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300 Fragen zur Schwangerschaft

300 Fragen zur Schwangerschaft

Titel: 300 Fragen zur Schwangerschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Holzgreve
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kommen und eine Schnittentbindung lässt sich mitunter nicht vermeiden.

Rhesus-Unverträglichkeit
    ? Ich bin Rhesus-negativ und schwanger. Meine Frauenärztin sagt, das sei heute überhaupt kein Problem mehr. Stimmt das denn?
    Tatsächlich ist die Rhesus-Unverträglichkeit seit der Einführung der Anti-D-Prophylaxe (vorbeugendes Rhesus-Antiserum) und der verbesserten Vorsorgeuntersuchungen nur noch eine extrem seltene Komplikation.
    Theoretisch kann eine Rhesus-negative Frau von einem Rhesus-positiven Partner schwanger werden, gegen dessen »fremdes«, Rhesus-positives Blut sie Antikörper bildet. Diese Rhesus-Unverträglichkeit entsteht aber erst, wenn schon ein Blutkontakt zwischen Mutter und Kind stattgefunden hat, in der Regel bei der Geburt des ersten Kindes, selten auch bei Fehlgeburten, Schwangerschaftsabbrüchen oder Eingriffen wie der Amniozentese (siehe > ). Wenn kleine Mengen kindlichen Blutes in den Blutkreislauf der Mutter gelangen, bildet diese gegen die »fremden« Zellen Antikörper, ist also sensibilisiert. Kommt es nun bei einer zweiten Schwangerschaft zu einem Blutkontakt, bildet die Mutter sofort massiv Antikörper.
    Um dies zu verhindern, wird der Frau vorsorglich innerhalb von 72 Stunden eine Spritze mit »Anti-D«-Antikörpern gegeben, die eine Sensibilisierung im mütterlichen Immunsystem verhindert. Dadurch wird der neutrale Zustand von vor der ersten Schwangerschaft hergestellt und einer schweren Rhesus-Unverträglichkeit beim nächsten Kind vorgebeugt.

Rippenschmerzen
    ? Sind Rippenschmerzen in den letzten Schwangerschaftswochen normal oder ein Alarmzeichen?
    Normalerweise sind die Schmerzen harmlos, denn im letzten Schwangerschaftsdrittel drückt die große Gebärmutter die Rippen von unten zusammen. Oft werden die Schmerzen auch direkt durch die Bewegungen Ihres Kindes ausgelöst, wenn es Sie »tritt« oder »boxt«.
    Typischerweise sind die Schmerzen schlimmer auf der rechten Seite und wenn Sie sitzen. Sie können nur durch lockere Kleidung und eine aufrechte Haltung vor allem beim Sitzen etwas gegen die Schmerzen tun. Ein Trost: Sie werden erträglicher oder verschwinden ganz, wenn das Kind vor der Geburt mit seinem Köpfchen tiefer in das Becken eintritt.

Risikoschwangerschaft
    ? Bin ich schon eine »Risikoschwangere«, wenn ich eines der Kriterien auf der Liste von Seite 5 im Mutterpass erfülle?
    Nach dieser Liste müsste die Mehrzahl aller werdenden Mütter als Risikoschwangere eingestuft werden. Ganz so schlimm ist es aber glücklicherweise nicht. Die Kriterien im Mutterpass sind sehr weit gefasst und bedeuten eigentlich nur, dass die normalen Vorsorgeuntersuchungen besonders sorgfältig durchgeführt und bei Bedarf durch weiter gehende Tests ergänzt werden sollten.
    Selbst die häufigsten Komplikationen treten nur bei einem sehr kleinen Teil der Schwangeren auf: Bluthochdruck (etwa zehn Prozent), Frühgeburt (etwa sieben Prozent), Mangelversorgung des Kindes (etwa sechs Prozent), Diabetes mellitus (etwa fünf Prozent) und Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie, etwa zwei Prozent). Die moderne Geburtsmedizin, in der Geburtshelfer und Neugeborenenmediziner erfolgreich zusammenarbeiten, hat heute viele Möglichkeiten, mit all diesen Besonderheiten umzugehen.
    Eine gesunde Schwangere, die sich vernünftig ernährt, nicht raucht, keinen Alkohol trinkt und regelmäßig alle Vorsorgeuntersuchungen wahrnimmt, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch ein gesundes Kind zur Welt bringen.

Rückenschmerzen
    ? Ich bin erst in der 10. SSW, habe aber schon ständig Rückenschmerzen. Liegt das an meiner abgeknickten Gebärmutter?
    Das kann eine Ursache sein. Wenn die Gebärmutter nach hinten, also in Richtung Kreuzbein, zeigt, entsteht dort vor allem zu Beginn der Schwangerschaft ein starker Druck. Schlafen Sie daher, solange es noch geht, in der Bauchlage, eventuell mit Kissen abgestützt.
    In der späteren Schwangerschaft werden Rückenschmerzen eher durch die ungewohnte Belastung der Wirbelsäule und durch schlechte Haltung ausgelöst. Dies umso mehr, weil die Gelenke als Vorbereitung auf die Geburt durch das Hormon Progesteron lockerer geworden sind. Muskeln und Bänder werden im gesamten Beckenbereich extrem beansprucht. Durch den übergroßen, schweren Bauch neigen Schwangere zu einer falschen Körperhaltung: Der Bauch wird nach vorn gestreckt und ein Hohlkreuz gebildet. Dadurch wird die Rückenmuskulatur überanstrengt.
    Beim Hexenschuss (Lumbago) ist der Schmerz auf den

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