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3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

Titel: 3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Gefühle, die sie jahrelang unterdrückt hatte, wurden geweckt und bewiesen ihr, dass das Leben für sie noch viel bereithielt. Sie erinnerte sich daran, wie wunderschön es war, von einem Mann umarmt zu werden, der es verstand, einer Frau das zu geben, was sie sich wünschte.
    Während sie die Hände über seine Schultern und seinen Rücken gleiten ließ, erwiderte sie seine Küsse leidenschaftlich und hingebungsvoll. Dass sie alle Regeln, die sie für sich aufgestellt hatte, außer Acht ließ, war ihr egal. Bereuen konnte sie es später. Doch sie würde nichts bereuen, dessen war sie sich sicher.
    Plötzlich kam sie zur Besinnung. Seit Giannis Tod lebte sie mit einem Geheimnis, das sie viel zu sehr belastete. Sie konnte mit niemandem darüber reden und es niemandem anvertrauen, und deshalb wollte und durfte sie keinen Mann zu nahe an sich heranlassen. Dennoch war sie im Begriff, alle Vorsicht in den Wind zu schlagen.
    Ich muss mich aus der Falle befreien, in die mich meine Gefühle gebracht haben, sagte sie sich. Und es gab nur eine Möglichkeit, Luke von der Sinnlosigkeit dessen, was sie gerade taten, zu überzeugen. Nachdem sie sich wieder unter Kontrolle hatte, legte sie ihm die Hände auf die Brust und schob ihn sanft von sich. Ihm war sogleich klar, dass sie es ernst meinte, und er sah sie fragend an.
    „Das ist keine gute Idee“, erklärte sie.
    „Minnie …“, begann er drängend.
    „Du bist wirklich sehr mutig“, fuhr sie betont locker fort.
    „Wieso? Willst du mir doch einen Kinnhaken versetzen?“, flüsterte er und sah sie so liebevoll an, dass sie sich am liebsten wieder an ihn geschmiegt hätte.
    „Nein, das nicht.“ Sie rückte von ihm ab, lehnte sich auf dem Sofa zurück und blickte ihn amüsiert an. „Luke, es überrascht mich, dass du die Sache nicht durchschaut hast.“
    „Was sollte ich durchschauen?“
    „Nettas raffinierten Plan. Glaubst du, ihre Verwandten hätten rein zufällig genau in dem Moment kommen wollen, als du da warst?“
    „Jedenfalls ist es seltsam, dass bis jetzt noch niemand bei ihr aufgetaucht ist.“
    „Es wird auch niemand erscheinen. Der Besuch wurde angeblich abgesagt, nachdem du bei mir eingezogen bist und Netta erreicht hatte, was sie wollte. Luke, wach endlich auf! Merkst du nicht, was sie vorhat?“
    „Meinst du, sie versucht, uns beide …?“
    „Sie will uns zusammenbringen und wünscht sich, wir würden heiraten.“
    „Wie bitte?“
    „Es ist so, glaub es mir. Sie ist davon überzeugt, alle Probleme der Mieter wären gelöst, wenn wir beide heiraten. Ich habe versucht, ihr klarzumachen, dass wir im Traum nicht daran denken, zu heiraten. Wenn ich aber einen ihrer Vorschläge abgelehnt hatte, dachte sie sich prompt etwas anderes aus. Du kannst jedoch beruhigt sein, ich habe nicht die Absicht, mit dir eine Beziehung anzufangen. Das Zimmer habe ich dir nur angeboten, weil ich Mitleid mit dir hatte und gemerkt habe, dass du Ruhe brauchst. Hier bist du in Sicherheit. Was soeben geschehen ist … hat nichts zu bedeuten.“
    „Wirklich nicht?“
    „Zugegeben, du bist ein attraktiver Mann, und ich war nicht abgeneigt. Immerhin lebe ich seit vier Jahren allein. Ist es dir noch nie passiert, dass du nicht abgeneigt warst, obwohl du genau wusstest, wie sinnlos die Sache war?“

„O doch“, antwortete er ironisch. „Diesen Zustand kenne ich, seit ich dir begegnet bin. Immer wieder spüre ich deine Abwehr, aber ich scheue kein Risiko.“
    „Ah ja. Deshalb hast du es gewagt, mich zu küssen, und es war ganz nett. Wir sind jedoch wieder zur Vernunft gekommen …“
    „Sind wir das wirklich?“, unterbrach er sie.
    „Sicher, es sei denn, du willst dich von Netta zwingen lassen …“ Unvermittelt verstummte sie, denn ihr war etwas eingefallen. „Es tut mir leid, Luke. Wolltest du etwa damit andeuten, du möchtest mich heiraten? Auf die Idee …“
    „Natürlich nicht“, versicherte er ihr rasch. „Ich will ja nicht unhöflich sein, aber das wäre …“ „Okay, dann sind wir uns einig. Wir haben uns geküsst, ohne uns etwas dabei zu denken. Ich hoffe nur …“ Beunruhigt sprang sie auf, eilte zum Fenster und vergewisserte sich, dass die Vorhänge zugezogen waren. „Wir haben Glück gehabt, niemand hat es mitbekommen.“ Vorsichtshalber öffnete sie die Wohnungstür und blickte ins Treppenhaus. „Nein, es ist weit und breit niemand zu sehen. Keiner wird es erfahren.“
    „Da bin ich erleichtert.“ Luke ging auf ihren Ton ein. Sie darf nicht wissen,

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