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3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

Titel: 3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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ob ich ihn aus Liebe geheiratet hatte oder aus Angst davor, ins Wasser geworfen zu werden.“ Sie lachte. „Ich habe ihn aufgefordert, es selbst herauszufinden.“

„Ist ihm das gelungen?“
    „Wahrscheinlich. Jedenfalls waren wir sehr glücklich“, erwiderte sie leise.
    Luke sah sie schweigend an.
    „Warum blicken Sie mich so seltsam an?“, fragte sie.
    „Ich habe überlegt, ob Sie Gianni immer und überall zu sehen glauben.“
    „Natürlich sehe ich ihn nicht wirklich“, entgegnete sie mit ernster Miene. „Er gehört einfach zu mir, er ist ein Teil von mir. Vieles erinnert mich an ihn. Wir sind oft auf den See hinausgerudert und haben überhaupt sehr viel gemeinsam unternommen.“
    Allzu gern hätte Luke gewusst, ob sie auch jetzt nur an Gianni dachte, doch er verbiss sich die Frage. Warum sollte er sich selbst quälen?
    „Ich muss zurück ins Büro“, erklärte sie in dem Moment und seufzte.
    „Lassen Sie uns noch etwas länger hier bleiben. Anschließend gehen wir essen“, schlug er vor. „Nein, das ist leider nicht möglich“, antwortete sie zögernd. „Heute Nachmittag habe ich mehrere wichtige Termine.“
    „Verschieben Sie sie.“
    „Luke, das kann ich nicht machen. Ich kann die Leute, die meine Hilfe brauchen, nicht im Stich lassen.“
    „Aber wir haben uns noch gar nicht richtig unterhalten.“
    „Damit müssen Sie leben – zur Strafe dafür, dass Sie sich wie ein Grobian benommen haben.“ Sie würde sich nicht überreden lassen, das war ihm klar. Er ruderte zurück zur Anlegestelle und half ihr beim Aussteigen. Dann fuhren sie mit einer Kutsche in die Via Veneto.
    An der Eingangstür des Hauses, in dem sich ihre Kanzlei befand, blieb Minnie stehen. „Über das Geschäftliche unterhalten wir uns ein anderes Mal.“
    Luke wollte überhaupt nicht über geschäftliche Dinge mit ihr reden, sondern hätte sie am liebsten geküsst. Er beherrschte sich jedoch und verabschiedete sich höflich.
    Nachdem er einige Minuten in der warmen Sonne umhergelaufen war, war sein Hemd wieder trocken. Er rief die Bank an und vereinbarte einen Termin für den späteren Nachmittag. Dann gönnte er sich ein ausgezeichnetes Essen, zu dem er nur Mineralwasser trank, um einen klaren Kopf zu bewahren.
    Das Gespräch mit dem Bankmanager verlief zu seiner Zufriedenheit. Anschließend hatte er das Gefühl, wieder alles unter Kontrolle zu haben, was wichtig für ihn war und ihn in gute Laune versetzte.
    Dennoch war er seltsam ruhelos und beschloss, zu Fuß nach Hause zu gehen. Er wanderte durch die Stadt, und als er endlich in der „Residenza“ ankam, war es beinah dunkel. Da einige der Mieter im Innenhof saßen, leistete er ihnen eine Zeit lang Gesellschaft, ehe er sich verabschiedete. Es war ein heißer Tag gewesen, und er sehnte sich danach zu duschen. Während er die Treppe hinaufging, blieb er kurz stehen, um einen Blick auf Minnies Wohnzimmerfenster zu werfen. Offenbar war sie schon zurück, denn das Licht war an.
    Sekundenlang zögerte er. Sollte er anklopfen und mit ihr reden? Nein, sie will wahrscheinlich allein sein, sagte er sich dann. Nachdem er die Tür seines Apartments hinter sich zugemacht hatte, eilte er ins Badezimmer, zog sich aus, stellte sich unter die Dusche und drehte den Wasserhahn auf. In dem Moment explodierte der Boiler mit einem großen Knall.
    Luke hatte keine klare Erinnerung an das, was danach geschah. Er wurde gegen die Wand geschleudert, Flammen loderten auf, und er lag völlig hilflos auf dem Boden. Er konnte sich nicht bewegen und sich nicht in Sicherheit bringen.
    Wie aus weiter Ferne hörte er heftiges Klopfen an der Tür, die schließlich geöffnet wurde. Mehrere Personen stürmten herein, zogen ihn aus dem Badezimmer, andere versuchten, die Flammen zu löschen. Luke hatte fürchterliche Schmerzen. Er warf den Kopf hin und her und bemühte sich zu verstehen, was um ihn her geschah.
    Die Leute wollten ihn aus der Wohnung tragen, um ihn in Sicherheit zu bringen, was er nicht zulassen wollte, weil er völlig nackt war. Aber er brachte kein Wort heraus. Auf einmal sah er Minnies

tränenüberströmtes Gesicht über seinem. Sie hielt ihn in den Armen und sagte schluchzend: „O nein, nicht schon wieder! Nicht noch einmal.“
    Dann wurde er bewusstlos und kam erst im Krankenhaus wieder zu sich. Sein rechter Arm und seine rechte Hand schmerzten unerträglich, und sein Gesicht fühlte sich sehr heiß an. Als er stöhnte, erschien eine Frau an seinem Bett.
    „Gut, dass Sie zu sich

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