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2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

Titel: 2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann.
    »Versuchen Sie sich einfach an jede Einzelheit zu erinnern – gleichgültig, ob es das Fahrzeug oder seinen Fahrer betrifft. Es könnte uns alles weiterhelfen.«
    Er kratzte sich am Kinn. Erst jetzt schien er zu begreifen, dass es abgesehen von den Unfallschäden auch noch um etwas anderes ging. »Ich glaube, es war ein Ford«, meinte er.
    »Sind Sie sicher?«
    »Das ging alles so verdammt schnell! Wie soll ich da sicher sein?«
    »Aber vielleicht ist da doch noch irgendeine Kleinigkeit, die Ihnen einfällt!«
    »Jerry!«, versuchte Phil mich zu stoppen. Es war seine Art mir zu sagen, dass ich mich verrannt hatte.
    »Wie heißen Sie?«, fragte ich den Fahrer des Lieferwagens.
    »Craig Fenton. Sie können sich die Mühe sparen, sich meine Adresse aufzuschreiben. Meine Homepage steht groß auf dem Lieferwagen – und da finden Sie auch alle anderen Angaben. Und falls Sie mal einen Catering-Service benötigen, stehe ich Ihnen natürlich auch jederzeit zur Verfügung.«
    Ich gab ihm meine Karte. »Wenn Ihnen doch noch irgendetwas einfallen sollte, dann melden Sie sich bitte bei mir. Egal, zu welcher Tages- oder Nachtzeit.«
    »Ganz wie Sie wollen.«
    Ich hatte mich schon von ihm abgewandt, da meldete er sich noch einmal zu Wort. »Vielleicht ist da doch noch was … Mir fällt es gerade erst ein. Auf dem Beifahrersitz war eine Tasche.«
    »Was für eine Tasche?«
    »Eine Sporttasche oder so. Ich kann es nicht genau sagen, denn wie ich schon sagte, es ging alles verdammt schnell. Aber es stand etwas drauf.« Er runzelte die Stirn und sein Gesicht wirkte ziemlich angestrengt. »Black … Black … Ja, da stand BLACK – in Großbuchstaben.«
    »Vielleicht BLACKBIRD?«
    »Möglich, dass ich den Rest nicht sehen konnte. Ich habe jedenfalls nur BLACK gelesen.«
    ***
    Als Phil und ich später wieder im Jaguar saßen, unterdrückte ich den Impuls, auf die Uhr zu sehen. Es war einfach nur verdammt spät und die Nacht so gut wie vorbei. Mehr brauchte man eigentlich gar nicht zu wissen.
    Phil unterdrückte ein Gähnen. »Es muss einen Zusammenhang zwischen den beiden Opfern geben«, sagte er dann. »Allerdings kann ich mir bislang noch nicht vorstellen, worin er besteht. Aber das werden wir sicher früher oder später herausbekommen. Und was den Kerl angeht, dem du vorhin nachgerannt bist …«
    »Der hat etwas damit zu tun, Phil. Das sag ich dir!«
    »Bist du vielleicht gerade dabei, dich da in etwas hineinzusteigern?«
    »BLACKBIRD, Phil! Auf seiner Tasche stand …«
    »BLACK«, stellte Phil klar. »An mehr konnte sich der Mann nicht erinnern, und selbst bei dem, was er dir gesagt hat, wäre ich an deiner Stelle sehr skeptisch.«
    »Wieso?«
    »Er hat in erster Linie an seinen Wagen gedacht – und an seinen ganz privaten Papierkrieg, den er jetzt mit seiner Versicherung führen muss. Alles andere war ihm doch gleichgültig – und irgendwie kann ich ihn sogar verstehen.«
    »Und du hältst es also für Zufall, dass derselbe Typ an zwei Tatorten auftaucht, zwischen denen doch unbestreitbar eine Verbindung besteht?«
    Ich aktivierte den TFT-Bildschirm des Bordrechners im Jaguar. Phil verdrehte die Augen. »Die paar Stunden, bis wir wieder im Büro sitzen, hat das doch noch Zeit«, meinte er.
    Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann hatte ich im Netz gefunden, was ich suchte. »BLACKBIRD in Großbuchstaben und mit demselben Logo – da haben wir’s! Ein Sportswear-Label. Es gibt Taschen, Sweatshirts, Jogging-Anzüge und Schuhe.«
    »Jerry, du weißt noch nicht mal sicher, dass in dem Wagen wirklich der Typ saß, hinter dem du her warst.«
    »Doch, da bin ich mir sicher.«
    »Dein berühmter Instinkt, was? Es gibt leider keinen Staatsanwalt, der allein aufgrund deines Instinktes einen Haftbefehl ausstellen würde, Jerry.«
    Ich startete den Jaguar und wir fuhren los. Bis ich Phil an der üblichen Ecke absetzte, sagte keiner von uns noch ein Wort. Wir waren beide wohl einfach zu müde.
    ***
    Auch für Dr. Francine McFadden war es spät geworden. Sie hatte lange in den Labors der Scientific Research Division zu tun gehabt. Jetzt war sie auf dem Weg nach Hause. Sie wohnte in Riverdale, dem gutbürgerlichen Norden der Bronx. In einer breiten Allee stand der 200-Quadratmeter-Bungalow, in dem sie zusammen mit ihrem Mann wohnte. Kinder hatte das Paar nicht.
    Francines Ehemann war Dr. Dr. Raymond McFadden, Lebensmittelchemiker und bei einem internationalen Chemieunternehmen beschäftigt. Das brachte es mit sich, dass er

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