300 Fragen zur Schwangerschaft
Lungen wurden geröntgt. Einige Tage später war der Schwangerschaftstest positiv. Kann die Untersuchung schon meinem Baby geschadet haben?
Da die Röntgenuntersuchung in dieser frühen Phase stattgefunden hat, müssen Sie sich keine Sorgen über eine mögliche Schädigung Ihres ungeborenen Kindes machen. Denn in dieser Zeit gilt noch das »Alles-oder-nichts-Prinzip« (siehe > ).
Erst danach, vom 14. bis zum 56. Tag nach der Befruchtung, ist der Embryo in einer sogenannten sensiblen Phase. Dann werden die meisten Organe gebildet und schädigende Einflüsse können Fehlbildungen verursachen. Zwar ist die Strahlenbelastung durch eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs sehr gering, trotzdem sollte in dieser Zeit sicherheitshalber nur aus berechtigten medizinischen Gründen geröntgt werden.
? Einen Monat bevor ich schwanger wurde, musste mein Mann sich röntgen lassen. Hat das eine Bedeutung für die Schwangerschaft?
Ein gesundes Kind kann Ihnen niemand garantieren. Aber es ist extrem unwahrscheinlich, dass aufgrund der diagnostischen Röntgenuntersuchungen bei Ihrem Mann für Ihr Baby ein erhöhtes Risiko entstanden ist. Lediglich bei Bestrahlungen des männlichen Partners zur Krebstherapie wird empfohlen, eine bestimmte Zeit lang keinen ungeschützten Geschlechtsverkehr zu haben.
? Wie gefährlich ist für Schwangere eine Röntgenaufnahme beim Zahnarzt?
Bei der üblichen Röntgendiagnostik, etwa bei einer Lungenaufnahme, fallen lediglich Strahlendosen an, die der natürlichen kosmischen Strahlung entsprechen. Bei Röntgenaufnahmen im Kieferbereich sind die Strahlen sogar noch niedriger. Unter Einhaltung der üblichen Sicherheitsvorkehrungen (Bleischürze über dem Beckenbereich) ist die Streustrahlung zur Gebärmutter auf jeden Fall zu vernachlässigen. Wenn ein medizinischer Grund vorliegt, kann eine Röntgenuntersuchung also durchgeführt werden. Ansonsten sollte die Untersuchung aber aus grundsätzlichen Erwägungen auf die Zeit nach der Geburt verschoben werden.
? Ich habe gehört, dass viele Lebensmittel bestrahlt werden. Sollte ich in der Schwangerschaft auf solches Essen besser verzichten?
Lebensmittel zu bestrahlen ist heute allgemein üblich. Dass diese Technik auch gesundheitlich unbedenklich ist, haben jahrzehntelange wissenschaftliche Untersuchungen auf der ganzen Welt bestätigt.
Alle Lebensmittel enthalten Mikroorganismen. Auch beste Hygiene kann dies nicht verhindern, sondern nur das Ausmaß der Belastung mindern. Die ionisierenden Strahlen dringen in die Nahrungsmittel ein und töten Krankheitserreger wie Salmonellen und Listerien ab. Die Haltbarkeit wird also durch die Bestrahlung verlängert, ohne dass die Qualität der Lebensmittel verändert wird, was etwa bei tiefgefrorenen Lebensmitteln ein sehr großer Vorteil ist.
? Darf ich in der Schwangerschaft ohne Bedenken in der Sonne liegen?
Sie müssen Ihren Bauch in der Schwangerschaft nicht mehr vor der Sonne schützen als vorher. Dem ungeborenen Kind schadet die UV-Strahlung der Sonne nicht.
Ein anderer Aspekt ist die mögliche Temperaturerhöhung im Körper bei einem länger dauernden Sonnenbad. Eine Erhöhung der Körperkerntemperatur über 39 °C über längere Zeit könnte dem Ungeborenen in den ersten Schwangerschaftswochen schaden (Hitze, ab > , und Fieber, siehe > ). Die Mehrheit der Schwangeren ist allerdings ohnehin hitzeempfindlich und hält es nicht sehr lange in der prallen Sonne aus.
? Ich lege mich gern auf die Sonnenbank. Darf ich das jetzt noch?
Künstliche Sonne ist in der Schwangerschaft nicht gefährlicher als sonst. Für das Ungeborene sind jedenfalls bei normalem Gebrauch eines Solariums keine Risiken bekannt. Grundsätzlich sollten Sie aber auf der Sonnenbank in der zweiten Schwangerschaftshälfte die Rückenlage wegen möglicher Kreis laufprobleme (Vena-cava-Syndrom, siehe > ) vermeiden. Und ein zu langes Sonnenbad kann im Körperinneren zu einer erhöhten Temperatur führen, die das ungeborene Kind noch nicht ausgleichen kann (siehe vorhergehende Frage).
Sie sollten sich aber generell überlegen, ob Sie Ihrer Gesundheit zuliebe nicht auf die Bräune verzichten können. Früher galten Solarien mit überwiegend UVA-Strahlung als ungefährlich. Heute wissen wir aber, dass sowohl die für Sonnenbrand und Hautalterung verantwortlichen UVB-Strahlen als auch die tiefer eindringenden UVA-Strahlen Hautkrebs auslösen können. Hinzu kommt, dass die Haut einer Schwangeren wegen der Hormonumstellung mitunter ganz anders auf
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