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300 - Unter Mutanten

300 - Unter Mutanten

Titel: 300 - Unter Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Die Mutanten füllten noch immer die Straßen. Warum hatten sie sich ausgerechnet Ambuur ausgesucht, um es zu überrennen? Und wieso verschwanden sie nicht einfach wieder? Stattdessen schienen sie sich alle in der Nähe des gesicherten Bereichs der Technos zu sammeln.
    Häufig überlegte er, ob sie sich nicht im Rücken der Mutanten davonschleichen sollten, da deren Aufmerksamkeit offenbar nachgelassen hatte. Doch sie wären nicht ungesehen davongekommen. Außerdem war Friedjoff nicht bereit, all das aufzugeben, für das er so hart gearbeitet und für das er einen so hohen Preis entrichtet hatte.
    Doch dann geschah etwas, das ihn innerhalb eines Atemzugs umdenken ließ.
    Die Mutanten flohen!
    Von einem Moment auf den anderen setzten sie sich in Bewegung und rannten. Wie eine Herde panischer Horsays.
    Waltemahr jubelte. »Sie zieh'n ab!«
    Friedjoff konnte die Begeisterung seines Lakaien nicht teilen. Etwas stimmte hier nicht.
    »Wir müssen weg hier!«, hörte er sich selbst sagen.
    »Was? Aber…«
    Diesmal rügte er Waltemahr nicht für dessen Widerworte. Stattdessen eilte er aus dem Büro und hinein in sein Schlafgemach. Aus dem Kleiderschrank zerrte er einen speckigen Kapuzenmantel, der noch am ehesten wie eine Nosfera-Kutte aussah. Die Panik, die er in der Menge der Mutanten zu spüren glaubte, hatte ihn angesteckt.
    Er kümmerte sich nicht darum, was seine Leute taten, warf den Mantel über und hastete auf die Straße. Bloß nicht auffallen! Es konnte gelingen, denn die Mutanten waren nur mit sich selbst und ihrer wilden Flucht beschäftigt und achteten nicht auf andere.
    Jeder Schritt war eine Qual. Die Schmerzen seiner Verstümmelung kehrten massiv zurück. Er ignorierte sie. Auch für ihn zählte jetzt nur, zu entkommen. Wovor auch immer.
    Erst nach guten zwanzig Minuten stellte er fest, dass sich Waltemahr und Thodrich an seiner Seite befanden. Sein Sohn hatte sich immerhin den Vorhang um den Leib geschlungen. Waltemahr hingegen verzichtete auf jegliche Verkleidung. Friedjoff wollte ihm gerade befehlen, aus ihrer Nähe zu verschwinden, da fegte der Knall einer gewaltigen Explosion über das Land.
    Der Kauffahrer konnte nicht anders. Er blieb stehen, wandte sich um - und starrte auf eine vergehende Stadt unter einem rot glühenden Rauchpilz.
    Die nächsten Stunden vergingen wie im Dämmerzustand. Als hätte er zu viel vergorenen Brabeelensaft getrunken. Friedjoff ließ sich von den Mutantenmassen treiben, stapfte in dieselbe Richtung, in die auch sie stapften. Der Gedanke, dass er sich inmitten blutrünstiger Bestien aufhielt, war wie weggewischt.
    Jahre später und immer noch am Leben, sollte er dieses Verhalten seinem Schock zuschreiben. Auch wenn er manchmal glaubte, das Schicksal habe seine Finger im Spiel gehabt.
    Während er mit stumpfem Blick vor sich hinschlurfte und seine zerstörte Heimat hinter sich zurückließ, fing er aus den Satzfetzen der Mutanten genügend Informationen auf, um sich ein Bild von den Ereignissen zu machen. Bald begriff er den Grund für ihren Hass auf die Menschen.
    Irgendwann erreichten sie die Tore Lybekks. Oder besser: die Brücken.
    Endlich erwachte Friedjoff aus seiner Benommenheit. Neben ihm tauchte Thodrich auf. »Wir müssen sehen, dass wir von hier verschwinden.«
    »Du hast recht.« Plötzlich wurde ihm bewusst, wie nachlässig es gewesen war, den Mutanten-Treck nicht längst verlassen zu haben.
    Da erschien Waltemahr neben ihnen. Ohne Verkleidung. »Was machmer jetz?«
    Ein heiserer Ruf erklang. »Da ist einer von ihnen!«
    Ehe sie sich versahen, umringte sie eine Horde von Nosfera und Wulfanen. Ein Blutsäufer klappte mit der Rapierklinge die Kapuze von Friedjoffs Mantel nach hinten. »Hübscher Mantel«, zischte einer der fischmäuligen Wulfanen. »Wollen wir doch mal sehen, wie das schmeckt, was sich darunter verbirgt.«
    In diesem Augenblick schloss Friedjoff mit dem Leben ab. Bis er etwas entdeckte, das alles veränderte: einen rot-weiß gestreiften Mast neben einem Kirchturm und ein fliegendes Ding aus vier Ringen in der Luft.
    »Ich bin nicht euer Feind«, sagte er, so ruhig es ging. »Im Gegenteil. Ich kann euch helfen, eure Feinde zu besiegen.«
    »Die sind tot!«, brüllte der Wulfane. »Untergegangen mit Ambuur und unzähligen unserer Artgenossen!«
    Friedjoff zeigte auf das Fluggerät, das über ihnen kreiste. »Aber nicht alle! Hier muss es mehr Technos geben. Die Überlebenden von Ambuur haben sich sicher hier verkrochen.«
    Die Mutanten begannen

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