300 Fragen zur Schwangerschaft

von Bluthochdruck sein. Deshalb sollten Sie es bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung erwähnen.

Niedriger Blutdruck
    ? Mein Blutdruck war immer schon niedrig. Aber seit ich schwanger bin, ist es noch schlimmer. Was kann ich dagegen tun?
    Viele Frauen haben vor allem zu Beginn der Schwangerschaft Kreislaufprobleme. Bei den meisten Schwangeren sinkt der »untere« (diastolische) Wert des Blutdrucks um 5 bis 10 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Der Grund: Die Blutgefäße sind durch die Hormonwirkung erweitert und das Blut versackt schneller in den Beinen.
    Schwindel, Müdigkeit, Antriebslosigkeit und leichte Übelkeit sind ohnehin typische Beschwerden in der Frühschwangerschaft. Frauen, die schon vor der Schwangerschaft einen niedrigen Blutdruck (Hypotonie) hatten, sowie sehr schlanke Frauen leiden besonders stark darunter.
    Vor allem morgens beim Aufstehen, bei längerem Stehen, bei plötzlichem Aufstehen aus dem Sitzen, bei heißem Wetter oder in überheizten Räumen macht sich der niedrige Blutdruck unangenehm bemerkbar. Das Gehirn wird nicht mehr ausreichend durchblutet. Das führt zu Ohrensausen und Schwindel, es wird einem flau im Magen und schwarz vor den Augen. Zusätzlich schlägt das Herz schneller und stärker, um den niedrigeren Blutdruck auszugleichen. Einerseits zeigt dies, dass Sie sich körperlich nicht zu stark belasten sollten. Andererseits können Sie niedrigen Blutdruck am besten durch dosierte und regelmäßige Bewegung auf Trab bringen (siehe die folgenden Tipps).
    info
    Wenn Sie Ohnmachtsanfälle haben, sollten Sie zum Arzt gehen. Denn das ist ein Zeichen dafür, dass auch die Versorgung Ihres Kindes nicht optimal ist. Vielleicht wird Ihr niedriger Blutdruck auch durch eine Blutarmut verstärkt, die behandelt werden muss.

    TIPP
    Das hilft bei niedrigem Blutdruck
Wechselwarme Duschen oder zumindest ein kalter Guss nach der warmen Dusche
Trockenbürsten
Duschgels oder Badezusätze mit Zusatz von Rosmarin oder Lavendel
10 bis 15 Tropfen Kampferöl auf einem Stück Würfelzucker im Mund zergehen lassen
Spaziergänge an der frischen Luft
Schwimmen
Viel trinken

Ödeme
    ? Ich habe abends immer geschwollene Beine, mein Urin und Blutdruck sind aber in Ordnung. Ist das trotzdem gefährlich?
    Wassereinlagerungen (Ödeme) ohne Blutdruckerhöhung und Eiweiß im Urin sind unangenehm und müssen überwacht werden. Sie schaden Ihrem Kind aber nicht. Das Blutvolumen nimmt in der Schwangerschaft zu, das Blut wird dünner und die Wände der Blutgefäße werden durchlässiger. Gewebswasser kann deshalb leichter aus den Blutgefäßen in das umliegende Gewebe übertreten.
    Zwei Drittel aller Schwangeren bemerken bei warmem Wetter und abends, dass die Füße schwerer und die Fesseln dicker werden und manchmal auch unangenehm kribbeln. Viele Frauen kaufen sich in der Schwangerschaft deshalb etwas größere Schuhe.
    Wasseransammlungen machen sich übrigens nicht nur an den Beinen bemerkbar, sondern gelegentlich auch an den Händen. Manche Schwangere können ihren Ehering nicht mehr vom Finger abziehen, in anderen Fällen können Ödeme sogar zum Karpaltunnel-Syndrom führen (siehe Taubheitsgefühle, > ).
    info
    Wird bei den Vorsorgeuntersuchungen festgestellt, dass Sie zusätzlich zu den Ödemen Eiweiß im Urin und einen zu hohen Blutdruck haben, steckt wahrscheinlich eine beginnende Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie, siehe > ) dahinter. Diese muss unbedingt sorgfältig überwacht und behandelt werden.

    ? Mein Gesicht ist seit Beginn der Schwangerschaft leicht aufgedunsen, irgendwie rundlicher. Sind das auch Ödeme und muss ich etwas dagegen tun?
    Vermehrte Wassereinlagerungen im Gewebe müssen sich nicht nur an den Beinen bemerkbar machen. Oft sind auch die Hände (Taubheitsgefühle, siehe > ) und mehr oder weniger stark auch das Gesicht betroffen. Bei den meisten Schwangeren führt das zu einem weicheren und strahlenden Aussehen – die Haut sieht prall und fest aus und kleine Fältchen verschwinden. Ist die Wassereinlagerung etwas stärker, kann das Gesicht aber auch etwas aufgedunsen aussehen.
    Erwähnen Sie die Gesichtsödeme bei Ihrem nächsten Vorsorgetermin. Ihr Frauenarzt wird dann besonders sorgfältig abklären, ob etwas Ernsthaftes, wie eine Präeklampsie (siehe > ) oder eine Nierenerkrankung, dahintersteckt. In der Regel sind die Schwellungen im Gesicht aber ganz harmlos. Versuchen Sie zur Linderung kühlende Masken, kalte Kompressen und abschwellende Augencremes. Auf keinen Fall sollten