3 Fußballgeschichten - Erst ich ein Stück, dann du
âIch finde es gemein, dass sie sich nicht einmal angeschaut haben, was du draufhast.â
Tobias zuckte mit den Schultern. âAch, ist doch egalâ, meinte er. âVielleicht sind ihnen meine Haare zu kurz.â
âHmâ, machte Annika. âAlso, ich finde, du siehst nett aus.â
Tobias senkte den Kopf. Verlegen trat er von einem Fuà auf den anderen. âDarauf kommt es beim FuÃball nicht anâ, krächzte er.
âEbenâ, sagte Annika. âDeshalb ist es ja so unfair, dass die Magischen Kicker dir keine Chance geben wollten. â Sie stupste Tobias ihren Ellenbogen in die Seite. âDabei hast du supercoole Schuhe. Ich wette, Joris wird gelb vor Neid, wenn er sie sieht.â
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âJaaa ⦠wennâ, brummte Tobias.
âWieso denn nicht?â, fragte Annika.
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âWeil ich sofort die Biege mache, wenn er, Lilli, Maik, Ben oder Nora hier auftauchenâ, sagte Tobias. âUnd zum Spiel gegen die Unschlagbaren gehe ich auch nicht.â
âSchade.â Annika sah ihn treuherzig an. âDann bist du nämlich der Einzige.â
âNa und?â, knurrte Tobias. âWen haben sie eigentlich ausgewählt?â, erkundigte er sich zögernd.
âSabrinaâ, kam es wie aus der Pistole geschossen von Annika. âSie ist schneller als Phillip und sie schlägt gute Flanken. Ich an Joris Stelle hätte trotzdem beide genommenâ, fuhr sie fort. âJetzt haben sie nämlich keinen zum Wechseln.â
âDie Unschlagbaren doch auch nichtâ, entgegnete Tobias.
âDochâ, sagte Annika. âDie Unschlagbaren laufen neuerdings sogar mit zwei Ersatzspielern auf.â
An diesem Abend konnte Tobias nicht einschlafen. Sabrinas Worte kreisten wie ein Raupenkarussell in seinem Kopf herum. Vielleicht sollte er ja doch zu dem Spiel gehen â und seine feuerroten FuÃballschuhe mitnehmen. Was hatte er schon zu verlieren? Im Gegenteil: Wenn er als Einziger nicht zuschaute, stellte er sich doch nur selbst ins Abseits.
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Nach dem Frühstück radelte Tobias los.
Das Spiel fand auf dem Sportplatz
in der Nachbarsiedlung statt.
Unterwegs traf Tobias
auf Annika und Christian.
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âIch hoffe, dass die Magischen Kicker so richtig eins drauf bekommenâ, sagte Christian. âDie sind nämlich schon fast genauso eingebildet wie die Unschlagbaren. â
Annika lachte auf. âFast?â Sie tippte sich an die Stirn. âAlso, ich finde, die sind sogar noch viel angeberischer. â
âUnd deshalb wollt ihr ihnen nicht die Daumen drücken? â, fragte Tobias erstaunt. âUnd stattdessen zu den Unschlagbaren halten?â
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âMal sehenâ, brummte Christian.
âKommt drauf an, wie sie spielen.â
Tobias trat fest in die Pedale.
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Plötzlich war er schrecklich aufgeregt. Wenn sie pünktlich zum Anpfiff am Platz sein wollten, mussten sie sich sputen. Annika und Christian gaben jetzt ebenfalls richtig Gas und so kamen sie mächtig auÃer Puste in der Nachbarsiedlung an.
Auf dem Sportplatz war ganz schön was los. Offenbar wollten sich die Jungen und Mädchen aus der Umgebung dieses Spiel nicht entgehen lassen. Sogar ein paar Erwachsene waren gekommen. Viele schwenkten selbst gebastelte Fähnchen und einige hatten Tröten dabei, mit denen sie ordentlich Lärm machten.
Der Schiri war der ältere Bruder des Kapitäns der Umschlagbaren.
âDas ist unfairâ, sagte Tobias.
Annika, Christian und er hatten ihre Räder an den Zaun gelehnt und neben dem Tor der Magischen Kicker noch einen freien Platz am Spielfeldrand ergattert.
âDann hältst du also zu den Kickernâ, sagte Christian.
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âVielleichtâ, brummte Tobias.
Irgendwie schon, dachte er bei sich.
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Dann ertönte der Anpfiff und das Spiel begann. Die Unschlagbaren waren fast alle einen Kopf gröÃer als die Magischen Kicker.
AuÃerdem hatten sie keine Mädchen in ihrer Mannschaft und viel stärker als Lilli, Ben, Maik, Nora, Joris und Sabrina waren sie auch. Wie die Dampfwalzen rollten sie über den Platz und erzielten gleich in den ersten fünf Minuten zwei Tore.
âDas wird ja nie wasâ, brummte Christian.
âSag ich doch die ganze Zeit schonâ, erwiderte Annika. Tobias hörte gar nicht richtig hin. Wie gebannt starrte er aufs Spielfeld.
Eigentlich spielten die Magischen Kicker viel besser
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