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300 - Unter Mutanten

300 - Unter Mutanten

Titel: 300 - Unter Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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für die Gasse ist. Also befindet sich das Ziel genau hier!«
    Xij mochte krank sein, aber ihr Verstand arbeitete tadellos. Matt nickte. »Also gut, aber wie kommen wir an den Mutanten vorbei?«
    »Haben wir nicht eine Betäubungswaffe im Sortiment?«
    »Na klar - der Taser!« Matt vermied es, sich gegen die Stirn zu klatschen, und fuhr stattdessen die Waffenphalanx aus dem Dach des Panzers aus. Der Taser konnte ein elektrisches Gewitter entfachen und die Nervenbahnen so überlasten, dass die Lichter ausgingen.
    Er richtete die Phalanx auf den Pulk aus und drückte ab. Die meisten Mutanten sackten wie vom Blitz gefällt zu Boden. Die noch aufrecht Stehenden zögerten einen Augenblick, dann rannten sie davon.
    Nun wurde auf der anderen Seite des Durchgangs eine Metallluke im Boden sichtbar. Darüber schwebte die Drohne. Das Schott schwang zur Seite auf und eine Frau mit schwarzem Stoppelhaar erschien, die sich hastig umsah und ihnen zuwinkte.
    »Da!«, rief Xij. »Das Empfangskomitee!«
    Hinter ihnen kamen die Wulfanen ums Eck, die sie verfolgt hatten.
    »Okay, raus hier. Wir nehmen die Dachluke.«
    Die Heckrampe herunterzufahren wäre zu langwierig gewesen. Durch PROTOs Notausstieg gelangten sie sehr viel schneller ins Freie und konnten ihn von außen rasch wieder versiegeln.
    Sie kletterten aufs Dach, schlossen die runde Luke, rutschten über PROTOs flache Schnauze nach unten und setzten über die bewusstlosen Mutanten hinweg, die der Taser niedergestreckt hatte. Hinter sich hörten sie die gefauchten Befehle der Wulfanen.
    »Willkommen!«, rief ihnen die Frau auf Deutsch entgegen. »Rein mit euch.«
    Sie trat zur Seite, hielt dabei den Lukendeckel aufrecht und ließ die heranstürmenden Mutanten nicht eine Sekunde aus den Augen.
    Der Einstieg bestand aus acht oder neun Metallstufen, die steil in die Tiefe führten. Matt und Xij eilten sie hinab, da hörten sie auch schon die Luke zufallen. Nur einen Wimpernschlag später waren die Wulfanen da und hämmerten mit bloßen Fäusten dagegen.
    Am Fuß der Treppe nahm ein hagerer Mann mit wulstigen Lippen Matt und Xij in Empfang. »Mein Name ist Kalleins. Ich bin der Bunkerleiter.«
    Matthew Drax stellte sich und seine Begleiterin vor. Er sah dem Mann über die Schulter und entdeckte fünf weitere Männer, die sie neugierig betrachteten. Der Gang, in dem sie gelandet waren, erstreckte sich etliche Meter geradeaus, kreuzte verschiedene Quergänge und verschwand schließlich hinter einer Biegung. Links und rechts gingen Türen ab. Hoffentlich verbarg sich hinter einer ein gut ausgestattetes medizinisches Labor.
    Die Frau, die sie in Empfang genommen hatte, sicherte die Luke und kam ebenfalls herunter. Sie mochte knapp über zwanzig sein und war ausgesprochen hübsch. »Ich heiße Lissa«, stellte sie sich vor. »Wie sieht der Rettungsplan aus?«
    Matt musterte sie verwirrt. »Rettungsplan?«
    »Ja! Ihr seid doch gekommen, um uns zu retten…?«
    ***
    Das war ja wohl nichts , ging es Matt zum wiederholten Male durch den Kopf. Von wegen Rettung für Xij.
    Die ersten Minuten des Kennenlernens waren in gegenseitiger Enttäuschung verlaufen. Die Technos verfügten nicht einmal ansatzweise über die Mittel, Xij von ihrer Strahlenerkrankung zu heilen. Und Matt und Xij waren nicht gekommen, um die Bunkerbesatzung zu evakuieren. Zumindest nicht ursprünglich. Natürlich würden sie versuchen zu helfen.
    Nun hielten sie gemeinsamen Kriegsrat in einem Raum, der früher als Klassenzimmer gedient hatte. Inzwischen fand kein Unterricht mehr statt. Es gab kaum noch Kinder im Bunker. Das Jüngste war ein zwölfjähriger Bursche namens Baastian, dann folgte auch schon die vierzehnjährige Gunda. Seit dem Großen Sterben , wie die Technos die Dauer des EMP nannten, waren keine Kinder mehr gezeugt worden.
    Matt erfuhr, dass es sich bei den Mutanten offenbar tatsächlich um jene aus Ambuur handelte, denn sie waren erst kurz nach der Explosion aufgetaucht.
    »Vorher hatten die Taratzen und ein paar Barbaren hier das Sagen«, erklärte Kalleins. »Aber die Wulfanen haben den Taratzenkönig getötet und sich sein Volk Untertan gemacht. Seit dieser Zeit leben wir im dauernden Kampf.«
    In groben Zügen legte Matt dar, dass es sich bei »Christopher-Floyd« nicht um einen Kometen, sondern um die Raumarche außerirdischer Wesen gehandelt hatte, und dass der Stromausfall die Folge eines weltumspannenden elektromagnetischen Impulses gewesen war, den diese Arche, ein lebender Organismus namens Wandler

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