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2945 - Sterben geht ganz einfach

2945 - Sterben geht ganz einfach

Titel: 2945 - Sterben geht ganz einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auszumachen. Er kicherte leise vor sich hin. Als ich ihn fragend anblickte, grinste er mich breit an. »Drei Whiskey von der besten Sorte. Nicht der billige Fusel, den ich früher immer geschluckt habe, und auch das ist schon lange her. Ich konnte mich schon gar nicht mehr erinnern, wie sich ein richtiger Rausch anfühlt. Und das Schönste ist: Ich habe keinen Cent für die Drinks bezahlt.«
    »Das kommt noch«, sagte ich. »Nach Ihrer Entlassung werden Sie die Drinks bezahlen müssen.«
    Er lachte. »Wovon denn? Ich besitze keinen Cent. Das Bezahlen werden also wohl Sie übernehmen müssen.«
    Es war kein weiter Weg von der Kneipe, in der ich Marty geschnappt hatte, bis zu der Stelle, an der der tote Folsom gefunden worden war. Phil, Lieutenant Donovan und die Cops sahen uns neugierig entgegen.
    »Das ist er«, sagte ich und deutete auf Marty.
    »Der Mörder?«, fragten Phil und Donovan gleichzeitig.
    »Nein, der Mann, der die Brieftasche des Toten an sich genommen hat.«
    »Wo hast du ihn aufgegabelt?«, fragte Phil.
    »In einer Kneipe, ganz hier in der Nähe.«
    »Wie hast du ihn gefunden?«
    »Mit einfacher Logik. Damit solltest du es auch mal probieren. Der Tote hat drei Kugeln im Rücken, und seine Brieftasche fehlt. Es könnte sich also um einen Raubmord handeln. Wenn wir nicht Grund hätten zu der Annahme, dass Folsoms Tod mit den beiden anderen Morden im Hotel zusammenhängt. Vielleicht handelt es sich in allen drei Fällen um den gleichen Mörder. Und dieser Mörder hat sich bestimmt nicht die Zeit genommen, den Toten zu berauben. Wenn er nicht völlig schwachsinnig ist, ist er nach der Tat sofort verschwunden.«
    »Du meinst, jemand hat den Toten gefunden und ihn beraubt?«
    »Ja, dieser Gentleman hier. Ich halte es für wahrscheinlich, dass er den Mörder gesehen hat.«
    »Hab ich nicht«, widersprach Marty. »Nur den Mord. Der Schütze saß in einem Wagen, einem Bentley. Sie wissen doch, dieser englische Schlitten mit dem Steuer auf der rechten Seite. Der Kerl schoss aus dem rechten Seitenfenster. Mit Schalldämpfer, es war kaum etwas zu hören. Ich konnte nur die Hand mit der Pistole sehen, den Schützen selbst nicht. Ein zweiter Mann saß auf dem Rücksitz. Links.«
    »Haben die beiden auch Sie gesehen?«, fragte Donovan.
    »Dann wäre ich wohl kaum noch am Leben. Ich stand dort drüben in dem Hauseingang.«
    Lieutenant Donovan blickte die Straße hinauf und hinunter. »Ziemlich viel Autoverkehr für diese nächtliche Stunde«, sagte er. »Aber da der Mord kaum länger als eine Sekunde gedauert hat, hat wohl keiner der Autofahrer die Sache beobachtet. Und Fußgänger sind um Mitternacht auf den Straßen von New York selten.«
    »Ich war der einzige«, sagte Marty. »Sonst hätte ich mich nicht getraut, das Geld an mich zu nehmen. Ich habe keine Wohnung und strolchte durch die leeren Straßen auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen zum Schlafen. Als ich dann das Geld hatte, ging ich in die nächste Kneipe, um mir einen Schluck zu gönnen. Man sieht nicht jeden Tag einen Mord. Mann, ich habe am ganzen Leib gezittert. Der Mörder war keine zehn Schritte von mir entfernt. Wenn er mich in dem Hauseingang entdeckt hätte, hätten Sie jetzt zwei Mordfälle aufzuklären.«
    »Sie scheinen eine gute Beobachtungsgabe zu haben«, lobte Phil. »Haben Sie das amtliche Kennzeichen des Wagens gesehen?«
    »Klar.«
    »Und?«
    »Ich habe mir die Nummer sogar eingeprägt. Aber leider schon wieder vergessen. Liegt wohl an dem Whiskey, den ich getrunken habe, auf nüchternen Magen. Vielleicht fällt mir die Nummer wieder ein.«
    Wir warteten nicht, bis sie ihm wieder einfiel, sondern starteten sofort eine Suche nach dem Wagen. So viele rechts gesteuerte Bentleys konnte es selbst in der Riesenstadt New York nicht geben.
    ***
    »Ich weiß nicht mehr, wann ich angefangen habe, dich zu hassen, Bill«, sagte Cesare Caligiuri. »War ich damals fünf? Oder vier? In letzter Zeit allerdings wirst du mir immer unsympathischer. Du willst es dir offenbar zur Gewohnheit machen, mich beim Essen zu stören. Jetzt tauchst du schon zum Frühstück bei mir auf. Isst du denn gar nie?«
    »Mir ist der Appetit vergangen«, sagte Bill Caligiuri. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben seinem Bruder an den Tisch. »Diese vielen Morde in den letzten Monaten. Und nun auch noch der Mord an Monti.«
    »Erzähl mir bloß nicht, dass du dem Kerl auch nur eine Träne nachweinst! Du hast ihn doch fast genauso sehr gehasst wie

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