2947 - Die Hoover Boys
Phil. »Er müsste jetzt über siebzig sein. Sollte nicht schwer sein, alle Leute in dem Alter und mit dem Namen ausfindig zu machen.«
Phil loggte sich in seinen Computer ein und startete die Suche.
Es dauerte nicht lange, bis er das Ergebnis hatte. »Da, nur ein Treffer. Der muss es sein. Lebt in Tampa, Florida, in einem Altenheim, Walnut Grove . Da steht auch die Nummer. Ich rufe gleich mal da an, um das zu überprüfen.«
Er hob den Hörer des Bürotelefons ab und aktivierte die Freisprechfunktion, sodass ich mithören konnte. Dann wählte er die Nummer.
»Hallo, hier Walnut Grove Retirement Home «, meldete sich die Bassstimme einer Frau.«
»Guten Tag, hier ist Agent Phil Decker vom FBI New York«, sagte Phil. »Ich rufe an, um einen gewissen Ted Westminster zu sprechen. Er wohnt doch in Ihrer Einrichtung, ist das richtig?«
»Ted? Ja, stimmt. Worum geht es denn? Vielleicht kann ich Ihnen weiterhelfen«, antwortete die Frau.
»Zum einen wollen wir wissen, ob er die Einrichtung in den letzten zwei Wochen verlassen hat«, sagte Phil.
Sie lachte schallend. »Ted? Der kann kaum noch laufen, ist ziemlich schlecht dran, nein, der war schon seit Monaten nicht mehr außerhalb unserer Einrichtung.«
»Gut, könnten Sie mich dann bitte zu ihm durchstellen?«, fragte Phil.
»Ja, klar«, erwiderte sie. »Aber lassen Sie es länger klingeln, er ist nicht mehr der Schnellste.«
»Kein Problem, und danke«, sagte Phil und wartete.
Klassische Musik ertönte, das Zeichen, dass wir weiterverbunden wurden. Es dauerte tatsächlich fast eine Minute, bis sich ein Mann mit langsamer, alter Stimme meldete. »Hallo?«
»Mister Westminster?«, fragte Phil.
»Ja, der bin ich. Wer ist denn da? Gibt es schon Mittagessen?«
»Mister Westminster, ich bin Agent Phil Decker vom FBI New York und habe ein paar Fragen an Sie«, sagte Phil.
»FBI? Damit habe ich schon lange nichts mehr zu tun«, erwiderte Westminster.
»Das weiß ich«, sagte Phil. »Ich würde mit Ihnen gern über Ihre Zeit als Hoover Boy reden. Sie wissen doch, damals, als Sie in Abteilung 23 gearbeitet haben.«
»Das ist verdammt lange her, junger Mann«, antwortete Westminster nach einer kurzen Pause. »Damit habe ich abgeschlossen. Ich will einfach nur meine Ruhe haben.«
»Das können Sie auch«, sagte Phil. »Es geht nur um ein paar Fragen. Hatten Sie kürzlich Kontakt mit irgendwelchen Ihrer Kollegen von Abteilung 23?«
Westminster lachte kehlig und fing dann an zu husten. »Nein, von denen habe ich schon seit Jahren nichts mehr gehört. Kein Wunder, nach der Auflösung der Abteilung ist jeder seines Weges gegangen. Hat mich auch nicht sehr interessiert, ich habe geheiratet, hatte vier Kinder, das hält einen schon ganz schön auf Trapp. Aber irgendwie bin ich auch froh, dass das vorbei ist.«
»Sie wissen nicht zufällig etwas über den Verbleib von Ewan McClusky oder Ricardo Delmonte?«, hakte Phil nach.
»Nein, keine Ahnung, ich habe die Namen schon seit Jahrzehnten nicht mehr gehört«, antwortete Westminster.
»Vielen Dank für Ihre Unterstützung«, sagte Phil, verabschiedete sich und legte den Hörer auf.
»Sieht nicht so aus, als wäre er unser Mann«, sagte ich zu Phil. »Wir sollten aber trotzdem zwei Agents zu ihm schicken, die ihn bewachen. Vielleicht taucht der Täter ja dort auf.«
Phil nickte und leitete das Nötige in die Wege.
»Kommen wir zu Nummer zwei auf der Liste«, sagte er anschließend. »Ewan McClusky. Meyers meinte, dass er in L.A. leben würde. Sollte nicht schwer sein, das herauszufinden.«
Phil arbeitete am Computer und hatte kurz darauf die gesuchten Informationen parat. »Da haben wir ihn ja, seine Adresse und Telefonnummer. Er lebt nicht in einem Altenheim. Wollen wir ihn auch anrufen? Oder lieber ein paar Agents auf ihn ansetzen?«
»Letztgenannte Alternative gefällt mir besser«, antwortete ich. »Während Westminster nach dem, was wir gehört haben, körperlich nicht mal in der Lage ist, das Altenheim zu verlassen, spricht bei McClusky bisher nichts dagegen, dass er der Mann ist, den wir suchen. Sollen sich die Kollegen in L.A. um ihn kümmern und uns informieren, wenn sie ihn haben.«
Phil regelte auch das. Damit blieb nur noch einer von unserer Liste übrig: Ricardo Delmonte.
***
Phil verzog das Gesicht und wandte seinen Blick vom Monitor ab. »Hm, das sieht nicht gut aus. Zwar habe ich den Namen, das Geburtsdatum und den Geburtsort von Delmonte finden können, das war es dann aber auch schon. Keine
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