außerdem möchte ich endlich auch mal wieder deinen Luxusschlitten steuern.«
    »Das hört sich an, als seist du dem Killer dankbar dafür, dass er mich niedergeschlagen hat.«
    ***
    Cesare Caligiuri dachte nicht daran, sich von seinem Tisch zu erheben, um seinen Gast zu begrüßen. Der Tisch bog sich fast unter der Last der erlesensten Speisen aus aller Welt, zubereitet von einem Drei-Sterne-Koch. Caligiuri war ein reicher Mann, aber es widerstrebte ihm, japanisches Rindfleisch, das 200 Dollar pro Pfund gekostet hatte, kalt werden zu lassen.
    Er deutete nur auf einen Stuhl am anderen Ende der langen Tafel.
    »Warum nur freut es mich nie, dich wiederzusehen, Bruder?«, sagte er statt einer Begrüßung. »Jedes Mal wenn ich dich ansehe, ist mir, als schaue ich in den Spiegel. Was ich da zu sehen bekomme, hat mir noch nie gefallen.«
    »Wir sind nun mal nicht so schön wie unsere Schwester Rosa«, sagte Bill Caligiuri missmutig und setzte sich. »Das ist unser Schicksal. Aber ein Mann muss nicht unbedingt schön sein.«
    »Das habe ich schon gelegentlich von Frauen gehört. Aber immer nur von Frauen, die sich fürstlich dafür bezahlen ließen, so zu tun, als fänden sie mich nicht widerlich. Möchtest du nicht meinen Wein kosten? Das ist kein billiges Gesöff aus dem Napa Valley, sondern teurer Bordeaux.«
    Bill Caligiuri schüttelte den Kopf. »Ich habe eigene Weinberge, auch in Frankreich. Vielleicht ist dieser Wein hier sogar von mir. Aber nein, bestimmt nicht. Dann würdest du ihn nie trinken. Du hättest Angst, dass ich ihn vergiftet habe.«
    »Wenn du so schlecht von mir denkst, warum kommst du mich dann besuchen?«
    »Ich denke seit Stunden an kaum etwas anderes als an den bedauernswerten Monti. Drei Kugeln in den Rücken. In seinem eigenen Badezimmer.«
    »Erzähl mir nicht, dass du um ihn trauerst! Du konntest ihn doch auch nicht ausstehen.«
    »Niemand konnte ihn ausstehen. Auch seine Weiber sind ihm alle davongelaufen. Ich hatte ihn auch im Verdacht, dass er unseren Schwager Paul hat ermorden lassen. Um die Wahrheit zu sagen: Ich habe ihn gehasst. Aber nicht annähernd so sehr wie du.«
    »Stimmt, ich konnte ihn noch nie ausstehen. Nicht erst seit er mir damals zum ersten Mal ein Mädchen ausgespannt hat.«
    »Das ist mehr als zwanzig Jahre her.«
    »Mehr als dreißig. Ich war damals dreizehn.«
    »Warum hast du dich dann erst jetzt an ihm gerächt?«
    »Mir ist klar, dass der Verdacht sofort auf mich fallen muss. Es ist allgemein bekannt, dass wir Feinde waren.«
    »Hast du ihn umgebracht?«, fragte Bill Caligiuri wieder.
    »Würdest du mir denn meine Antwort glauben?«, fragte Cesare zurück.
    »Nein«, antwortete sein Bruder nach kurzem Zögern.
    Caligiuri grinste. »Weshalb fragst du dann? Aber ich antworte dir trotzdem. Ich habe mit Montis Tod nicht das Geringste zu tun.«
    »Niemand hatte so gute Chancen, an ihn heranzukommen, wie du. Ihm gehörte das Hotel, das früher in deinem Besitz war. Und er lebte in der Wohnung, die du damals im obersten Stockwerk des Hauses für dich hast einrichten lassen. Du kennst dich dort bestens aus. Wahrscheinlich sind die Wanzen, die du damals hast einbauen lassen, immer noch vorhanden.«
    »Leider nein.« Cesare blickte bekümmert drein. »Als er das Gebäude kaufte, ließ er die ganze Wohnung nach seinem Geschmack umbauen. Er hat Decken rausgerissen, Wände versetzt und alle meine Wanzen gefunden.«
    »Das Personal des Hotels hat früher für dich gearbeitet.«
    »Monti hat den größten Teil des Personals rausgeworfen. Insbesondere die Direktoren und die Leute vom Sicherheitsdienst. Auch die Portiers und alle Leute in der Verwaltung. Es sind allenfalls ein paar

Weitere Kostenlose Bücher