300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
trotzdem übersäuert sein. Das gilt auch und vor allem für die sogenannten »Puddingvegetarier«, die zwar kein Fleisch verzehren, dafür aber jede Menge Süßigkeiten. Sie leben sogar meist säurelastiger und ungesünder als Menschen, die viel Obst und Gemüse und dazu maßvolle Mengen Fleisch und Fisch verzehren.
Ist pflanzliche Kost aus biologischem Anbau stärker basenbildend als solche aus konventionellem Anbau?
Pflanzliche Kost aus kontrolliert biologischem Anbau ist nachweislich basenreicher als Ware aus konventionellem Anbau, da sie anteilig mehr Mineralstoffe enthält. Ganz optimal ist der Vitalstoffanteil und damit auch der Anteil basischer Mineralien bei Lebensmitteln aus dem sogenannten biologisch-dynamischen Anbau. Bei dieser Anbauweise verzichtet man nicht nur aufPflanzenschutzmittel und Kunstdünger aller Art, sondern es werden auch Mischkulturen angelegt, die eine naturgemäßere Nutzung des Bodens mit sich bringen. So werden die Böden nicht einseitig ausgelaugt. Durch Berücksichtigung zeitlicher Rhythmen wie der Mondphasen und Tageszeiten wird die Qualität der Pflanzen auf natürliche Weise optimiert. Dies ermöglicht eine langfristig gesunde Landwirtschaft mit vitalstoffreichen Lebensmitteln, welche die Qualität ihrer Produkte ins Zentrum stellt. Wenn Sie auf einen hohen Vitalstoffgehalt in Ihren Nahrungsmitteln Wert legen, sollten bevorzugt frische pflanzliche Lebensmittel aus kontrolliert biologischem oder noch besser aus biologisch-dynamischem Anbau auf Ihrem Einkaufszettel stehen.
Sind auch Säurebildner aus biologischem Anbau weniger belastend?
Grundsätzlich gilt: Ein Säurebildner ist und bleibt ein Säurebildner, ob er biologischer Herkunft ist oder nicht. Biofleisch zum Beispiel enthält so viel säurebildendes Eiweiß wie Fleisch aus konventioneller Landwirtschaft. Ähnliches gilt für Getreide, Milch und Eier.
Allerdings gibt es entscheidende qualitative Unterschiede zwischen Bio- und konventionellen Lebensmitteln, die sowohl Säure- als auch Basenbildner betreffen. Lebensmittel, die aus biologischer Landwirtschaft stammen, enthalten nachweislich mehr Vitalstoffe und damit auch mehr Mineralien als Lebensmittel aus konventionellem Anbau bzw. aus Massentierhaltung. Der Gehalt an Mineralstoffen ist zu einem sehr großen Teil verantwortlich für die basische oder saure Wirkung. Für die basische Wirkung sind vor allem Kalium, Magnesium und Kalzium von Bedeutung. Biolebensmittel, die diese Mineralien in höherem Maße enthalten, sind daher immer etwas basenhaltiger, also weniger säurebildend.
Bestimmung der Säure-Basen-Wirkung
Wie kann man bestimmen, ob ein Lebensmittel Säuren oder Basen bildet?
Für die Säure- oder Basenwirkung eines Lebensmittels ist die Bilanz von Säuren und Basen nach ihrer Verstoffwechslung im Körper entscheidend. Die Differenz der basenbildenden und der säurebildenden Inhaltsstoffe eines Lebensmittels bestimmt, ob es ein Säure- oder ein Basenbildner ist. Das klingt einfach. In der Praxis kann man jedoch nie wirklich alle Inhaltsstoffe eines Nahrungsmittels bewerten – unter anderem weil man oft gar nicht alle einzelnen Inhaltsstoffe bzw. ihre Wirkung kennt. Man hat sich auf einige Stoffe wie Kalium, Magnesium, Kalzium und andere beschränkt, um die Berechnung überschaubar zu halten. So werden viele Faktoren, die für die Wirkung des Lebensmittels auf den Organismus ausschlaggebend sind, nicht berücksichtigt (Kaffee, > ). Die beschriebene vereinfachte Bilanzrechnung liefert von Ausnahmen abgesehen dennoch gute Anhaltspunkte.
Sagt der pH-Wert eines Nahrungsmittels aus, ob es sauer oder basisch wirkt?
So einfach ist es nicht; sonst hätten wir längst einheitliche Säure-Basen-Tabellen. Entscheidend für die Wirkung ist, was der Stoffwechsel mit einem Nahrungsmittel macht und wie er es abbaut. Das Problem dabei ist, dass manche Stoffwechselwege von Nahrungsmitteln, vor allem ihr Zusammenwirken mit anderen Stoffwechselvorgängen, noch nicht im Detail erforscht sind. Immer wieder präsentieren Studien neue Erkenntnisse darüber, wie komplex unser Stoffwechsel ist. Dank der Forschungen Ragnar Bergs und der Professoren Remer, Manz und Vormann sind wir heute schon ein ganzes Stück weiter.
Gibt es auch neutrale Lebensmittel?
Als neutral bezeichnet man Lebensmittel, die den Säure-Basen-Haushalt nicht beeinflussen, also weder säuernd noch basenbildend wirken. Sie sind im Rahmen von Entsäuerungskuren erlaubt. Als neutral gelten alle kalt gepressten
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