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299 - Das letzte Duell

299 - Das letzte Duell

Titel: 299 - Das letzte Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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war?
    Du denkst doch nicht, dass er uns etwas anhaben kann? , tönte der Koordinator in seinem Kopf.
    Du kennst Drax nicht. Als wäre das Erklärung genug, duckte sich Crow, um die Form seines Körpers zu verändern. Alles in ihm konzentrierte sich auf die bevorstehende Konfrontation mit Commander Matthew Drax. Dieser Moment höchster Wachsamkeit ging jedoch auf Kosten der Aufmerksamkeit für Drax' Tochter: Die riss am Tentakel, trat nach Kroows Beinen, spuckte ihn an und gebärdete sich wie entfesselt. Alle Apathie war von dem Mädchen abgefallen.
    »Wirst du wohl Ruhe geben, verdammte Kröte?« Kroow riss Ann am Tentakel zu sich heran. Das ohrenbetäubende Gehämmer donnerte nun dicht über ihm, und als er nach seiner Geisel greifen wollte, zuckte ein greller Lichtblitz vom Himmel und traf sein Gesicht.
    Kroow brüllte auf. Dunkel wurde es um ihn her, stockdunkel. Vergeblich rieb er sich die Augen, riss sie weit auf - etwas hatte ihn geblendet, er war praktisch blind. Neben ihm schrie Ann Drax und zerrte am Tentakel.
    Im nächsten Moment schon bildete Kroow neue bionetische Augen aus. Zunächst sah er nur Umrisse und Schatten - das verfluchte Ding, das ihn geblendet hatte, drehte ab. Kroow tastete nach dem tobenden und schreienden Mädchen, berührte sein Haar, wollte es festhalten, doch auf einmal löste sich ein feiner rötlicher Strahl aus den Umrissen des abdrehenden Helikopters, traf den Tentakel, der ihn mit seiner Geisel verband - und durchtrennte ihn glatt.
    Ann Drax hörte sofort auf zu toben und zu schreien. Sie sprang auf, rannte zur Halle und sprintete an deren Wand entlang zu den Geröllhalden am Dorfrand. Im Laufen griff sie nach dem Tentakelrest in ihrem Nacken, riss ihn ab und schleuderte ihn hinter sich.
    »Wirst du wohl stehen bleiben, du kleines Biest!« In großen Sprüngen setzte Kroow hinter dem Mädchen her. »Stehenbleiben!« Er sah rot, heiße Wut überschwemmte ihn, und schon wieder näherte sich Rotorengehämmer. Der Helikopter hatte eine Schleife geflogen und griff erneut an. Keine zwanzig Meter entfernt flog er auf dem breiten Fahrweg knapp über dem Boden heran.
    Wieder ein Lichtblitz. Doch diesmal war Kroow vorbereitet - er kniff sämtliche Augen zu und sprang ab. Noch im Sprung prallte er mit dem ferngesteuerten Helikopter zusammen.
    Das Gerät stürzte in den Staub, das Höhenruder und zwei Rotorblätter brachen ab, die anderen beiden Rotoren zuckten noch und wühlten den Staub auf. Kroows rechter Arm verwandelte sich in einen mächtigen Tentakel - damit holte er aus und schlug auf das Hubschraubermodell ein. Drei Hiebe reichten, dann lag es rauchend und zertrümmert vor ihm.
    Crow blickte sich nach dem Mädchen um - es war verschwunden. Vor Zorn brüllend stapfte er den Geröllhalden entgegen. Halle und Hütten erzitterten unter seinen tonnenschweren Schritten. Kein anderer als Matt Drax steckte hinter diesem Angriff! Wo lag er in Deckung, der verfluchte Kerl?
    ***
    Meinhart Steintrieb ließ die Rechte mit der Fernsteuerung sinken und setzte den Feldstecher an die Augen. »Scheißkerl…«, flüsterte er. Wie festgefroren stand er, starrte durch den Feldstecher hinunter zur Halle, wo Crow seinen AH-64 »Apache« zertrümmerte, und flüsterte immer nur dieses eine Wort: »Scheißkerl.«
    Schließlich steckte er die Fernbedienung in den Mantel und zog seine Laserpistole aus der Tasche. »Dafür wirst du bezahlen, Scheißkerl!« Damit schaukelte er den Hang hinunter.
    »Nicht doch!« Rulfan setzte den Feldstecher ab und hielt Steintrieb fest. »Es wäre zu gefährlich. Der Laserstrahl hat ihn nur für wenige Sekunden geblendet. Schau doch, wie er nach dem Mädchen Ausschau hält. Es wäre viel zu gefährlich, sich ihm jetzt zu nähern.«
    »Er hat meinen AH-64 kaputtgemacht, dafür muss er bezahlen…« Meinhart riss sich los und torkelte durch das Gras des Hanges. Wie betäubt wirkte er.
    Rulfan setzte ihm nach, hielt ihn erneut fest. »Es war nur ein Modell, Meinhart, nur ein Modell!« Er zerrte den Größeren und so viel Schwereren hinter sich her und die Hügelkuppe wieder hinauf. »Du kannst ein neues bauen. Dein Hubschrauber hat hervorragend funktioniert. Dank dir ist Matts Kleine jetzt frei! Aber wenn wir sie und die anderen retten wollen, müssen wir beim Jeep bleiben und auf unseren Einsatz warten!«
    Meinhart gab seinen Widerstand auf. Noch immer aber wirkte er wie vor den Kopf gestoßen. Zwischen den Büschen auf der Hügelkuppe blieb er neben dem Weißschopf aus Canduly

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