300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance

beeinflusst. Entsäuerungskuren, bei denen für einige Zeit nur Basenlieferanten verzehrt werden, führen bereits nach wenigen Tagen zu einem deutlich verbesserten Hautbild.
Der Säure-Basen-Haushalt in verschiedenen Lebensphasen
Wie verändert sich der Säure-Basen-Haushalt mit steigendem Lebensalter?
    Insgesamt gibt es noch wenig abgesicherte Erkenntnisse über Veränderungen des Säure-Basen-Haushalts in verschiedenen Lebensphasen. Einige Befunde liegen jedoch bereits vor: Bei Frühgeborenen wurde beobachtet, dass eine hohe ernährungsbedingte Säurebelastung zu einer Wachstumsverzögerung führen kann. Bei älteren Menschen können die Nieren häufig nicht mehr im gleichen Maße Säuren ausscheiden wie bei jüngeren. Im Laufe des Lebens kommt es also zu einer fortschreitenden Funktionseinschränkung der Nieren. Dies ist auch ein Grund für die Entwicklung der Osteoporose im höheren Lebensalter. Umso wichtiger wird die ausreichende Zufuhr basenüberschüssiger Nahrung. Aus Ragnar Bergs Untersuchungen geht hervor, dass mit zunehmendem Alter der Chlorgehalt des Gewebes ansteigt. Berg nahm an, dass Chlorid, an basische Proteine gebunden, im Gewebe abgelagert wird. Dies sei einer der Gründe für das Altern des menschlichen Organismus überhaupt.
Welchen Einfluss hat basenüberschüssige oder säureüberschüssige Ernährung auf die Gesundheit Heranwachsender?
    Es gibt bislang wenige Studien, die die Gesundheit Heranwachsender in Bezug auf die Säure-Basen-Bilanz in der Nahrung dargestellt haben. 2004 hat man den Zusammenhang zwischen Knochendichte und Obstverzehr bei zwölfjährigen Mädchen untersucht. Die Mädchen, die viel Obst verzehrten, wiesen eine deutlich höhere Knochendichte auf als diejenigen, die nur wenig Obst aßen. Man erklärt sich das mit dem hohen Gehaltan basischen Mineralstoffen von Obst, denn es gibt auch andere Untersuchungen, die den Zusammenhang zwischen Basenüberschuss in der Ernährung und höherer Knochendichte belegen. Im Speiseplan von Kindern und Jugendlichen ist ein größerer Anteil an Obst, Salat und Gemüse nicht nur sinnvoll im Hinblick auf die Regulierung des Körpergewichts, sondern auch für gesundes Wachstum und Knochenstabilität.
Kann ich mir die Wechseljahre mit basischer Ernährung leichter machen?
    In den Wechseljahren, einem Zeitraum, der sich auf gut zehn Jahre erstreckt, fühlen sich sehr viele Frauen mehr als unwohl. Der Stoffwechsel wird träger, der Zeiger der Waage klettert beständig nach oben, die Haut wird trockener und faltiger, die Stimmung schwankt und mit ihr die Leistungsfähigkeit und der Schlaf – um nur einige der Beschwerden zu nennen. Zahlreiche Frauen klagen während dieser Zeit auch über Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Und nicht zuletzt: Die Gefahr, an Osteoporose zu erkranken, steigt.
    Der Osteoporose kann durch Basenüberschuss in der Nahrung und durch tägliche Bewegung vorgebeugt werden (siehe > ). Ein Basenüberschuss in der Nahrung wirkt sich auch günstig auf alle Wechseljahresbeschwerden aus. Besonders die Folgen des langsamer werdenden Stoffwechsels sind durch genügend Basen in der Nahrung in Schach zu halten. So ist Gewichtszunahme während der Wechseljahre kein unabwendbares Los. Das einfache Rezept: Die Basenlieferanten verdreifachen und Eiweiße und andere Säurebildner reduzieren. Dazu doppelt so viel Bewegung wie vor den Wechseljahren, und das Leben wird wieder leichter. Eine bis zwei Wochen Basenfasten helfen, den Stoffwechsel während der Wechseljahre zu stärken und ihn mit Mineralien anzukurbeln.

Allgemeines zu Ernährung und Säure-Basen-Haushalt
    Dass die Ernährung sich auf den Säure-Basen-Haushalt auswirkt, ist unbestritten. Wie starken Einfluss sie hat, wird seit rund hundert Jahren diskutiert, aber leider viel zu wenig systematisch erforscht. Eigentlich ist dies verwunderlich, denn es ist längst wissenschaftlich belegt, dass ein Mangel an bestimmten Nährstoffen zu Krankheiten führt und dass man Nährstoffe optimal mit frischer Nahrung aufnimmt. Der Säure-Basen-Haushalt erfüllt im Organismus lebenswichtige Funktionen und ist, wie auch die Organe, auf die Zufuhr von Vitalstoffen angewiesen. Er kann durch seine vielfältigen Regulierungsmechanismen Ernährungssünden ausgleichen. Doch irgendwann stößt er an seine Grenzen; irgendwann sind seine Puffersysteme erschöpft. In den westlichen Industrieländern stellt sich das Problem, dass die übliche Ernährung mit »Zivilisationskost« unverhältnismäßig viele