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297 - Die Zeit läuft ab

297 - Die Zeit läuft ab

Titel: 297 - Die Zeit läuft ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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würde wissen, wo genau der Ursprung lag.
    Doch dazu kam es leider nicht mehr. Der Hydrit, den ich mit dem Bau meines neuen Körpers beauftragt hatte, betrog und überlistete mich, sperrte mich in eine besondere bionetische Kugel ein und verbarg diese im Meeresboden - wo du, Kroow, mich gefunden hast. Dank deiner Hilfe werde ich endlich zum Ursprung zurückkehren. Denn es ist etwas geschehen, was ich nie vermutet hätte:
    Als die beiden Menschen mich mit den Tachyonen überluden und die Lebensenergie in die Versteinerten zurückkehrte, trug sie mein Verlangen nach dem Ursprung mit sich und pflanzte sie in die Köpfe all jener, die ich nun meine neuen Kinder nenne! Sie haben den Ursprung gefunden und bringen mich dorthin.
    Es wird nicht nur eine Heimkehr werden, Kroow, sondern so viel mehr! Der Ursprung ahnt ja nicht…
    Mutter verstummte. Als hätte sie bereits zu viel gesagt und wolle dieses letzte Geheimnis schützen.
    Bald, Kroow, bald bin ich zuhause , fuhr sie fort. Aber meine Reise ist noch lange nicht zu Ende…
    ***
    Kroow taumelte zurück, als er den geistigen Kontakt mit Mutter löste. In viel zu schneller Abfolge waren die Bilder ihrer Reise auf ihn eingestürmt, vom Ursprung, ihrer Bewusstwerdung über die lange Phase der Stagnation im Zeitstrahl der Hydree bis hin zu den Erinnerungen und Grausamkeiten, die die Schatten, jene Blaupausenwesen der ursprünglichen Karavellen-Besatzung, in ihrem Auftrag verschuldet hatten.(nachzulesen in MADDRAX 272 und 275)
    Es waren so viele Informationen, die Crow verarbeiten musste, dass es seinen Geist beinahe überfordert hätte. Um sich zu schützen, klammerte er sich an einer Aussage fest:
    Die beiden Menschen, die Mutter mit Tachyonen überladen hatten - das waren zweifellos Matthew Drax und Aruula gewesen! Schon wieder kreuzten sie seinen Weg. Auch wenn sie diesmal nicht ihn, sondern ein anderes Wesen beinahe vernichtet hätten.
    Ein unglaublich mächtiges Wesen, das nicht nur den Menschen die Lebenskraft raubte und sie versteinerte, sondern das seine Kinder derart beeinflussen konnte, dass sie ihm bedingungslos gehorchten. Und das dennoch so verwundbar war, wenn man ihm die Nahrung vorenthielt. Kroow versuchte seine Gedanken zu ordnen.
    Wir wissen jetzt, was dieses Wesen vorhat , teilte Crow dem Koordinator mit. Der Stein will zu seinem Ursprung zurückkehren, offensichtlich eine Art großer Brocken oder eine Gesteinsschicht irgendwo in Euree…
    Aber was ist es? , fragte der Koordinator. Ein außerirdisches Lebewesen? Ein lebender Baustoff wie die Bionetik, von einer alten Rasse geschaffen?
    Ich glaube, dass Mutter das nicht einmal selbst weiß , antwortete Crow. Vielleicht finde ich es irgendwann heraus, wenn ich mit der passenden Ausrüstung einen dieser Splitter untersuchen kann, die Mutter erwähnt hat. Ich wette, in der Muschel, die Jensen um den Hals trägt, steckt einer davon. Bis dahin soll es mir egal sein. Eins steht jedenfalls fest: Dieses Ding stellt eine ungeheure Bedrohung für die Menschheit dar! Hast du bemerkt, was es mir zum Ende des Gesprächs verheimlichen wollte? Solange es beim Ursprung unter der Erde war, hatte es keine Ahnung von den Menschen und ihrer Lebensenergie. Erst nachdem es einige versteinert hatte, wurde es sich seiner Macht bewusst. Wenn es jetzt, mit allem, was es über sich und die Welt erfahren hat, in seinen Ursprung zurückkehrt…
    ... wird auch der von den Möglichkeiten erfahren, die auf der Oberfläche warten, vervollständigte der Koordinator den Gedanken.
    Eine Unruhe erfasste Arthur Crow, wie er sie selten zuvor gespürt hatte. Vor seinem geistigen Auge entstand ein erschreckendes Bild: ein klaffender Abgrund, der tief in die Erde führte, dorthin, wo Mutter ihren Ursprung hatte. Am Ausgang des Tunnels stapelten sich die versteinerten Leiber Abertausender Menschen, deren Lebensenergie der Ursprung bereits in sich aufgenommen hatte - und ein nicht enden wollender Strom weiterer Opfer, die wie Lemminge auf den Schacht zu drängten, bis… ja, was? Bis das Wesen stark genug war, um aus seinem unterirdischen Habitat auszubrechen und die ganze Menschheit zu vereinnahmen?
    Der Koordinator gab sich gelassen. Dann sollten wir sehen, dass wir so schnell wie möglich vom Ursprung wegkommen, sobald du das Mädchen namens Ann bekommen hast. Offensichtlich stehen nur die Menschen, deren Lebensenergie bereits einmal Teil des Wesens war, unter Mutters unmittelbarem Einfluss. Solange wir uns ihrem Zugriff entziehen, wird uns nichts

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