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3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

Titel: 3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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gesagt“, erwiderte sie.
    „Er?“, wiederholte Luke, glaubte aber zu wissen, wen sie meinte.
    „Gianni. Hier hat er mir den Heiratsantrag gemacht. Er hat auch ein Boot gemietet, ist mit mir mitten auf den See gerudert und hat gesagt: ‚Heirate mich!‘“ Minnie blickte nachdenklich auf das Wasser.

Plötzlich dämmerte es Luke. Er stöhnte auf und schlug sich mit der Hand an die Stirn. Er war so aufgewühlt, dass er das Ruder losließ. Prompt schwang es in der Halterung in die falsche Richtung, und Minnie beugte sich vor, um es festzuhalten.
    „Kein Grund zur Panik“, sagte sie und gab es ihm zurück.
    Er nahm keine Notiz von dem Ruder, sondern sah Minnie ziemlich bestürzt an. „Deshalb wollten Sie also nicht mit auf den See.“
    „Ja.“
    „Damit verbinden sich für Sie ganz besondere Erinnerungen, und ich habe Sie gezwungen … O nein, es tut mir so leid. Das hätte ich nicht tun dürfen.“
    „Machen Sie sich keine Vorwürfe.“
    „Habe ich etwas zerstört?“
    „Nein, ganz bestimmt nicht“, versicherte sie sanft. „Die Erinnerungen kann niemand zerstören. Sie haben nichts mit anderen Menschen zu tun. Ich bin froh, dass Sie mich mitgenommen haben. Seit seinem Tod war ich nicht mehr hier, ich bin immer davor zurückgeschreckt. Sie haben mir sehr geholfen.“
    Minnie war jetzt völlig entspannt. Sie wirkte ruhig und zufrieden. Luke begriff, dass sie mit Gianni i n ihrer eigenen Welt lebte, in die niemand eindringen konnte.
    Insgeheim verfluchte er sich. Warum hatte er sie ausgerechnet an diesen Ort gebracht? Er hatte sie von Gianni ablenken wollen und das Gegenteil erreicht. Der Platz erinnerte sie viel zu sehr an ihren verstorbenen Mann. Als Luke schließlich nach dem Ruder griff, berührte er Minnies Hand. Obwohl es nur eine leichte Berührung war, irritierte sie ihn.
    Schweigend ruderte er weiter, während ihm in der Sonne immer wärmer wurde.
    „Für eine Bootsfahrt sind Sie völlig falsch gekleidet“, stellte Minnie auf einmal fest. „Warum ziehen Sie das Jackett nicht aus?“
    Dankbar zog er es aus. Minnie faltete es sorgsam zusammen und legte es neben sich.
    „Die Krawatte brauchen Sie auch nicht“, fügte sie dann hinzu. „Nehmen Sie sie ab, und machen Sie es sich so bequem wie möglich.“
    „Vielen Dank.“ Er reichte ihr die Krawatte, ehe er erleichtert die Knöpfe seines Hemdes öffnete. Doch die Sache hatte eine Kehrseite, wie er kurz darauf feststellte: Das von der Hitze und der Anstrengung feuchte Hemd klebte ihm an der Brust, was ihm irgendwie peinlich war. Jede andere schöne Frau wäre von seinem muskulösen Körper beeindruckt gewesen, aber Minnie wollte er damit nicht beeindrucken. Glücklicherweise schien sie nichts zu bemerken. Sie hatte den Kopf nach hinten gelegt und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Die Augen hatte sie geschlossen, und ihre Lippen umspielte ein leichtes Lächeln. Sekundenlang betrachtete er sie fasziniert und gestand sich ein, dass er gern mit ihr zusammen war.
    Schließlich ruderte er kraftvoll weiter. Sein Herz klopfte viel zu heftig, als er sich an die Nacht nach Nettas Party erinnerte. Nachdem er im Flur eingeschlafen war, hatte Minnie sich um ihn gekümmert. Sie hatte ihn in das kleine Apartment geführt, und er war mit ihr auf das Bett gefallen.
    Er wusste, dass sie sich gewehrt und versucht hatte, sich zu befreien. An den Kinnhaken, den sie ihm versetzt hatte, konnte er sich jedoch nicht erinnern. Warum ihm das alles ausgerechnet jetzt wieder einfiel, hatte etwas damit zu tun, dass er vorhin ihre Hand unabsichtlich berührt hatte. Die leichte Berührung hatte genügt, dieselbe körperliche Reaktion auszulösen wie in jener Nacht, als er sie im Arm gehalten hatte. Natürlich empfand Minnie nicht so. Und weil sie für ihn unerreichbar war, fand er sie noch begehrenswerter.
    Um sich abzulenken, fragte er: „Haben Sie Giannis Heiratsantrag sogleich angenommen?“ „Zunächst habe ich gar nichts gesagt“, erzählte sie verträumt. „Ich war einfach nur sprachlos. Ich war sehr verliebt in ihn, hatte jedoch geglaubt, es würde lange dauern, bis er mir einen Heiratsantrag macht. Auf einmal tat er es, und ich brachte vor Verblüffung kein Wort heraus.“
    „Wie hat er auf Ihr Schweigen reagiert?“
    „Er hat gedroht, mich in den See zu werfen, wenn ich nicht sogleich Ja sagte. Deshalb habe ich rasch eingewilligt, ihn zu heiraten. Später hat er mir anvertraut, er wünschte, er hätte mir nicht gedroht, denn so könnte er nie sicher sein,

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