3 Fußballgeschichten - Erst ich ein Stück, dann du
die Temperaturen erinnerten schon ein wenig an den Sommer. Bestimmt dauerte es nicht lange und Joris, Ben, Lilli, Maik und Nora kamen nach drauÃen gestürmt und versammelten sich in der Buschhöhle nahe der Wiese.
Lukas reckte den Kopf und lieà seinen Blick über die Spielgeräte gleiten. Blitzte da nicht etwas Rotes hinter dem Holztipi hervor?
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Tobias hatte sich nicht verguckt.
Es waren tatsächlich Noras rote Locken.
Im nächsten Moment schoss sie
hinter dem Tipi hervor
und rannte zur Buschhöhle hinüber.
Nora war immer die Erste.
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Mit klopfendem Herzen beobachtete Tobias, wie nun auch Joris, Ben, Lilli und Maik zwischen den Wohnhäusern hervortraten und in die Höhle abtauchten.
Sie sahen äuÃerst wild und verwegen aus. Alle fünf hatten lange Haare. Sie trugen schwarze Noppenschuhe, ausgefranste Hosen, die ihnen bis zu den Waden reichten, und ihre roten T-Shirts mit dem MK â Wappen darauf.
MK war die Abkürzung für Magische Kicker und bisher hatten Lilli, Joris, Ben, Maik und Nora noch jede FuÃballtruppe in der Siedlung geschlagen.
Tobias lieà sich in die Kissen zurücksinken und seufzte leise. Wie gerne wäre er einer von ihnen gewesen! Aber leider lieÃen sie ihn nicht mitspielen.
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âWir sind vollzähligâ, hatte Joris gesagt.
âWir brauchen keinen mehr.â
âAuÃerdem bist du nicht gut genugâ,
hatte Lilli gemeint.
Dabei konnten sie das gar nicht wissen. SchlieÃlich hatten sie Tobias noch nie spielen sehen. In Wahrheit lag der Hase nämlich ganz woanders im Pfeffer: Mit seinen kurzen Haaren sah Tobias einfach nicht wild genug aus für die Magischen Kicker. Das hatten sie sich nur nicht zu sagen getraut.
Heute dauerte es eine ganze Weile, bis Joris, Nora, Ben, Maik und Lilli aus ihrer Buschhöhle heraustraten. Mit langen Schritten stapften sie zur FuÃballwiese hinüber. Joris trug zwei lange Holzstäbe unter dem Arm, um die weiÃer Stoff gewickelt war. Neugierig drückte Tobias seine Nase an die Fensterscheibe. Was hatten die Magischen Kicker wohl vor?
Nora trat auf Joris zu und nahm ihm einen der Stäbe aus der Hand. Gemeinsam wickelten sie den weiÃen Stoff ab und entfalteten ein groÃes Transparent. Darauf stand in groÃen, blutroten Buchstaben:
Tobiasâ Herzschlag setzte aus. Wenn das nicht seine Chance war! Mit einem Satz sprang er auf die FüÃe, stürzte zur Tür und rannte die Treppe in den Flur hinunter.
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Hastig schlüpfte Tobias
in seine Sportschuhe.
âDu hast es aber eiligâ, sagte Mama.
âWo willst du denn hin?â
âRausâ, erwiderte Tobias knapp.
âDrück mir mal die Daumen.â
âGern.â Mama lächelte. âUnd wofür?â
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Tobias konnte nicht mehr antworten, denn er war bereits durch die Haustür geschlüpft. Mit klopfendem Herzen lief er an dem groÃen Klettergerüst vorbei auf die FuÃballwiese zu.
Dort hatten sich in der Zwischenzeit bereits mindestens zwanzig Jungen und Mädchen um die Magischen Kicker und ihr Transparent geschart.
âWieso braucht ihr plötzlich noch mehr Spieler?â, fragte Christian, der auf der anderen Seite des Spielplatzes wohnte.
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Joris kniff die Augen zusammen.
âWir brauchen nur einen einzigenâ,
brummte er.
Ben nickte. âUnd zwar den besten!â
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âDie Unschlagbaren haben uns herausgefordertâ, fuhr Lilli finster fort. âSie sind ein Jahr älter als wir. Und sie spielen zu sechst.â
Ein Raunen ging durch die Kindermenge. Einige fingen an, miteinander zu tuscheln. Natürlich wusste jeder hier, wer die Unschlagbaren waren: sechs neunjährige Jungen, die auf der anderen Seite der HauptstraÃe wohnten und bereits alle FuÃballmannschaften aus ihrer Siedlung besiegt hatten.
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âAch, das sind doch bloà Bolzerâ, rief Sabrina. âDie haben überhaupt keine Ahnung von Technik.â
âGanz genauâ, erwiderte Maik. âSie haben alle Spiele gewonnen, indem sie ihre Gegner niedermähten. Wir Magischen Kicker werden sie mit unseren technischen Tricks überrumpeln und schlagen!â
âSie sind doch viel stärker als ihrâ, wandte Christian kopfschüttelnd ein. âDie machen euch genauso platt wie alle anderen.â
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Joris, Maik, Lilli, Ben und Nora streckten
ihre geballten Fäuste in die Luft.
âWetten
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