300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
befürchten, wenn ich mich basenüberschüssig ernähre?
Eine abwechslungsreiche, basenüberschüssige Ernährung verhindert sowohl Eiweißüberschuss als auch Eiweißmangel. Eiweiß wirkt muskelaufbauend, und die Angst vor einem Mangel ist mit der Angst vor dem Verlust körperlicher Kräfte eng verbunden. Um sich von dieser Angst zu lösen, muss man sich einmal Folgendes vor Augen halten: Wir leben in einem Land, in dem wir an jeder Ecke eine eiweißhaltige Mahlzeit erwerben können und auf Speisekarten kaum ein eiweißarmes Gericht finden.Statistisch gesehen verzehren Bundesbürger im Durchschnitt doppelt so viel Eiweiß, wie ihr Körper braucht und verwerten kann. Das überschüssige Eiweiß wird, im Gegensatz zur weitverbreiteten Meinung vieler Wissenschaftler, gespeichert, belastet den Organismus und kann die Stoffwechselvorgänge stören. Es gibt auch einige Eiweißspeicherkrankheiten. Die Angst vor Eiweißüberschuss hätte daher mehr Berechtigung als die Angst vor Eiweißmangel. Eine bis drei Wochen völliger Verzicht auf tierische Eiweiße wie beim Fasten und Basenfasten (siehe > ) entlastet den Körper enorm und sorgt für einen Abbau des Eiweißüberschusses. Wer nicht untergewichtig ist, muss dabei keine Angst vor einem Abbau von Muskelmasse haben: Die meisten Menschen haben genügend Eiweißreserven im Körper.
Enthalten pflanzliche Nahrungsmittel nicht insgesamt zu wenig Eiweiß?
Das meiste Eiweiß nehmen wir in Form von tierischem Eiweiß zu uns: Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte – alles Säurebildner. Pflanzliche Lebensmittel enthalten weniger, aber sehr hochwertige, im Körper basisch wirkende Eiweiße: Sie bieten Qualität vor Quantität. Umgekehrt ist es bei Fleisch, Fisch, Milch oder Eiern, die meist zudem aus Massentierhaltung stammen. Sie bilden im Körper viel Säure – ganz abgesehen davon, dass sie oft Medikamentenrückstände und andere Schadstoffe enthalten. Es ist mehr als fragwürdig, wenn etwa behauptet wird, dass Geflügel gut für Schwangere sei, weil es viel Zink enthält. Auch Sesam enthält beispielsweise viel Zink, liefert Basen – und sein Anbau verbraucht sehr viel weniger Rohstoffe als die Aufzucht eines zudem gequälten Huhns. Bei einer basenüberschüssigen Kost sinkt übrigens der tägliche Eiweißbedarf, da das Eiweiß zusammen mit basischen Lebensmitteln besser verwertet wird.
TIPP
Wie viel Eiweiß braucht der Mensch?
Ein Erwachsener sollte täglich 30–60 g Eiweiß zu sich nehmen. So viel ist bereits in einer Portion Fleisch oder Fisch von 150–200 g enthalten. Frauen benötigen etwas weniger Eiweiß als Männer.
Die übliche Eiweißzufuhr in den westlichen Industrieländern liegt bei 80–150 g pro Tag. Positive Effekte des erhöhten Eiweißkonsums wurden bislang nicht gefunden, negative jedoch sehr wohl: Langfristige Folgen sind latente Übersäuerung des Bindegewebes und Stoffwechselstörungen.
Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung ist nichts gegen maßvollen Genuss von tierischem Eiweiß zu sagen; achten Sie aber auf Qualität und die Herkunft aus biologischer Landwirtschaft.
Basenüberschüssige Kost senkt zudem den Eiweißbedarf, da der Organismus Eiweiß zusammen mit basischen Lebensmitteln besser verwerten kann.
Wie bekomme ich genügend Eiweiß?
Wer sich gesund und basenüberschüssig ernähren will, muss nicht auf Eiweiß verzichten. Zu einer ausgewogenen Kost gehört auch Eiweiß. Genießen Sie maßvoll tierische Eiweißlieferanten in hoher Qualität und ergänzen Sie sie durch viele basenüberschüssige Lebensmittel, die hochwertiges Eiweiß enthalten (siehe > ). Unsere Beobachtungen zeigen, dass tierisches Eiweiß besser verwertet werden kann, wenn zugleich viele Basenbildner gegessen werden, also Obst und Gemüse. Wenn Sie also mittags ein feines Putenschnitzel genießen wollen, essen Sie davor einen Rohkostsalat und zum Schnitzel eine große Portion Saisongemüse. So wird Ihre Mahlzeit insgesamt deutlich basisch und liefert genug Eiweiß.
Woher weiß man, wie Lebensmittel auf den Säure-Basen-Haushalt wirken?
Vor rund hundert Jahren begannen Ernährungsforscher sich mit der Nahrung hinsichtlich ihrer Säure- und Basenwirkung zu beschäftigen. Die wissenschaftliche Medizin entdeckte gerade die Bedeutung der Mineralstoffe. 1912 wurden die Vitamine entdeckt. Man erforschte, welche Nahrungsmittel welche Vitalstoffe enthalten. Einige Forscher fragten sich auch, welche Auswirkungen der Säure- und Basengehalt der Nahrung auf Gesundheit und
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