Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

Titel: 3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
Vom Netzwerk:
verächtlich verzog. Jetzt waren seine Züge weicher, und Minnie konnte sich gut vorstellen, dass er sinnlichen Freuden nicht abgeneigt war. Wahrscheinlich konnte er wunderbar küssen …
    Ärgerlich mahnte sie sich, die Gedanken nicht in diese Richtung wandern zu lassen. Sie hatte beinah vier Jahre lang sehr zurückgezogen gelebt und sollte sich besser unter Kontrolle haben. Das aber fiel ihr immer schwerer, wie sie sich eingestand.
    Das ist nur Nettas Schuld, sie verherrlicht diesen Mann viel zu sehr, versuchte sie sich einzureden und beschloss, ihn schlafen zu lassen. Dann änderte sie jedoch ihre Meinung. Sie wollte vermeiden, dass andere ihn hier fanden. Das hätte sie mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können. Deshalb legte sie ihm die Hand auf die Schulter und schüttelte ihn behutsam, bis er die Augen öffnete.
    „Sie haben tief und fest geschlafen“, sagte sie.
    „O nein! Ist meine Abwesenheit jemandem aufgefallen?“
    „Ist das wichtig?“
    „Na ja, unter den Gästen befinden sich viele junge Männer, die die ganze Nacht durchfeiern und am nächsten Abend weitermachen können, ohne eine einzige Stunde zu schlafen. Früher konnte ich das auch. Es würde mich stören, wenn jemand auf die Idee käme, ich sei zu alt dazu.“
    Lächelnd öffnete Minnie die Flasche Mineralwasser und reichte sie ihm.
    „Danke.“ Er trank in großen Zügen. „Ich frage mich, wo die Zeit geblieben ist.“
    „Zu gern wüsste ich, was Sie als junger Mensch gemacht haben. Ich wette, Sie haben letzte Nacht zum ersten Mal eine Arrestzelle von innen gesehen.“
    „Ach, ich war bestimmt kein Kind von Traurigkeit und habe viele Dummheiten gemacht. Aber ich möchte zum Hotel zurückfahren. Ich verabschiede mich von Netta und dann …“
    Er wollte aufstehen, sank jedoch wieder in sich zusammen. Statt nach dem kurzen Schlaf erfrischt zu sein, hatte er das Gefühl, noch erschöpfter zu sein als zuvor. Wahrscheinlich würde nur eines helfen: Er musste sich gründlich ausschlafen.
    „Das schaffen Sie gar nicht. Ich habe eine bessere Idee. Bleiben Sie hier, ich komme gleich zurück“, versprach sie.
    Kaum war sie weg, fielen ihm schon wieder die Augen zu. Er wurde erst wieder wach, als sie ihn vorsichtig schüttelte.
    „Kommen Sie“, forderte sie ihn auf.
    Wie in Trance ging er mit ihr einige Treppen hinunter und über einen Flur. Vor einer Tür blieben sie stehen. Minnie schloss auf, und sie betraten ein unbewohntes, aber möbliertes Apartment. „Die Wohnung ist momentan nicht vermietet“, erklärte sie. „Natürlich kann man sie nicht mit einer Suite im ‚Contini‘ vergleichen, doch …“
    „Wenn es hier ein Bett gibt, ist alles in Ordnung“, murmelte er.
    „Ja, das gibt es. Ich muss es rasch noch beziehen.“ Sie nahm Bettwäsche aus der Kommode. Auf einmal merkte Minnie, dass Luke sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, und stützte ihn. „So, jetzt können Sie sich hinlegen.“
    „Danke“, sagte er leise, während er sich auf das Bett fallen ließ, ohne den Arm von ihrer Schulter zu nehmen. Das alles geschah so schnell, dass Minnie mit ihm auf das Bett fiel.
    „Sie können mich loslassen.“
    „Hm?“

„Sie sollen mich loslassen“, wiederholte sie.
    Luke war jedoch schon eingeschlafen und nahm nichts mehr wahr um sich her. Trotzdem hielt er Minnie so fest, dass sie sich nicht aus seiner Umklammerung befreien konnte.
    Ich darf das nicht überbewerten, er weiß nicht, was er tut, mahnte sie sich. Doch sie spürte die Wärme seines Körpers, die sie einzuhüllen und ihr die Kontrolle über sich zu rauben schien. Die Versuchung war groß. Es war schon viel zu lange her, dass sie erste Anzeichen von Erregung gespürt und sich auf das, was dann kommen würde, gefreut hatte. Es fiel ihr schwer, diese Regung zu unterdrücken.
    Dennoch zwang sie sich dazu, denn sie konnte und wollte sich keine Schwäche erlauben. Nach diesem Motto lebte sie, und sie war nicht bereit, eine Ausnahme zu machen. Mit großer Anstrengung gelang es ihr, sich so weit von ihm zu lösen, dass sie ihm einen leichten Kinnhaken versetzen und sich befreien konnte.
    „Es tut mir leid“, entschuldigte sie sich, obwohl es nicht stimmte.
    „Hm?“
    „Vergessen Sie es.“ Sie breitete eine Decke über ihn aus und verließ das Apartment.
    Als Luke im Morgengrauen wach wurde, versuchte er, die Gedanken zu ordnen. Dunkel erinnerte er sich daran, den weichen, warmen Körper einer Frau gespürt zu haben.
    Langsam öffnete er die Augen. Den kleinen

Weitere Kostenlose Bücher