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3. Reich Lebensborn E.V.rtf

3. Reich Lebensborn E.V.rtf

Titel: 3. Reich Lebensborn E.V.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Berthold
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Einmal. Mit der Fläche. Zweimal. Mit der Schneide. Dreimal. Mit dem 90
    Blatt. Er schlägt mit dem ganzen Körper. Wie noch nie in seinem Leben. Um sein Leben.
    Lottes Hände liegen in seinem Nacken, holen ihn von weit, weit her ... vom Sterben.
    »Fritz ... was hast du?« fragt sie, ganz klein, ganz ängstlich, ganz verlassen.
    Sein Kopf sinkt auf ihren Arm.
    »Die Maschinenpistole ...«, stöhnt er.
    Dann erst kommt er ganz zu sich, kehrt in die Wirklichkeit zurück, versucht zu sprechen, zu denken, während es nebelhaft durch seinen Körper vibriert: immer bleibt es Kampf. So oder so ...
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    6. KAPITEL

    Der Gestank des künstlichen Nebels lag am nächsten Morgen noch zum Greifen dick im Schulungsraum. Sturmbannführer Westroff-Meyer versuchte, das unwürdige Treiben der Nacht mit Würde zu übergehen. Zuerst zuckte sein Karpfenmaul schnell und stumm. Dann fielen seine Worte wie Scherben:
    »Meine Herren«, sagte er, »ich habe ja Verständnis dafür, daß Sie ... äh ... nach dem aufreibenden Kampf an der Front sich erholen wollen ... trotzdem bitte ich mir aus, daß Sie sich künftig entsprechend benehmen. Im übrigen mache ich Sie für den Schaden verantwortlich.«
    Er winkte mit der Hand ab.
    »Und nun untersuchen wir das Ergebnis der Kreuzung in der F-2-Generation.«
    Er blieb der einzige, der richtig bei der Sache war. Die einen hörten weg, weil sie Kopfschmerzen hatten. Lotte lebte ihrem Glück nach. Doris dachte an die Zukunft. Und Klaus traf sich in Gedanken auf halbem Weg mit ihr. Hauptsturmführer Kempe rechnete den Schaden aus und fürchtete um seine Schnapskasse.
    Pünktlich um zwölf Uhr schnarrte der Heimleiter:
    »Heil Hitler!«
    Die Rassenhygiene machte dem Mittagessen Platz. Danach hatte sich Klaus Steinbach bei dem Sturmbannführer zum Rapport gemeldet. Er wartete im Vorzimmer bei der dunkelhaarigen neuen Sekretärin. Der Oberleutnant straffte sich wie vor dem Start in seiner Jagdmaschine. Aber der Gegner, auf den er sich stürzen wollte, war kein fairer Tommy. Der junge Offizier war zu gradlinig, um Umwege 92
    einzuschlagen. So mußte er heute auf den Sturmbannführer Westroff-Meyer prallen.
    Als Klaus eingelassen wurde, zeigte sich der Heimkehrer jovial und vertraulich. Er wühlte in den Papieren auf seinem Schreibtisch.
    »Nicht viel Zeit, mein lieber Steinbach«, sagte er, »muß
    gleich weg ... setzen Sie sich doch.«
    Der Sturmbannführer zog aus seinem Papierkram ein Formular hervor.
    »Sehen Sie«, sagte er, »das ist Ihre Heiratsgenehmigung ... es ist alles in Ordnung ...«
    »Mein Kommandeur muß die Heiratsgenehmigung erteilen«, entgegnete Klaus knapp.
    »Nee, nee«, antwortete der Heimleiter, »das machen wir ...«
    Plump und stolz setzte er hinzu: »Ihr Kommandeur bin jetzt ich
    ... und Sie heiraten morgen.«
    Wieder straffte sich Klaus.
    »Nein«, sagte er dann hart, »deswegen habe ich mich bei Ihnen gemeldet.«
    Westroff-Meyer schlüpfte in seine Uniformjacke.
    »Was gibt’s denn da noch zu reden«, versetzte er dann unwillig. Er tippte dem Oberleutnant mit dem Zeigefinger auf die Brust. »Und ich richte euch hier eine Hochzeit ein, daß die Garnisonskirche in Potsdam vor Neid wackelt.«
    »Sturmbannführer«, entgegnete Klaus Steinbach ruhig, »ich
    ... ich kann nicht.«
    »Was heißt das?« Der SS-Offizier fuhr mit scharfer Wendung herum.
    »Ich werde nicht heiraten.«
    Westroff-Meyer mißverstand ihn. Er setzte seine Aktentasche ab, runzelte die Stirn, war aber zu gut gelaunt, um 93
    loszupoltern.
    »Kindsköpfe«, knurrte er, »habt ihr die Sache noch nicht in Ordnung gebracht?« Er ging zwei Schritte auf Klaus zu, faßte ihn derb am Oberarm.
    Der Oberleutnant blieb steif vor ihm stehen wie ein Holzklotz.
    »Ich weiß«, schoß der Heimleiter los, »das Mädchen ist ein bißchen schwierig ... aber ein Kerl wie Sie wird doch nicht kapitulieren!«
    Der SS-Offizier begann weitschweifig seine Erfahrungen mit schwierigen Mädchen preiszugeben.
    Klaus fiel ihm ins Wort:
    »Darum handelt es sich nicht, Sturmbannführer ... Fräulein Korff und ich werden heiraten ...«
    Westroff-Meyer blieb stehen, schüttelte den Kopf.
    »Ich bin kein Nervenarzt«, zischte er, »wenn Sie hier spinnen wollen, sind Sie an der falschen Adresse, Herr Oberleutnant!«
    »Ich will heiraten ... wir wollen heiraten ... aber nicht hier«, sagte Klaus schnell und scharf.
    Die Stirnadern Westroff-Meyers schwollen an.
    »Erklären Sie das!«
    »Ich bin altmodisch«, versetzte der Oberleutnant, »ich möchte

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