3 Fußballgeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

betrachten und den Segelbooten hinterherträumen. Für einen Fußball gibt es kaum etwas Interessanteres.“
    Â 
    Julia glaubt mir nicht.
    Sie springt von ihrem Stein auf,
    klemmt mich wieder unter ihren Arm
    und spaziert weiter den Trampelpfad
    am Ufer entlang.

    Â 
    Der Weg schlängelt sich durch struppiges Gras und dichte Sträucher hindurch. Spitze Zweige stechen in Julias und meine Haut, und ich will sie bereits zum Umkehren überreden, da lichtet sich plötzlich das Buschwerk und wir betreten eine große Wiese. Obwohl wir genau von der entgegengesetzten Seite kommen, erkenne ich sie sofort.
    Es ist die Wiese, auf der gestern Nachmittag Noah, Kevin und Dennis mit mir gespielt haben. Julia steuert auf den dicken Baumstamm zu, steigt darauf und sieht sich um.
    Â 
    Am Seeufer steht ein Junge.
    Es ist Noah!

    Am liebsten würde ich aus Julias Arm springen und auf Noah zuhüpfen, doch Julia hält mich fest umklammert.
    â€žSuchst du was?“, ruft sie zum See hinunter.
    Noah wirbelt herum. „Ähm …“, stammelt er. „Nee, ähm … Eigentlich nicht.“
    Wieder fühle ich einen stechenden Schmerz. Ich mag gar nicht zu Noah hinsehen.
    â€žHast du Lust, ein bisschen zu kicken?“, fragt Julia. Noah kneift die Augen zusammen. „Mir dir?“
    â€žWieso nicht?“, erwidert sie schulterzuckend. „Ich hab es zwar noch lange nicht so gut drauf wie Birgit Prinz. Aber das liegt hauptsächlich daran, dass keiner mit mir üben will.“
    â€žHm“, macht Noah und kommt ein Stück näher heran. „Ich kann dir ein paar Tricks zeigen“, sagt er. „Wenn du willst …“
    Â 
    â€žKlar will ich“, erwidert Julia.
    Sie springt vom Baumstamm herunter.
    Und dann steht Noah genau vor ihr.
    Er starrt mich an.
    â€žHast du den gesucht?“, fragt Julia
    und hält mich genau vor Noahs Nase.

    â€žNa jaaa …“, fängt er wieder an zu stammeln, „schon möglich, dass das meiner ist.“ Zögernd streckt er seine Hand aus und lässt seine Finger flüchtig über meine Lederhaut gleiten. Es fühlt sich wunderbar vertraut an. „Gestern habe ich mit meinen beiden Freunden hier gekickt …“
    â€žâ€¦ und den Ball versehentlich in den See geschossen? “, fällt Julia ihm fragend ins Wort.
    â€žNa jaaa …“, druckst Noah weiter. „Vielleicht nicht ganz. Ich war ziemlich sauer, weil ich verloren habe, und da hab ich den Ball wohl ein bisschen zu fest geschossen.“

    Â 
    Das ist zwar nicht die ganze Wahrheit, aber ich will mal nicht so sein.
    â€žGegen mich verlierst du bestimmt nicht“, sagt Julia. In ihren Nussaugen blitzt es schelmisch. Herausfordernd drückt sie mich gegen Noahs Brust.
    Â 
    â€žNa, los!“, rufe ich. „Mach schon!
    Pack mich endlich
    und donner mich gegen den Baumstamm.
    Ich kann es kaum erwarten.“
    Â 
    Noah grinst ein bisschen schief. „Okay“, sagt er, und dann greift er tatsächlich nach mir, und zwar so vorsichtig, als ob ich ein rohes Ei wäre. Er dreht sich von Julia weg, schmiegt mich kurz gegen seine Wange und raunt: „Tut mir leid, Kumpel. Soll nicht wieder vorkommen. Ich bin echt froh, dass sie dich gerettet hat.“ Danach lässt er mich auf seinen Knien tanzen. Von dort hüpfe ich auf seine Schuhspitze und fliege zu Julia hinüber.
    Die beiden treffen sich nun fast jeden Tag, manchmal sind auch Dennis und Kevin dabei.

    Â 
    Julia lernt rasend schnell.
    Sie ist die geborene Kickerin.
    Noah ist mächtig stolz auf sie.
    Es macht ihm nichts mehr aus,
    wenn er verliert oder mal ein Spiel ausfällt.
    Und ich bin der glücklichste Fußball
    auf der ganzen Welt.

Das große Kopfball-Quiz
    Â 
    Wie häufig hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bisher die Fußball-WM gewonnen?
    1-mal
5-mal
3-mal
    Welcher deutsche Spieler war Torschützen-König bei der Fußball-WM 2010?
    Bastian Schweinsteiger
Thomas Müller
Mario Gómez
    Wann fand die erste Frauen-Fußball-WM statt?
    1991
1974
1930

Die magischen Fußballschuhe
    Nach dem Mittagessen flitzte Tobias gleich in sein Zimmer hinauf und machte es sich auf seinem Lieblingsplatz zwischen den bunten Kissen in der Fensternische bequem. Von hier aus hatte er einen super Überblick über den Spielplatz und die Fußballwiese. Es war ein Freitagnachmittag im April, die Sonne schien und